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Borussia Dortmund ist im Kampf um die Meisterschaft denkbar knapp am 34. Spieltag gescheitert. Doch schon die Tage danach machen klar. Der BVB plant den Großangriff auf die Bayern.

Spieler der Saison: Jadon Sancho. Mit gerade einmal zarten 19 Jahren hat es der Engländer fertiggebracht, der beste Vorbereiter der Liga zu werden. Damit aber noch nicht genug. Sancho erzielte auch noch zwölf eigene Treffer und ist binnen eines Jahres vom Top-Talent zum heißesten Spieler Europas avanciert. Neben seiner Effektivität vor dem Tor überzeugte Sancho in erster Linie durch seine Dribblings, die er sich einst auf den Straßen Londons angeeignet hat. Er brachte seinen Comunio-Managern stolze 196 Punkte.

Enttäuschung der Saison: Marcel Schmelzer. Die Zeiten des ewigen Dortmunders, der noch beide Meisterschaften mit Jürgen Klopp mitgenommen hat, sind endgültig vorbei. Hatte der Linksverteidiger zu Beginn der Saison noch einen Stammplatz, war er nach seiner Verletzung schließlich nicht einmal ein Kandidat, als es auf seiner Position zu Engpässen kam. Mit der Verpflichtung von Nico Schulz rückt er in der Hierarchie weiter nach unten. Trotz der schlechten Perspektiven soll er aber bleiben.  

Die zehn besten Dortmunder der Saison 2018/19:

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Platz 1: Jadon Sancho (Sturm), 196 Punkte, Bildquelle: imago images / Moritz Müller

Größte Baustelle: Michael Zorc wird sich in diesem Sommer wohl mal einen längeren Urlaub gönnen, denn was der BVB schon kurz nach der Saison an Neuzugängen präsentierte, zählt zu der Creme de la Creme der Bundesliga: Julian Brandt, Thorgan Hazard, Nico Schulz. Hinzu kommt mit Mateu Morey noch ein Rechtsverteidiger-Talent vom FC Barcelona. Der Fahrplan ist damit klar: „Es ist an der Zeit, etwas ambitionierter aufzutreten. Wir werden mit der klaren Maßgabe in die neue Saison gehen, dass wir wieder versuchen werden, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen“, sagte Geschäftsführer Hans_Joachim Watzke.

Die einzige Position, die etwas Sorgen bereitet, ist der Sturm. Ein Keilstürmer vom Typ Sebastien Haller sucht man im Dortmunder Kader vergebens. Und obwohl Lucien Favre eher einen weiteren spielstarken Stürmer präferiert, sind sich die Klubbosse durchaus gewillt, noch einen „klassischen Neuner“ zu holen. Nicht ausgeschlossen, dass es auch noch Verstärkungen auf der Sechs und in der Innenverteidigung gibt. Grundsätzlich gilt es aber primär, den Kader zu verkleinern.

Mögliche Probleme: Das Hauptproblem muss Lucien Favre dringend in den Griff bekommen: Bei Standards ist der BVB viel zu anfällig. Die Mannschaft verfügt über vergleichsweise wenige Spieler mit einem guten Defensiv-Kopfball. Dan-Axel Zagadou wäre immerhin ein Kandidat, der hier ligaweit zu den Besten gehört. Vielleicht schafft der junge Franzose im nächsten Jahr den Sprung zum Stammspieler. Eine weitere Schwachstelle war zuletzt das Tempo auf den Außenverteidiger-Positionen: Hier spielten mit Piszczek, Schmelzer, Diallo und Guerreiro nicht unbedingt die Schnellsten ihrer Zunft. Die Verpflichtung von Nico Schulz ist aber der erste Schritt, um dieses Problem zu lösen.  

Mögliche Überraschung: Alexander Isak. Der Schwede war bei Lucien Favre im ersten Halbjahr zunächst abgemeldet, sorgte dann bei seiner Leihe in der niederländischen Eredivisie derart für Furore, dass er wohl noch einmal eine Chance bekommen wird. 13 Tore und sieben Vorlagen lieferte der 19-Jährige für Willem II in nur 16 Spielen. Eine grandiose Quote. Isak ist zwar kein Brecher, mit 1,90 Metern Körpergröße aber immerhin ein ganz anderer Stürmertyp als Paco Alcacer. Falls sich Dortmund dazu entschließen sollte, Isak noch einmal innerhalb der Bundesliga zu verleihen, dürfte seine Aktie steil nach oben gehen.

Youngster to watch: Leonardo Balerdi. Der Argentinier konnte sich im ersten Halbjahr gemütlich in der Regionalliga akklimatisieren und sollte nun bereit für den Profikader sein. Der 20-Jährige bringt jedenfalls alle Voraussetzungen mit, um ein Innenverteidiger auf internationalem Niveau zu werden. Und dass Favre junge Spieler besser machen kann, ist schließlich auch keine neue Erkenntnis.   

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Gerüchteküche: Jeden Tag kursieren neue Namen, wenn es um mögliche Dortmunder Neuverpflichtungen geht. Ein Mittelstürmer könnte noch kommen. Namen wie Duvan Zapata (Atalanta Bergamo), Mario Mandzukic (Juventus Turin), Patrick Schick (AS Rom) oder Cenk Tosun (FC Everton) werden hier genannt, bislang gibt es aber noch wenig Konkretes. Nach den Verpflichtungen von Hazard und Brandt wird man wohl auf den offensiven Außenpositionen kein Großkaliber wie Wilfried Zaha (Crystal Palace), Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam) oder Malcom (FC Barcelona) mehr holen, die wohl allesamt jenseits der 30-Millionen-Marke liegen würden. Für das defensive Mittelfeld wurde bereits Gladbachs Denis Zakaria spekuliert, der abwanderungswillige Mainzer Jean-Philippe Gbamin brachte sich sogar selbst beim BVB ins Spiel. Eher absurd mutet das Gerücht um Jerome Boateng an, der bei Bayern vor einer ungewissen Zukunft steht.

Auf der Abgaben-Seite dürften die Rückkehrer Shinji Kagawa und Andre Schürrle wohl keine Zukunft mehr haben. Bei Maximilian Phillip deutet sich nach einem verlorenen Jahr eine Leihe oder gar ein Transfer an. Abnehmer für ihn gibt es zu genüge. Konkretes Interesse gibt es an Julian Weigl, Raphael Guerreiro und Abdou Diallo. Bei allen drei Spielern steckt PSG um Thomas Tuchel dahinter. Dass der viel umworbene Jadon Sancho noch wechselt, ist laut Michael Zorc aber ausgeschlossen.

Zugänge: Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach), Nico Schulz (TSG Hoffenheim), Alexander Isak (Willem II, Leihe beendet), Jeremy Toljan (Celtic Glasgow, Leihe beendet), Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt, Leihe beendet), Shinji Kagawa (Besiktas Istanbul, Leihe beendet), Dzenis Burnic (SG Dynamo Dresden, Leihe beendet), Felix Passlack (Norwich City, Leihe beendet), Tobias Raschl, Luca Unbehaun (eigene U19)

Abgänge: Christian Pulisic (FC Chelsea, bereits im Winter von Chelsea fest verpflichtet und an Dortmund verliehen)

Sommerfahrplan:3. Juli: Trainingsauftakt, 12. Juli: Testspiel beim FC Schweinberg, 15. – 21. Juli: Reise in die USA, 17. Juli: Testspiel gegen die Seattle Sounders (in Seattle), 19. Juli: Testspiel gegen den FC Liverpool (in South Bend), 27. Juli – 3. August: Trainingslager in Bad Ragaz

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