Zum Ende der Rückrunde zeigte sich Marcell Jansen stark – auch im Trikot des DFB. Weil Schmelzer lange verletzt fehlt, könnte der HSV-Spieler sogar zum deutschen Linksverteidiger Nummer eins werden. Aber: Bleibt Jansen überhaupt in Hamburg?

Stolze acht Millionen Euro ließ sich der Hamburger SV im Sommer 2008 die Dienste von Marcell Jansen kosten. Der damals junge Außenverteidiger kam vom FC Bayern München, hatte dort – wie so viele deutsche Talente vor ihm – den Durchbruch nicht geschafft. Deswegen war der Weg zum Hamburger SV durchaus sinnvoll. Bereits in der zweiten Saison im Trikot mit der Raute sollte sich die Investition lohnen. Jansen erzielte in nur 18 Spielen starke sechs Tore und bereitete vier weiterte Treffer vor. Damit sorgte er für 82 Comunio-Punkte. Macht im Schnitt 4,5 Zähler pro Spiel. Ein wahrlich guter Wert.

Das hatte allerdings auch damit zu tun, dass Jansen in den meisten Spielen als linker Mittelfeldspieler eingesetzt wurde und so wesentlich mehr an den Offensiv-Aktionen beteiligt war. Dennoch: Jansen, der sowohl vorne als auch hinten links flexibel einsetzbar ist, war ein vielversprechener deutscher Spieler, der sich beim HSV zum Nationalspieler entwickelte. Inzwischen hat der gebürtige Mönchengladbacher 130 Bundesliga-Spiele beim HSV und 44 Partien im DFB-Dress absolviert.

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Viele Verletzungen und wenig Comunio-Punkte

Dabei wurde Jansen immer wieder von kleineren oder größeren Verletzungen geplagt. Ob Zehenbruch, Hüftprellung, Innenbandzerrung oder Syndesmosebandriss. Die Liste der Verletzungen ist vielfältig. So kam Jansen in der Saison 2010/11 nur auf 18 Punkte in lediglich 16 Begegnungen. In der kommenden Spielzeit war Jansen zwar weitesgehend beschwerdefrei, seine Leistungen schwankten aber enorm. Von plus 10 bis minus 6 Zähler war alles dabei. Am Ende sprangen nur 34 Comunio-Punkte heraus.

Für einen Nationalspieler und Ex-Bayern-Spieler sicher enttäuschend. Da hatten sich viele Comunio-Manger mehr von Jansen versprochen. In der laufenden Spielzeit ist Marcell Jansen zwar noch immer kein großer Punktegarant, allerdings liefert der Linksfuß mit 2,36 Punkten pro Spiel im Schnitt beständige Zähler. Bei einem derzeitigen Marktwert von 2,4 Millionen Euro ist Jansen also durchaus eine günstige Option für die Comunio-Elf.

Vor allem, weil Jansen momentan frei von Verletzungen ist und sowohl in der Bundesliga als auch besonders im Trikot der deutschen Nationalmannschaft mit durchaus starken Leistungen zu überzeugen wusste. Zudem steht die Weltmeisterschaft in Brasilien an. Und das könnte ein weiterer wichtiger Faktor für Marcell Jansens Leistung sein. Denn derzeit ist der 28-Jährige die erste Wahl im DFB-Trikot für die linke Abwehrseite.

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Eine seriöse Lösung im DFB-Team

Profitiert hat Jansen zweifelsfrei vom Seitenwechsel von Philipp Lahm. Denn durch seinen Wechsel auf die rechte Außenbahn, wurde ein Ersatz hinten links im DFB-Team gesucht. Erste Option war: Marcell Jansen. Schon lange sucht man in Deutschland nach Alternativen auf der linken Abwehrseite. Mit Marcel Schmelzer, der im BVB-Dress starke Leistungen auf nationaler und vor allem höchster internationaler Ebene zeigte, bot sich endlich eine neue Option an. Aber Schmelzer fehlte in der Hinrunde lange und kommt auf insgesamt nur 687 Minuten.

Erneut sprang Jansen ein und lieferte solide Länderspiele ab. Auch Bundestrainer Joachim Löw weiß, was er an Jansen hat: „Marcell hat seine Aufgabe gut gelöst. Ich war in den letzten Spielen schon mit ihm zufrieden, als Marcel Schmelzer noch verletzt war“, so Löw. Die Berufung ins Nationalteam habe sich Jansen durch seine Leistungen in der Bundesliga verdient. Dabei gehört der Hamburger, der 2005 debütierte, zu den dienstältesten Nationalspielern im Kader.

Mit viel Erfahrung, Ruhe und Gelassenheit will sich Jansen als seriöse Option für die linke Abwehrseite empfehlen und den Zweikampf mit Schmelzer, der bald wieder angreifen wird, annehmen. Dabei dürfte beinahe schon sicher sein: Wenn Jansen weiterhin unverletzt bleibt und seine Form in der Rückrunde bestätigen oder verbessern kann, wird Jansen zur WM nach Brasilien fliegen. Allerdings ist die Zukunft auf Vereinsbasis ungewiss: Jansen besitzt eine Ausstiegsklausel von fünf Millionen Euro und könnte den HSV, der zwar mit ihm verlängern will, im Sommer verlassen. Während der WM hat er definitiv gute Chancen, sich für einen vielleicht letzten großen Vertrag zu empfehlen.

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