Der 1. FC Nürnberg ist die einzige sieglose Mannschaft der europäischen Topligen – und scheint doch gar nicht so schlecht zu sein. Was bedeutet die aktuelle Situation für den Verein und für Comunio?
Ob das Sturmtief „Xaver“ heute Abend in Nürnberg für widrige Verhältnisse sorgen wird, ist noch unklar. Einige „Club“-Fans allerdings hoffen sogar auf das schlechte Wetter. Den Anhängern wäre wohl jedes Mittel recht – Hauptsache irgendetwas ändert sich.
Wenn man sich dieser Tage mit den Fans des 1. FC Nürnberg über ihren Verein unterhält, begegnet einem vor allem eines: Ratlosigkeit. Acht Punkte aus 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache – scheinbar! Denn die Tabellensituation deckt sich nur bedingt mit dem Auftreten des „Clubs“. Der Meister von 1968 spielt eigentlich gar nicht so schlecht.
Besser als die Tabelle glauben macht
Am Ende der letzten Saison im gesicherten Mittelfeld gelandet, steht Nürnberg punktgleich mit Eintracht Braunschweig am Tabellenende. Dennoch liegen beide Mannschaften gefühlt weit auseinander. Auch der Marktwert des Nürnberger Comunio-Teams ist doppelt so hoch wie der der Braunschweiger.
Während die Eintracht das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen scheint, fehlt dem „Club“ häufig lediglich die letzte Konsequenz seine durchaus ansehnlichen Vorstellungen in Punkte umzumünzen.
Viele der Partien endeten mit knappen und unglücklichen Resultaten. Hätte der FCN nur ein oder zwei der acht Unentschieden-Spiele siegreich gestaltet, würde sich die Situation wesentlich entspannter darstellen. Und die Chancen waren da: 13 Torerfolgen stehen genauso viele Pfosten- und Lattentreffer gegenüber – Spitze in der Liga. Was fehlt ist das letzte Quäntchen Glück.
Chancenverwertung als Hauptproblem
Die Aluminiumstatistik geht einher mit der zweitschlechtesten Chancenverwertung. Nur jede fünfte Chance mündete bei den Franken in einen Torerfolg, nur Eintracht Braunschweig hat eine schlechtere Quote. Die Fakten unterstreichen, was in den letzten Wochen eigentlich jeder sah: Nürnberg spielt nicht schlecht, was fehlt ist einzig der Ertrag.
Der vor dem 10. Spieltag für den entlassenen Michael Wiesinger installierte Gertjan Verbeek etablierte zumindest in Ansätzen einen attraktiven Angriffsfußball. Sicher auch ein Grund, warum die Fans bisher trotz verheerender Tabellensituation verhältnismäßig ruhig blieben, Pfiffe selten zu hören sind.
Was bedeutet die Misere für Comunio?
Doch der „Club“ macht es den Kontrahenten zu einfach. 602 Comunio-Punkte haben gegnerische Teams insgesamt gegen die Truppe vom Valznerweiher erspielt. Die durchschnittlich 43 Punkte für den Gegner bilden dabei den negativen Topwert aller Comunio-Teams.
Für Comunio-Manager ist der 1. FC Nürnberg ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite verspricht die schlechte Bilanz wenig Punkte, auf der anderen Seite könnte der Knoten jederzeit platzen.
Und wenn die Tore fallen, dann kommen auch die Punkte. Das gilt für die Liga wie auch für Comunio. Spieler wie Ginzcek, in der letzten Saison mit 18 Treffern für St. Pauli in der 2. Bundesliga, oder Spielmacher Kiyotake würden dann als Schnäppchen durchgehen. Auch Pogatetz, Nilsson oder Hasebe könnten bei erfolgreichen Spielen als solide Punktehamster aufspielen.
Die Punktegaranten der letzten Saison, Timm Klose und Timmy Simons, wurden abgegeben. In diesem Jahr sorgt bisher nur Raphael Schäfer als zweitbester Bundesliga-Keeper mit 56 Punkten für eine konstante Ausbeute zu sorgen. Auch Josip Drmic, bisher fünf Treffer, könnte man in diesem Zusammenhang noch nennen.
„Der Glubb is a Depp“ – auch heute Abend?
Ein Strohhalm, an den sich ein paar Nürnberger Fans für die nahe Zukunft klammern, trägt den Namen Hanno Balitsch. Der von Michael Wiesinger zur U23 verbannte Mittelfeldmann steht vor seinem Comeback und könnte als erfahrener Führungsspieler eine wichtige Rolle einnehmen. Ob dem Strategen allerdings wirklich eine Nürnberger Zukunft bevorsteht oder er vor der Winterpause nur noch einmal ins „Schaufenster“ gestellt werden soll, bleibt abzuwarten.
„Der Glubb is a Depp“ heißt es im Frankenland – immer bereit neue Negativrekorde zu brechen. Mit 15 Spielen ohne Sieg ist noch kein Team in die Saison gestartet. Die bisherige Negativmarke von 14 sieglosen Partien teilt sich der „Club“ mit 1860 München (1977/78) und dem MSV Duisburg (1994/95).
Auf das Aufstellen einer neuen „Bestmarke“ könnten Spieler wie Fans am heutigen Abend trotz ausgeprägter Selbstironie sicherlich verzichten. Anlass zur Hoffnung gibt, dass der FSV Mainz 05 auswärts erst zweimal gepunktet hat. Und auch das Wetter scheint den Weg für einen „dreckigen“ Sieg ebnen zu wollen. Ob mit oder ohne „Xaver“, die Chancen stehen gar nicht so schlecht – eigentlich.
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