Sieben Bundesligaspieler nehmen ab dem 12. Juni an der Südamerikameisterschaft teil. Für Comunio-Manager die Chance, sich in der fußballfreien Zeit ein Bild von potenziellen Neuzugängen zu machen.
Um 1:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit startet am Freitag in Chile die Copa America (bis 5. Juli). Das Turnier des südamerikanischen Verbandes begrüßt zwei Gastmannschaften zum kontinentalen Schlagabtausch. Jamaika und Mexiko haben allerdings keine Akteure aus der Bundesliga in ihren Reihen. Gastgeber Chile hingegen geht mit drei „deutschen“ Legionären an den Start.
Drei Chilenen aus der Bundesliga am Start
Am ungünstigsten dürfte das Turnier für Marcelo Diaz daherkommen. Der Mittelfeldspieler des Hamburger SV musste mit dem Bundesliga-Dino, der wie im letzten Jahr knapp den Kopf aus der Schlinge zog, durch eine nervenaufreibende Relegation und hatte deshalb wenig Zeit, sich zu erholen. Andererseits absolvierte Diaz, der durch seinen Freistoßtreffer in allerletzter Sekunde zum Held wurde, in der Rückrunde wegen eines Innenbandrisses im Knie und einer Zerrung nur sechs Spiele plus Relegation für den HSV. Nach dem Fotofinish mit seinem Verein könnte auch ein gutes Abschneiden mit der Nationalmannschaft für neuen Auftrieb beim 28-Jährigen sorgen.
Ein weiterer Bundesligaspieler in den Reihen der Chilenen ist Gonzalo Jara. Der Pechvogel der Weltmeisterschaft, der gegen Brasilien im WM-Achtelfinale ein Eigentor erzielte und den entscheidenden Elfmeter verschoss, ist beim heimischen Kräftemessen auf Wiedergutmachung aus. In der abgelaufenen Saison absolvierte der flexible Defensivspieler 17 Spiele für Mainz 05 und sammelte dabei magere 10 Comunio-Punkte. Ob der Ergänzungsspieler unter Martin Schmidt eine wirkliche Perspektive besitzt, bleibt abzuwarten. Sein Marktwert bei Comunio ist auch deshalb mit 270.000 äußerst gering.
Das chilenische Trio komplettiert Miiko Albornoz von Hannover 96. Der in Stockholm geborene Außenverteidiger hat mit sechs Spielen die geringste internationale Erfahrung der drei Bundesliga-Chilenen, war dafür aber am häufigsten in der Bundesliga am Ball (28 Spiele). Der 24-Jährige zeigte in der vergangenen Saison Licht und Schatten, könnte aber bei besseren Auftritten der Niedersachsen durchaus zur günstigen Abwehr-Alternative werden (aktuell 770.000). An den letzten drei Spieltagen wartete er mit 4, 6 und 6 Punkten auf.
Bobadilla tritt zum Start gegen sein Geburtsland an
Eine interessante Konstellation wartet bereits zum Auftakt auf Raul Bobadilla. Der Stürmer, der aufgrund der Herkunft seiner Großeltern die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, aber in Buenos Aires geboren wurde, spielt mit Paraguay gegen Argentinien – vorausgesetzt der 27-Jährige überwindet bis dahin seine muskulären Probleme. Zum Bundesligastart ist Bobadilla nach aktuellem Stand aufgrund seiner Roten Karte am 33. Spieltag ohnehin gesperrt. Der FC Augsburg hat allerdings Berufung eingelegt. Der zweimalige Nationalspieler war mit 130 Punkten zehntbester Comunio-Stürmer in der letzten Saison. Neben Bobadilla steht auch Nelson Valdez von Eintracht Frankfurt im Kader Paraguays.
Der aus Comunio-Sicht wohl interessanteste Spieler der Copa heißt Roberto Firmino. Mit 132 Zählern avancierte der Hoffenheimer in der abgelaufenen Spielzeit zum fünftbesten Mittelfeldakteur der Liga. Gute Auftritte beim Kontinentalturnier dürften die Situation des 23-Jährigen in Hoffenheim nicht mehr groß verändern. Der 23-Jährige, der von einigen Topklubs umworben wird, wird die Bundesliga wohl noch im Sommer verlassen. Der Brasilianer, der im letzten Testspiel den 1:0-Siegtreffer erzielte, könnte im ersten Spiel gegen Peru in der Startelf stehen. Treffen würde er dabei auf Jefferson Farfan und Claudio Pizarro.
Pizarro scheint ebenfalls sein letztes Bundesligajahr bei Comunio hinter sich zu haben und wird seit dem Saisonübergang nicht mehr auf den Transfermärkten gelistet. Farfan hingegen war nach einem Knorpelschaden in der zweiten Hälfte der Rückrunde wieder am Ball. Sein Verbleib hängt wohl vom neuen Übungsleiter des FC Schalke ab. Der 30-Jährige, dessen langfristige Leistungsfähigkeit unsicher ist und dessen Vertrag 2016 ausläuft, könnte sich in Chile für einen neuen Arbeitgeber interessant machen. Nach der langen Verletzungspause wird seine Teilnahme von Verantwortlichen des Vereins zudem teilweise kritisch gesehen.