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In der Bundesliga gehen vergleichsweise wenige Elfmeter ins Tor. Ein Klub hat sogar eine Trefferquote von null Prozent. Die Elfmeter-Schützen der 18 Klubs und wie erfolgreich sie sind.
In der Bundesliga-Saison 2016/17 entschieden die Schiedsrichter bislang 53-mal auf Elfmeter. 35 Schüsse vom Punkt gingen ins Tor, 18 gingen daneben oder wurden vom Torwart entschärft. Die Trefferquote liegt damit bei 66 Prozent – ein schwacher Wert aus Sicht der Schützen: In der Premier League zum Beispiel werden laut „transfermarkt.de“ 82 Prozent der Elfmeter verwandelt.
Das sind die Schützen der Bundesliga-Klubs und ihre Erfolgsquoten. Die Reihenfolge der genannten Teams entspricht der aktuellen Bundesliga-Tabelle.
FC Bayern München
Für die Bayern schießt Robert Lewandowski die Elfmeter. Und – wer hätte das gedacht? – das macht der Pole ziemlich souverän. Zwei Strafstöße verwandelte er in der Bundesliga, zwei weitere in der Champions League – ihm unterliefen keine Fehlschüsse. Einen einzigen Elfer vergaben die Münchner in dieser Saison: Im DFB-Pokal verschoss Thomas Müller, für den die laufende Saison bislang ohnehin wenig erfreulich verlief.
RB Leipzig
Dem Aufsteiger RB Leipzig wurden in der laufenden Bundesliga-Saison drei Elfmeter zugesprochen; zwei davon verwandelten die Leipziger, einen vergaben sie. Zweimal durfte der Schwede Emil Forsberg schießen: Gegen Hamburg traf er, gegen Wolfsburg verschoss er. Und den umstrittenen Elfer gegen Schalke 04 nutzte der, nun ja, „gefoulte“ Timo Werner höchstpersönlich zum Führungstreffer.
Borussia Dortmund
Die Borussia kommt in der Bundesliga aktuell gerade mal auf 50 Prozent verwandelte Elfmeter. Wobei das bei zwei Elfmetern lediglich bedeutet, dass einer ins Tor ging und einer nicht. Schütze beider Elfer war Pierre-Emerick Aubameyang, der am 14. Februar auch in der Champions League gegen Benfica Lissabon einen Strafstoß ungenutzt ließ.
1899 Hoffenheim
Zwei Elfmeter, zwei Tore, Schütze beider Tore war Andrej Kramaric, der ohnehin eine gute Saison spielt bei 1899 Hoffenheim. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Außer vielleicht: Bei Comunio steht der Kroate bei 64 Punkten und einem Marktwert von 5,3 Millionen – kann man durchaus machen.
Eintracht Frankfurt
Von einer solchen Quote können sie bei Eintracht Frankfurt nur träumen. Die Hessen haben bislang vier Elfmeter bekommen – und davon gerade mal einen verwandelt! Die ersten beiden Strafstöße vergeigte Alex Meier, dann übernahm Hasebe, traf einmal und verschoss den nächsten. Ein paar Sonderschichten im Training wären hier ratsam.
Hertha BSC
Deutlich besser machen es die Schützen der Hertha: Aus drei Elfmetern machten die Berliner drei Tore. Die ersten beiden Strafstöße verwandelte Vedad Ibisevic, den dritten schoss Salomon Kalou ins Tor. Was willst Du mehr?
1. FC Köln
Es läuft bei Anthony Modeste: In 21 Bundesliga-Spielen gelangen dem Franzosen 17 Tore und drei Torvorlagen. Zwei seiner Treffer erzielte er vom Elfmeter-Punkt. Und es hätte noch eins mehr werden können, wäre ihm nicht gegen den Hamburger SV ein Fehlschuss unterlaufen.
