Kaderanalyse Eintracht Frankfurt

Foto: Schueler/Eibner-Pressefoto/picture alliance
Auf die Spieler von Eintracht Frankfurt warten unruhige Weihnachten. Denn einen Spieltag vor der Winterpause trennen die Frankfurter nur zwei Punkte vom Tabellenletzten VfB Stuttgart. Die Comunio-Statistik zeigt, wo die Schwachstellen des Teams sind.

Spätestens seit dem letzten Spieltag schrillen in Frankfurt die Sirenen. Denn wegen der 1:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund ist die Eintracht vom 13. auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht – dort stehen die Frankfurter nun punktgleich mit Hannover 96, das Relegationsplatz 16 belegt.

Ernsthaft überrascht kann vom Geheul der Sirenen aber keiner bei der Eintracht sein, denn der Niedergang ist kein spontanes Phänomen. Der letzte Sieg in der Bundesliga datiert auf Ende Oktober: Am zehnten Spieltag besiegte die Eintracht Hannover 96 mit 2:1. Danach folgten zwei Unentschieden und zuletzt vier Niederlagen am Stück.

Nur Hoffenheim hat seltener gewonnen

Der Blick auf die Statistik offenbart die Gründe für die Krise der Hessen. Mit acht Niederlagen hat Eintracht Frankfurt exakt die Hälfte aller bisher absolvierten Spiele verloren. Dem gegenüber stehen fünf Unentschieden und nur drei Siege. Schlechter war nur der Vorletzte Hoffenheim: Die TSG hat nur zwei von 16 Spielen gewonnen.

Immerhin: Das Torverhältnis ist nicht so miserabel, wie der Tabellenplatz es vermuten lässt. 19 geschossene Tore sind zwar nicht viel, aber immerhin mehr als manches Team im Mittelfeld der Tabelle zustande gebracht hat: Der 1. FC Köln auf Platz zehn hat bislang nur 16 Tore geschossen, Aufsteiger Ingolstadt sogar nur elf. Und 27 Gegentore sind weniger als bei so manchem Konkurrenten im Abstiegskampf: Bremen, Hannover und Stuttgart haben mehr gegnerische Treffer zugelassen als die Frankfurter Hintermannschaft.

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Hradecky trifft keine Schuld

Im Comunio-Teamranking schneidet die Eintracht sogar noch schlechter ab als in der echten Tabelle der Bundesliga. Mit nur 284 Comunio-Punkten belegen die Frankfurter den vorletzten Platz hinter Hannover 96 und vor Werder Bremen. Zur Orientierung: Die Spieler des Spitzenreiters FC Bayern München haben insgesamt schon 986 Punkte gesammelt.

Torwart-Neuzugang Lukas Hradecky kann man nicht wirklich einen Vorwurf machen – mit 40 Comunio-Punkten belegt er im Ranking der Bundesliga-Torhüter immerhin einen respektablen zwölften Platz. Mehrfach machte er bisher durch gute Leistungen auf sich aufmerksam; bei Frankfurts 0:0 gegen Bayern München erhielt er zum Beispiel 8 Comunio-Punkte auf einen Streich. Bei einem Marktwert von 650.000 Euro ist er durchaus ein Tipp für Comunio-Manager, die nach einem günstigen neuen Torhüter suchen.

Marco Russ ist der einzige Lichtblick in der Abwehr

In der Abwehr hingegen fehlt es den Frankfurtern an Stabilität. Aus Comunio-Sicht ist Marco Russ noch der beste Mann mit 23 Punkten. Allerdings hat er in den letzten Wochen spürbar abgebaut: An den Spieltagen acht bis zehn hat er allein zehn Minuspunkte kassiert. Mit 23 Punkten ist er zudem weit entfernt von einer Platzierung unter den 25 besten Abwehrspielern der Liga. Umso besorgniserregender für die Frankfurter, dass die nächstbesten Verteidiger im Team Oczipka mit 18 und Abraham mit 14 Punkten sind, während Spieler wie Djakpa und der wieder genesene Chandler aktuell mit 6 Minuspunkten dastehen.

Frankfurts Bester ist im Mittelfeld zu Hause: Marc Stendera. Der 20-Jährige hat in 12 der bisher absolvierten 16 Spiele gespielt – dabei hat er 50 Comunio-Punkte gesammelt. Das qualifiziert ihn für einen Platz am unteren Ende der Top-25 Mittelfeldspieler aus Comunio-Sicht. Besonders am zehnten Spieltag wuchs er über sich hinaus, als er bei Frankfurts 2:1-Sieg gegen Hannover beide Tore schoss und dafür 16 Punkte erhielt. Aktuell ist er für 3,7 Millionen Euro zu haben. Nach ihm kommt im Mittelfeld der Eintracht lange nichts, der zweitbeste Spieler ist der aktuell angeschlagene Stefan Reinartz mit 30 Punkten. Der Rest vom Fest ist aus Comunio-Sicht kaum eine Erwähnung wert.

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Die Stürmer laufen ihrer Form hinterher

Im Angriff sind Alexander Meier und Haris Seferovic mit 35 bzw. 39 Punkten zwar recht solide unterwegs – zumindest gemessen an der Gesamtsituation der Eintracht. Aber von ihren Leistungen in der Vorsaison sind beide Stürmer weit entfernt. Zur Erinnerung: Meier hatte in der Saison 14/15 am Ende 137 Comunio-Punkte auf dem Konto, bei Seferovic waren es genau 100. Um diese Marken zu bestätigen, werden sich beide steigern müssen. Neuzugang Luc Castaignos startete zwar stark in die Saison, baute dann aber ab und fällt aktuell mit einem Syndesmosebandriss aus.

Vor der Winterpause bekommt es die Eintracht noch mit Werder Bremen zu tun, das in der Tabelle einen Punkt vor den Frankfurtern steht. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft die Sirenen in Frankfurt zumindest über Weihnachten etwas leiser stellen.

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