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Bielefeld hat enorm in der Offensive aufgerüstet. Wo soll da Robin Hack noch einen Platz finden? Der Zugang aus Nürnberg hat aber gegenüber der Konkurrenz zwei entscheidende Vorteile.

Position

Robin Hack ist der Inbegriff eines Offensiv-Allrounders. Der 22-Jährige spielte in seinen bisherigen Profijahren am häufigsten als Linksaußen. Er kann aber auch als Mittel- und Halbstürmer, Zehner, Rechtsaußen und als linker Schienenspieler agieren. All diese verschiedenen Positionen hat Hack alleine in der Saison 2020/21 für den 1. FC Nürnberg gespielt.

Der Rechtsfuß gilt als dynamisch, trickreich und torgefährlich. Vor allem ist er in seinem Alter aber noch entwicklungsfähig. 

Bisherige Karriere

Der gebürtige Pforzheimer wurde beim Karlsruher SC ausgebildet und wechselte schon als 13-Jähriger zur TSG Hoffenheim, wo er in der U17 und in der U19 mit vielen Toren auf sich aufmerksam machte. Gleich in seiner ersten Seniorensaison 2017/18 debütierte er nach einer starken Halbserie in der Regionalliga bei den Profis in der Bundesliga. Schon bei seinem ersten von drei Spielen gelang ihm dabei ein Treffer.

Im Folgejahr entschied sich Hack aber dafür, den berühmten Schritt zurück zu gehen, um wieder zwei nach vorne zu kommen. Er wechselte in die 2. Bundesliga zum 1. FC Nürnberg. Dort traf er 2019/20 gleich zweistellig und weckte bereits Begehrlichkeiten aus der Bundesliga – etwa vom 1. FC Köln. Hack blieb aber beim Club, in der letzten Spielzeit lief es dann aber nicht mehr ganz so rund (4 Saisontore), was aber vor allem auch vielen kleineren Verletzungen geschuldet war. In 55 Zweitliga-Partien kam Hack auf 20 direkte Torbeteiligungen (14 Tore, 6 Assists).

Der 30-malige deutsche U-Nationalspieler war auch in diesem Sommer wieder auf der Liste einiger Bundesliga-Klubs. Hier soll sich Bielefeld u.a. gegen Gladbach und Augsburg durchgesetzt haben. 

Einstiegsmarktwert

Mit 2,5 Mio. wurde Hack wieder neu eingepreist und legte just mehr als eine Million zu. Hinter Fabian Klos und Amos Pieper ist er damit schon teuerster Bielefelder. 

Situation

Fabian Klos präsentiert sich in bestechender Form zum Saisonauftakt, dazu hat Bielefeld mit Bryan Lasme, Janni Serra und Florian Krüger drei weitere Stürmer mit Ansprüchen dazu geholt. Wo also soll Hack hier seinen Platz finden? Zumal im 4-4-2 mit Raute, mit dem die Arminia gegen Freiburg agierte, auch noch die Außenstürmer-Positionen wegfallen.

Hack hat aber zwei entscheidende Vorteile gegenüber seinen Konkurrenten im eigenen Team: Zum einen ist er, wie oben beschrieben, enorm flexibel. Im 4-4-2 mit Raute könnte er sowohl als eine der beiden Spitzen als auch auf der Zehn spielen. Das können Klos, Serra, Krüger oder Lasme nicht. Hack wird hier also zu Allzweckwaffe,

Andererseits gibt es aber auch eine Historie zwischen Trainer Frank Kramer und Hack. Beide haben in Hoffenheim und bei den U-Nationalmannschaften schon erfolgreich zusammen gearbeitet. Kramer wollte Hack unbedingt haben und der Coach war letztlich der entscheidende Faktor, warum sich Hack für Bielefeld entschied. Das dürfte sich mittelfristig auszahlen. Schon beim Auftakt gegen Freiburg wurde Hack vor Krüger und Serra eingewechselt, obwohl er erst kurz beim Team war. Eine Stammplatzgarantie ist das aber Mitnichten.

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Marktwertpotenzial

Hack braucht viel Spielzeit und gelegentlich auch mal ein Tor um diesen Preis zu halten. In den nächsten Wochen wird er sich mutmaßlich erst einmal über Jokereinsätze empfehlen. Es dürfte deshalb mutmaßlich wieder ein bisschen nach unten gehen. Generell hat Hack aber ein großes Potenzial, gerade wenn man langfristig denkt. Lange galt Hack, der inzwischen dem Talentstatus entwachsen ist, als eines der größten Sturmtalente seines Jahrgangs in Deutschland. Dass er sich in der Bundesliga behaupten wird, steht aber außer Frage. 

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