Bayer 04 Leverkusen
Bayer Leverkusen wurden bislang fünf Elfmeter zugesprochen, das ist Liga-Spitze zusammen mit dem FC Ingolstadt. Nicht ganz so spitze ist dagegen die Ausbeute der Rheinländer: Nur einen Elfer konnten sie im Tor unterbringen, vier Strafstöße blieben ungenutzt. Die Schuldigen waren Hakan Calhanoglu, Charles Aranguiz und zweimal Chicharito, bevor Calhanoglu dem Negativlauf im Januar mit einem verwandelten Elfmeter gegen die Hertha ein Ende setzte.
SC Freiburg
Ein Beispiel könnte sich Leverkusen am SC Freiburg nehmen. Aus vier Elfmetern machte der Aufsteiger vier Tore. Und das mit wechselnden Schützen: Zweimal traf Nils Petersen vom Punkt, einmal Vincenzo Grifo und einmal Florian Niederlechner.
FC Schalke 04
Beim FC Schalke 04 tritt Eric Maxim Choupo-Moting die Elfer – und das nur in der Hälfte aller Fälle erfolgreich. Wobei dazu gesagt werden muss, dass Schalke in dieser Saison erst zwei Elfmeter gekriegt hat, einer davon führte folglich zu einem Tor.
Borussia Mönchengladbach
Die Gladbacher machen es ein bisschen so wie Bayer Leverkusen: Elfmeter lassen sie großzügig ungenutzt. Vier Strafstöße durften sie in dieser Saison bislang schießen, nur einer landete im Eckigen. Schütze war Raffael, danach vergaben innerhalb eines Spiels zunächst Andre Hahn und Lars Stindl, bevor zuletzt auch Thorgan Hazard seine Chance vom Punkt vergeudete.
FSV Mainz 05
Deutlich weniger flatterhaft zeigten sich die Schützen des FSV Mainz 05. Vier Elfer, vier Tore – so geht das, liebe Gladbacher und Leverkusener! Vor seinem Wechsel nach Wolfsburg verwandelte Yunus Malli drei Strafstöße, für ihn übernahm dann Jairo Samperio diese Aufgabe – und zeigte gegen Augsburg, dass auch er durchaus nervenstark ist.
FC Augsburg
Keine Elfmeter, keine Schützen. Nächster, bitte!
VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg ist das einzige Team in der Bundesliga, dem in der laufenden Saison erst ein einziger Elfmeter zugesprochen wurde. Weniger bekam nur Augsburg mit, nun ja, gar keinem. Schütze dieses Elfmeters war Ricardo Rodriguez, er traf und steht damit bei 100 Prozent verwandelten Elfmetern (quasi).
Hamburger SV
Ach, HSV! Es gibt in der ganzen Bundesliga nur einen Klub mit einer Elfmeter-Trefferquote von null Prozent, und das musst ausgerechnet Du sein… Das Elend in Zahlen: Zwei Elfmeter, zweimal verschossen – einmal durch Johan Djourou und einmal durch Aaron Hunt.
Werder Bremen
An der Nord-Luft kann es jedenfalls nicht liegen, denn Hamburgs Rivalen aus Bremen machen es vom Punkt deutlich besser: Drei Elfmeter, alle drei landeten im Kasten. Einen festen Schützen gibt es nicht bei Werder, die Schützen waren Aron Johansson, Serge Gnabry und Max Kruse.
FC Ingolstadt
Wie schon gesagt: Zusammen mit Bayer Leverkusen hat der FCI aktuell am häufigsten aus elf Metern aufs Tor schießen dürfen. Nur sind die Ingolstädter mit ihren fünf Elfmetern etwas sorgfältiger umgegangen als die Leverkusener. Lukas Hinterseer verwandelte zwei Stück, auch Almog Cohen und Pascal Groß trafen, nur Moritz Hartmann durfte nicht jubeln. Macht vier Tore bei fünf Versuchen – durchaus okay!
SV Darmstadt 98
Bei Tabellenschlusslicht Darmstadt 98 ist es nicht die Angst beim Elfmeter, die für die nicht ganz so rosigen Aussichten im Abstiegskampf verantwortlich ist. Denn von vier Strafstößen brachten die Lilien immerhin drei im Tor unter. Antonio Colak verwandelte einen und vergab einen, nach ihm nutzten Jerome Gondorf und Sidney Sam ihre Schüsse.