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Einmal Bayern, Juventus und wieder zurück: Douglas Costa kommt erneut zum deutschen Rekordmeister. Seinen Zenit hat der Brasilianer aber überschritten. Was dürfen wir bei Comunio vom 30-Jährigen noch erwarten?


Position

Bei Bayern war Linksfuß Douglas Costa seinerzeit vornehmlich ein Linksaußen. Bei Juventus Turin wurde er dann aber auf die rechte Seite beordert, schließlich spielt dort auf der linken Angriffsseite kein Geringerer als Cristiano Ronaldo. Immer wieder hat der Brasilianer bei Juve aber auch als Zehner im zentralen offensiven Mittelfeld agiert. 

Bisherige Karriere

Kennen wir natürlich größtenteils. Als 20-Jähriger wechselte Costa von seinem Heimatklub Gremio Porto Alegre zum damals aufstrebenden europäischen Verein Schachtar Donezk in die Ukraine. Im Nachhinein vielleicht seine beste Zeit. In 202 Pflichtspielen für Donezk kam er auf insgesamt 78 Torbeteiligungen und hinterließ auch in der Champions League derart gute Eindrücke, dass ihn Bayern im Sommer 2015 für 30 Millionen Euro holte.

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Vor allem sein erstes Jahr bei Bayern war eindrucksvoll: In seinen ersten sieben Bundesliga-Spielen lieferte er gleich zehn Torvorlagen ab. Im zweiten Jahr blieb er dann aber immer mehr hinter den Erwartungen zurück. Waren Ribery und Robben fit, was zwar selten vorkam, musste Costa diesem Duo bei den wichtigen Spielen den Vortritt lassen. 

Als Juventus Turin 2017 schließlich bereit war, 40 Millionen Ablöse zu zahlen, musste man an der Säbener Straße nicht lange überlegen. Schließlich konnte man mit dem Verkauf den bereits zuvor von Juve geliehenen Kingsley Coman verrechnen, dem man auf Linksaußen ohnehin mehr zutraute. 

Die letzten drei Jahre bei Juve dürfen als durchwachsen betrachtet werden. Im ersten Jahr saß er öfter auf der Bank, als ihm lieb gewesen sein dürfte, die letzten beiden Jahre waren von Verletzungspech geprägt. Unter Andrea Pirlo war er zu Beginn dieser Saison dann nur noch Joker. In der Serie A kam Costa auf 76 Spiele, bei denen er lediglich sechs Tore beisteuern konnte. 

Beeindruckend ließt sich hingegen die Champions-League-Bilanz des 30-Jährigen: 72 Spiele und elf Tore sind schon eine beeindruckende Vita im europäischen Top-Wettbewerb. Für die Selecao wurde Costa vor knapp zwei Jahre nach 31 Einsätzen zum letzten Mal berufen. 

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Einstiegsmarktwert

Acht Millionen mag für seinen Namen wenig sein, ist aber alles andere als untertrieben, wozu wir aber gleich noch kommen. Immerhin: Costa wird – im Gegensatz zu Coman, Gnabry und Sane im Mittelfeld einsortiert. Er landet damit direkt unter den zehn besten Mittelfeldspielern bei Comunio und reiht sich zwischen Marcel Sabitzer und Raphael Guerreiro ein. 

Situation

Für Bayern ist die Rückholaktion komplett ohne Risiko. Ähnlich wie bei Philippe Coutinho und Ivan Perisic im vergangenen Jahr wird Costa für ein Jahr ausgeliehen. Völlig klar ist aber auch: Costa ist maximal die B-Lösung, nachdem man auch in diesem Sommer erneut mit einer Verpflichtung von Chelseas Callum Hudson-Odoi gescheitert war. 

Die Aufgabe von Costa dürfte sich indes recht einfach verstehen lassen: Er muss bei dem eng getakteten Spielplan für Entlastung der durchaus auch verletzungsanfälligen Herren Sane, Gnabry und Coman sorgen. Damit dürfte ihm eine ähnliche Rolle zuteil werden wie Ivan Persic im vergangenen Jahr. Ob Costa aber auch eine ähnliche Mentalität an den Tag legen kann, wie der Kroate, ist ein anderes Thema, Und auch in Sachen Torgefahr dürften die Gegenspieler nicht vor Ehrfurcht erstarren: Costa hatte in den letzten Jahren eher die Torquote eines kopfballstarken Innenverteidigers. 

Eine weitere, nicht ganz abwegige Option, könnte die Backup-Rolle für Thomas Müller sein. Denn auch auf der Zehn hat Bayern hinter Müller nur noch Talent Jamal Musiala in der Hinterhand. 

Marktwertentwicklung

Für Costa geht es erstmal spielend in den zweistelligen Bereich. Alleine des Namens und der Tatsache wegen, dass er zum FC Bayern kommt. Und zunächst scheint es auch gut möglich, dass er sich im niedrigen zweistelligen Millionenbereich halten kann. Nach der Verletzung von Leroy Sane dürfte er direkt zu einigen Einsätzen nach der Länderspielpause kommen.

Mittelfristig droht Costa dann aber eine Jokerrolle. Oder er wird gegen vermeintlich schwächere Gegner in der Startelf stehen. Um sich dann noch jenseits der 5-Millionen-Marke zu halten, muss er schon richtig abliefern bei seinen voraussichtlich eher überschaubaren Einsatzminuten. 

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