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Ein halbes Dutzend Spieler zwischen 18 und 25 Jahren hat Borussia Dortmund in diesem Sommer eingekauft. Wer hat gleich das Potenzial zum Stammplatz, wer muss sich gedulden? Comunioblog beleuchtet die Aussichten der Neuzugänge.
55 Millionen für sechs spannende Neuzugänge – die Einnahmen durch die Verkäufe von Mats Hummels und Ilkay Gündogan wurden bereits sinnvoll reinvestiert. Mikel Merino (3,75 Mio) aus Osasuna war der erste, gefolgt von Ousmane Dembele (8 Mio) aus Rennes, Marc Bartra (8 Mio) aus Barcelona, Sebastian Rode (14 Mio) aus München, Emre Mor (9,5 Mio) aus Nordsjaelland und Raphael Guerreiro (12 Mio) aus Lorient.
Abwehr: Bartra und Guerreiro – klare Stammspieler?
Marc Bartra ist fest als Stammspieler eingeplant. Die Lösung für den Hummels-Abgang hat beim FC Barcelona Erfahrung auf höchstem Niveau gesammelt, blickt auf 22 Champions-League-Einsätze zurück. Gemeinsam mit Sokratis bildet der Spanier die neue Innenverteidigung; ob er Hummels eins zu eins ersetzen kann, wird sich zeigen.
Bei Comunio sollte man aktuell dennoch Abstand von einer Verpflichtung nehmen. Bartra ist mit einem Marktwert von mehr als 11 Millionen der teuerste Verteidiger im Managerspiel und damit eher eine Trademine als eine Kaufempfehlung.
Das Gegenteil gilt für Raphael Guerreiro, der erst am Donnerstag mit einem Marktwert von 5 Millionen bei Comunio freigeschaltet wurde. Erfahrungsgemäß legen Neuzugänge, vor allem die der Top-Mannschaften, schnell an Wert zu. Guerreiro, auf der linken Abwehrseite beheimatet, wird sich mit Marcel Schmelzer einen offenen Zweikampf liefern, wobei die Rotation angesichts dreier Wettbewerbe beiden entgegenkommt.
Mittelfeld: Rode und Merino – Kandidaten für die Schaltzentrale?
Nachdem Ilkay Gündogan den Verein in Richtung Manchester verlassen hat, braucht Julian Weigl neue Spielgefährten im Mittelfeld. Gonzalo Castro und Shinji Kagawa sind erste Anwärter auf die beiden freien Positionen, auch Nuri Sahin könnte Chancen erhalten. Sven Bender und Matthias Ginter sind Alternativen zu Weigl auf der Sechs oder auch in der Innenverteidigung.
Sebastian Rode, nach zwei Jahren in München zu seinem „Lieblingsklub“ gekommen, wird durchaus Ansprüche auf einen Stammplatz erheben. Die Lust auf die Bank ist dem 25-Jährigen vergangen, seine Qualität und Vielseitigkeit werden ihm in Dortmund Einsatzzeit garantieren. Die Stammformation muss sich dabei erst noch finden.
Aus der zweiten spanischen Liga hat Mikel Merino den Schritt zum Champions-League-Klub Dortmund gewagt. Für Osasuna kam der Mittelfeldstratege in der vergangenen Saison 34-mal zum Einsatz, zuletzt schoss er die Mannschaft aus Pamplona ins Finale der Aufstiegs-Playoffs. Am Samstag will er sich mit dem Sprung ins Oberhaus verabschieden.
Beim BVB ist der 19-Jährige als Perspektivspieler eingeplant, dürfte zunächst zur zweiten Wahl gehören. Allerdings wurde das von Julian Weigl im vergangenen Sommer auch behauptet. Auf der anderen Seite kann nicht jeder ein Julian Weigl sein.
Angriff: Dembele und Mor – Edeljoker mit Entwicklungspotenzial?
Der Marktwertgewinner der letzten Woche ist Emre Mor! Um den türkischen Youngster ist ein riesiger Hype entstanden, gefüttert noch durch sein trickreiches EM-Debüt. Der 18-Jährige kann auf den Flügeln und im Sturmzentrum spielen, ist mit seinen 1,68 Metern natürlich nicht der kopfallstärkste, dafür ein sehr wendiger und ballsicherer Spieler.
Ousmane Dembele ist 19 Jahre jung und fühlt sich vor allem auf der rechten Außenbahn zu Hause. Für Stade Rennes generierte der Franzose 17 Scorer-Punkte in 26 Ligaspielen der abgelaufenen Saison. Er dürfte in seiner Entwicklung schon einen Schritt weiter sein als Mor, der aus der dänischen Liga kommt.
Die aktuelle personelle Situation in der BVB-Offensive ist durchaus brisant. Wann genau Marco Reus von seiner Verletzung zurückkehren wird, ist noch ungewiss, Henrikh Mkhitaryan würde gerne zu Manchester United wechseln. Dembele und Mor könnten somit früher als geplant ins kalte Wasser geworfen werden, Eigengewächs Christian Pulisic nicht zu vergessen.
Ist Reus fit und Mkhitaryan weiterhin Dortmunder, werden die beiden Neuen über Joker-Einsätze Spielpraxis erhalten und im Training versuchen, sich für Höheres zu empfehlen. Beide verfügen über das Potenzial, früher oder später richtig durchzustarten; als abschreckendes Gegenbeispiel dient Adnan Januzaj, der in der letzten Hinrunde überhaupt kein Land sah.