Borussia Mönchengladbach: Trainer Gerardo Seoane (r.) mit Geschäftsführer Roland Virkus

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Borussia Mönchengladbach befindet sich mitten im Mega-Umbruch. Vier wichtige Spieler sind schon weg, weitere Einnahmen sind nötig, um Neuzugänge zu finanzieren. Wie könnte Gerardo Seoane in der Saison 2023/24 spielen lassen?

Gladbach braucht Einnahmen – Kone verletzt

Ramy Bensebaini, Marcus Thuram, Lars Stindl, im Winter Yann Sommer – einige Leistungsträger haben Borussia Mönchengladbach schon verlassen. Nur Sommer brachte Geld ein, das jedoch direkt in die Verpflichtung seines Nachfolgers Jonas Omlin floss.

Immerhin kam durch den Verkauf von Jordan Beyer an den FC Burnley ein Geldsegen in Höhe von 15 Millionen Euro rein, der teilweise in den festen Kauf von Julian Weigl sowie die Verpflichtungen von Robin Hack und Fabio Chiarodia floss. Das kann aber erst der Anfang der Gladbacher Transferbemühungen sein, denn es gibt noch einige Planstellen – und viele offene Fragen.

Am liebsten hätten die Verantwortlichen der Fohlen ein dickes Transferplus mit Manu Kone gemacht, der international begehrt ist und mindestens 30 Millionen Euro einbringen soll. Dass ausgerechnet der Franzose sich bei der U21-EM eine Knieverletzung zugezogen hat, verkompliziert die Pläne gewaltig. Zwar handelt es sich „nur“ um eine Verstauchung mit Trauma der Kniescheibe, ein baldiger Wechsel ist aber weniger wahrscheinlich geworden..

 

Verkaufskandidaten bei Borussia Mönchengladbach

Immerhin: Kone hat noch zwei Jahre Vertrag, ein Verkauf ist also nicht akut notwendig. Bei Nico Elvedi sieht das anders aus, der Kontrakt des Schweizers läuft nur noch bis 2024. Bei ihm geht die Tendenz zu einem Wechsel nach Italien, die AS Rom hat Interesse. Denkbar, dass Gladbach noch eine achtstellige Summe bekommt.

Auch Florian Neuhaus hat nur noch ein Jahr Vertrag, bei ihm soll jedoch eine Verlängerung angestrebt werden. Zuletzt gab es auch Transfergerüchte um Ko Itakura, der beim SSC Neapel als Ersatz für Min-jae Kim auf der Liste stehen soll. Der Japaner würde ebenso wie Kone mit einem Schlag viel finanziellen Spielraum ermöglichen, aber Gladbach kann sich sportlich eigentlich nicht leisten, mit ihm und Elvedi auch noch beide Stamm-Innenverteidiger zu verlieren.

Bliebe noch Alassane Plea, der eine enttäuschende Saison hinter sich hat. Der Stürmer soll mit einem Wechsel zu Olympique Lyon liebäugeln, konkret wurde dieses Gerücht zuletzt aber nicht. In Anbetracht der aktuellen Umstände wäre ein Verkauf von Plea und Elvedi zu niedrigen achtstelligen Preisen, ein Verbleib von Itakura sowie eine Vertragsverlängerung mit Neuhaus wohl die bestmögliche Variante für Gladbach, sollte Kone bleiben.

Update: Jonas Hofmann hat sich inzwischen via Ausstiegsklausel dem Bundesliga-Konkurrenten Bayer Leverkusen angeschlossen. Der Flügelspieler bringt zehn Millionen Euro ein.

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Wen könnte Gladbach verpflichten?

Einen Innenverteidiger, einen Stürmer, einen bis zwei Spieler für die offensive Dreierreihe, einen Linksverteidiger und abhängig von Kone und Neuhaus einen Sechser – die Einkaufsliste von Borussia Mönchengladbach ist groß. Das Problem: Zuerst müssen die Einnahmen kommen, dann folgen die Neuverpflichtungen. Es sei denn, man backt kleinere Brötchen wie bei Chiarodia und Hack, die zusammen rund drei Millionen Euro gekostet haben.

Namentlich ist Fabian Rieder ein heißer Kandidat für das offensive Mittelfeld, der Spielmacher der Young Boys Bern würde aber wohl mindestens zehn Millionen Euro kosten. Rieder feierte einst unter dem neuen Gladbach-Trainer Gerardo Seoane seinen sportlichen Durchbruch. Für den Sturm gibt es mehrere Kandidaten, unter anderem Paul Onuachu vom FC Southampton. Für den Flügel ist Franck Honorat von Stade Brest im Gespräch.

Je länger Einnahmen auf sich warten lassen, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Team um Geschäftsführer Roland Virkus kreativ werden muss. Leihgeschäfte wie bei Julian Weigl sind dann denkbar, diese Modelle werden sich aber nicht bei jedem Transferziel finden lassen.

So könnte Seoane spielen lassen

Der neue Trainer bevorzugt ein 4-2-3-1-System, Experimente mit der Dreierkette sind daher unwahrscheinlich. Vor Torhüter Jonas Omlin sind Joe Scally, Ko Itakura und Luca Netz wohl gesetzt, wobei der Linksverteidiger noch einen Konkurrenten bekommen soll. Die zweite Innenverteidiger-Position geht an Marvin Friedrich, Fabio Chiarodia oder einen noch ausstehenden Neuzugang.

Auf der Sechs ist Julian Weigl gesetzt, daneben Manu Kone, sollte er fit bleiben. Christoph Kramer ist eine Alternative, Florian Neuhaus theoretisch auch, sollte Seoane keinen zweikampfstärkeren Sechser bevorzugen. Dann könnte Neuhaus auch auf der Zehn spielen, sollte ein Transfer von Fabian Rieder nicht klappen.

Auf dem rechten Flügel soll der designierte Neuzugang Honorat Jonas Hofmann ersetzen, auf links gibt es mit Alassane Plea, Robin Hack und Nathan Ngoumou mehrere Optionen. Die Mittelstürmer-Position wird auf jeden Fall noch mit einem Neuzugang besetzt.

Mögliche Stammtelf (Stand 1.7.): Omlin – Scally, Itakura, Chiarodia/Friedrich/Neuzugang, Netz – Weigl, Kone/NeuzugangHonorat, Neuhaus/Rieder, Plea/Hack/Ngoumou – Neuzugang