Nach 16 Punkten aus sieben Spielen ist der Nichtabstieg des SC Freiburg quasi gesichert. Vor allem ein Verdienst des immer stärker auftretenden Admir Mehmedi. Bleibt er über die Saison hinaus?
Der SC Freiburg benötigte etwas Zeit, um nach den diversen Abgängen im letzten Sommer in der Saison anzukommen. Nach mageren 14 Punkten in der Hinrunde siegten die Badener zwar zum Rückrunden-Start gegen Bayer Leverkusen, so richtig rund lief es allerdings erst ab dem 25. Spieltag. 16 Punkte fuhr der SC in den letzten sieben Partien ein, der Klassenerhalt ist bei acht Punkten Abstand zum Relegationsplatz so gut wie gesichert.
Wie eng die langersehnten Erfolge des jüngsten Kaders der Liga mit dem vor der Saison verpflichteten Stürmerstar Admir Mehmedi zusammenhängen, lässt sich wunderbar an den Comunio-Zahlen ablesen. Fuhr der Schweizer bis zum 25. Spieltag 59 Punkte ein, so kam er allein in den letzten sieben Spielen auf insgesamt 60 Zähler.
Mit Abstand bester Freiburger Feldspieler
In der Rückrunde hat Mehmedi 82 Punkte eingefahren. Der Rückrundenschnitt von 5,9 steht einem Hinrunden-Schnitt von 2,3 gegenüber und ist somit exemplarisch für die bärenstarke Entwicklung, die der Torjäger genommen hat. Auch dank ihm steht der SC Freiburg auf Platz Sieben der Rückrunden-Tabelle. Inzwischen hat Mehmedi fast ein Fünftel aller Freiburger Comunio-Punkte (609) eingespielt.
Besonders wichtig für Comunio: Der Leihspieler von Dynamo Kiew braucht nicht unbedingt Tore, um stark bewertet zu werden. Vielmehr zeichnet sich Mehmedi, trotz mittelmäßigen vier Assists, durch seine Arbeit für die Mannschaft aus. In seinen torlosen Rückrunden-Spielen stehen immerhin 2,88 Punkte im Schnitt zu Buche. Wenn bei den ohnehin starken Auftritten zusätzlich ein Tor herausspringt, umso besser. Mit 11 Treffern ist die offensive Arbeitsbiene inzwischen Freiburgs bester Torschütze.
Die starken Leistungen beobachten die Freiburger, wie so oft bei ausgeliehenen Akteuren, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Auch wenn die Freude über Mehmedis Aufstieg verbunden mit dem nahezu erreichten Klassenerhalt sicherlich überwiegt, die überragenden Auftritte des 23-jährigen machen einen Verbleib im Breisgau zumindest unwahrscheinlicher.
Bald zurück nach Kiew?
Die Situation gestaltet sich dabei wie folgt: Mehmedi besitzt in Kiew einen Kontrakt bis 2016. Die Ausleih-Modalitäten sehen eine Ablösesumme von ca. vier Millionen Euro vor – ein sehr hoher Betrag für den selbsternannten Ausbildungsverein. Die Summe zu drücken, gestaltet sich angesichts des Aufsehens, für das der WM-Kandidat zuletzt in der Bundesliga sorgte, schwierig.
Spekuliert wurde kürzlich immerhin über einen Kompromiss, der Dynamo an einem eventuellen Weiterverkauf des in Mazedonien geborenen Schweizer Nationalspielers beteiligen soll. Freiburg scheint gewillt, alle Register zu ziehen, um auch in der nächsten Spielzeit auf die personalisierte Erfolgsgarantie setzen zu können.
Auch bei Comunio ist der Preis des Stürmers, der mit 119 Punkten Platz 26 der besten Comunio-Akteure belegt, zuletzt rasant angestiegen. Die starken Leistungen ließen Mehmedis Marktwert ab dem 25. Spieltag um mehr als 100 % anwachsen. Mit einem Höchstwert von zuletzt 7,16 Millionen stieg der beim FC Zürich groß gewordene Eidgenosse auch finanziell in höhere Comunio-Sphären auf.
Im Sommer zur Weltmeisterschaft?
Ein Kauf des flexiblen Offensivspielers, der zuletzt mit seiner stärksten Saisonleistung aufwartete (18 Punkte), kann trotz des hohen Marktwerts unterm Strich definitiv empfohlen werden. Zum einen, weil es generell sinnvoll erscheint, auf Schlüsselspieler einzelner Vereine zu setzen. Zum anderen, weil Mehmedi sich trotz wahrscheinlichem Klassenerhalt mit starken Leistungen in den letzten drei Partien seinen Platz im WM-Kader Ottmar Hitzfelds sichern möchte.
Mehmedi selbst betonte zuletzt, wie gern er auch in der nächsten Saison für den SC Freiburg auflaufen würde. Sein Glück scheint der Schweizer Meister von 2009 unter Christian Streich gefunden zu haben. Das Manager-Duo Klemens Hartenbach und Jochen Saier wird in jedem Fall alles daran setzen, den Klassenerhalt in der nächsten Saison noch etwas früher und mit weniger Komplikationen in trockene Tücher zu bringen. Der nach Comunio-Punkten zehntbeste Stürmer ist dabei sicherlich der wichtigste Baustein.