Die Saison 2014/2015 ist gerade mal sechs Spieltage alt und es stehen bereits so einige Keeper zwischen den Pfosten ihrer Vereine, die man beim Saisonstart nicht unbedingt dort erwartet hätte. Ein Überblick.

VfB Stuttgart: Mehr als sechseinhalb Jahre ist es her, dass Sven Ulreich aus der zweiten Mannschaft in den Profikader des VfB berufen wurde und nach weniger als 30 Tagen schon zum ersten Mal in einem Pflichtspiel das Tor der Stuttgarter hüten dürfte. Armin Veh holte den 19-Jährigen damals in die erste Mannschaft und traute Ulreich bereits früh in dessen Karriere einen großen Schritt zu.

Bei der Rückkehr von Armin Veh könnte sich dieser Kreis nun schließen. Nach Ulreichs Patzer gegen Borussia Dortmund setzte der Meistertrainer von 2007 im darauffolgenden Spiel gegen Hannover 96 auf den bisherigen Ersatzmann Thorsten Kirschbaum. Eine Entscheidung, die Veh, wie er nach dem Spiel selbst noch betonte, in naher Zukunft nicht sofort wieder umwerfen will. In den nächsten Partien, wahrscheinlich sogar für den Rest der Hinrunde, wird Kirschbaum seinen Platz im VfB-Tor sicher haben – wenn gravierende Patzer und Verletzungen ausbleiben.

Der Wechsel im Tor der Schwaben steht auch für eine Veränderung des Torwart-Spielstils. Kirschbaum steht für eine abgeklärte und ruhige Interpretation des Torwartspiels, Ulreich spielt spektakulärer, leistete sich in der Vergangenheit allerdings auch häufiger Unsicherheiten. Die sichere Ausstrahlung scheint Veh nun vorerst den spektakulären Paraden vorziehen zu wollen. Angesichts der jungen und unerfahrenen VfB-Defensive wohl keine komplett unbedachte Entscheidung. Nach der Partie gegen Hannover blieb Ulreich ruhig und akzeptierte via „Facebook“ sogar die Entscheidung seines Trainers. Die „Bild“ berichtet dennoch bereits von möglichen Wechselgedanken im Winter. Ulreich wird in jedem Fall das Gespräch mit Veh suchen. Wie es dann weitergehen wird, bleibt aktuell wohl vorerst abzuwarten.

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Eintracht Frankfurt: In Frankfurt ist die Frage nach dem Stammkeeper klarer. Kevin Trapp ist die Nummer eins. Fertig. Der 24-Jährige gilt als einer der besten Torhüter der Bundesliga und hat angeblich bereits das Interesse von internationalen Spitzenklubs wie Juventus oder Borussia Dortmund auf sich gezogen. Vorerst wird der Rückhalt der SGE allerdings nicht mehr das Spielfeld betreten können. Im Rhein-Main Derby gegen Mainz 05 zog sich Trapp einen Syndesmosebandriss zu und könnte bis zum Ende des Jahres ausfallen.

Als Ersatz für den ehemaligen U-Nationalspieler steht Felix Wiedwald bereit. Der ehemalige Duisburger kam gegen Mainz für die letzten Minuten ins Spiel, spielte gegen den Hambruger SV sogar durch und wurde mit einer soliden Note drei und vier Comunio-Punkten bewertet. Frankfurts Trainer Thomas Schaaf sprach seinem neuen Keeper zwar bereits das „vollste Vertrauen“ aus, dennoch reagierte die Eintracht und verpflichtete den vertragslosen Timo Hildebrand als neuen Keeper. „Meine Rolle ist klar“, erklärte dieser nach seinem Antritt und ist als klare Nummer zwei eingeplant.

Bei guten Leistungen wird Wiedwald somit definitiv bis zur Rückkehr von Trapp zwischen den Pfosten stehen und hat nun sogar die Möglichkeit sich für die Zeit nach Trapp (Vertrag bis 2016) zu empfehlen. Sollte der eigentliche Ersatzmann jedoch nicht überzeugen, wird Schaaf nicht zögern, Hildebrand eine Chance zu geben. Der neue Mann wird schließlich auch nicht mit der Luft zum Leben bezahlt – Hannover 96 schreckte vor Kurzem angeblich noch vor einer Verpflichtung zurück. Der Grund: Hildebrands Gehaltsforderungen.

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Hamburger SV: Vom Nationalkeeper zum Ersatzspieler bei einem Abstiegskandidaten. Im Fall von Rene Adler vollzog sich dieser Wandel verblüffend schnell. Der ehemalige Leverkusener spielte in der vergangenen Saison zwar noch einigermaßen solide, stach mit einigen Patzern aber auch nicht wirklich aus der schwachen HSV-Defensive heraus. Nach drei Spieltagen der neuen Saison zog Mirko Slomka die Reißleine: Adler raus, Jaroslav Drobny rein.

Das größte Problem des 29-Jährigen ist mittlerweile jedoch nicht mehr seine ursprüngliche Degradierung. Slomkas Entscheidung wurde vor allem als Zeichen an die eigene Mannschaft gesehen. Bereits in Hannover und Schalke wechselte der Coach in schwierigen Zeiten den Torhüter und fuhr gut mit seiner Entscheidung. Nach Slomkas Entlassung entschied sich allerdings auch Joe Zinnbauer für Adlers Konkurrenten Jaroslav Dorbny. Der ehemalige Juniorentrainer sprach zwar von einer „sehr schweren Entscheidung“, dennoch scheint der Tscheche im Tor der Hamburger derzeit gesetzt zu sein, aktuell deutet nichts auf einen Torwartwechsel hin. Adler selbst hat seine Rolle vorerst akzeptiert und forderte öffentlich keine direkte Veränderung. Der aktuelle Zustand dürfte für den Keeper jedoch kaum hinzunehmen sein. Spätestens am Saisonende dürfte diese Personalie wieder heißer werden.

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Andere Kandidaten: Generell ist die Situation in den Bundesliga-Toren schwer einzuschätzen. Auch in den Fällen von Adler und Ulreich deutete zwei Wochen vor der eigentlichen Entscheidung praktisch nichts auf einen Wechsel hin. Somit ist eine Prognose auf dieser Position nahezu unmöglich abzugeben. Dennoch gibt es natürlich Kandidaten, die wesentlich sicherer zwischen den Pfosten des eigenen Vereins stehen, als so manch andere. Manuel Neuer, Roman Weidenfeller, Bernd Leno, Ron-Robert Zieler, Oliver Baumann und Timo Horn zum Beispiel sind aus der ersten Elf ihrer Mannschaft – wenn fit – praktisch nicht wegzudenken.

In Mainz schien der Torwartkampf zu Saisonbeginn hart, doch mittlerweile ist Loris Karius auch unter Kasper Hjulmand die klare Nummer eins. Ein Wechsel scheint derweil ausgerechnet bei den schwach gestarteten Teams aus Berlin und Freiburg im Bereich des Möglichen – wenn auch weiterhin unwahrscheinlich. Christian Streich ließ sich vor dem Saisonstart sehr lange Zeit mit seiner Entscheidung, Jos Luhukay strebte bei der Hertha angeblich bereits einen Torwartwechsel an, begrub seine Pläne aber anschließend – auch aufgrund einer Verletzung von Rune Jarstein.

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