In der Hinrunde noch außen vor, in der Winterpause auf dem Weg zum Hoffnungsträger: Nach den ersten fünf in der vergangenen Woche haben wir erneut fünf Spieler herausgesucht, die in der Bundesliga-Rückrunde für Furore sorgen könnten.
Fabian Lustenberger, Hertha BSC, Abwehr
Nachdem uns bei der Analyse der Geschehnisse in den Trainingslagern der Bundesligisten zuletzt Sebastian Langkamp ins Auge gefallen war, können wir auch dessen Kollegen Fabian Lustenberger als Gewinner der Vorbereitung einstufen. Der Kapitän von Hertha BSC absolvierte die bisherigen Einheiten des Jahres ohne Probleme und wird zum Rückrundenstart definitiv in der Startelf stehen. Einzig die Position des flexiblen Defensivspielers ist dabei noch unklar. 2015 versuchte sich der 26-Jährige auf Geheiß von Jos Luhukay als Sechser. Die Position, für die Lustenberger im Sommer 2007 ursprünglich verpflichtet wurde. Zuletzt agierte der Schweizer gegen seine Landsleute von den Young Boys Bern allerdings wieder als Stabilisator der Viererkette.
Dante, FC Bayern München, Abwehr
Das Prädikat Gewinner der Vorbereitung hat beim hochkarätig besetzte FC Bayern nicht immer etwas zu bedeuten. So dürfte der zuletzt überschwänglich gelobte Youngster Gianluca Gaudino am 18. Spieltag wohl trotz der Vorschusslorbeeren auf der Bank Platz nehmen. Bonfim Dante kann aus Comunio-Sicht schon eher als potenzielle Verstärkung angesehen werden. Der Brasilianer, der in der Hinrunde nicht so richtig in die Spur kommen wollte und unter Guardiola einen schweren Stand zu haben schien, machte im umstrittenen Trainingslager in Katar einen guten Eindruck. Da Jerome Boateng nach seinem Aufstieg in die absolute Spitzenklasse der Innenverteidiger gesetzt sein wird, sucht der Münchner Übungsleiter einen Nebenmann für den Deutschen Nationalspieler. Holger Badstuber wird sein hundertprozentiges Leistungsniveau bis zum Spiel gegen Wolfsburg nicht erreichen, Mehdi Benatia hatte immer wieder mit Rückenbeschwerden zu kämpfen und Javi Martinez befindet sich noch in der Reha. Dante könnte sich als Nutznießer in der Innenverteidigung entpuppen und den linken Part in der zuletzt wieder praktizierten Viererkette übernehmen.
Fabian Johnson, Borussia Mönchengladbach, Mittelfeld
Die Hinrundenbilanz von Fabian Johnson liest sich äußerst durchwachsen: Zwar hat der Neuzugang von der TSG Hoffenheim zehn Einsätze vorzuweisen, benotet wurden jedoch nur drei (insgesamt 6 Punkte). Nun hat der US-Nationalspieler nach den Strapazen des WM-Sommers die erste komplette Vorbereitung unter Lucien Favre absolviert und schickt sich an, wieder für mehr Comunio-Punkte zu sorgen. Die kolportierten Irritationen zwischen Trainer und Spieler, ausgelöst durch scheinbar unterschiedliche Ansichten zur Lieblingsposition des Spielers, sind offiziell ausgeräumt. Johnson, der unter Jürgen Klinsmann bei der Weltmeisterschaft auf der rechten Abwehrseite auftrumpfte, wird in Zukunft weiter vorne zu finden sein. Zum Rückrundenstart winkt trotz hochkarätiger Konkurrenz im Kader von Borussia Mönchengladbach ein Platz in der Startelf des Tabellenvierten. Shootingstar André Hahn muss mit einer Achillessehnenentzündung passen, Ibrahima Traoré weilt beim Afrika Cup und Patrick Herrmann wird aller Voraussicht nach auf der rechten Offensivseite beginnen. Thorgan Hazard warf zuletzt eine Zehenverletzung zurück. Dennoch wird zum Auftakt in Stuttgart alles auf ein Duell mit Thorgan Hazard hinauslaufen. Letzterer fiel zuletzt einige Tage mit einer Fußverletzung aus.
Kevin Kampl, Borussia Dortmund, Mittelfeld
Der Dortmunder Neuzugang Kevin Kampl machte zur Freude der Verantwortlichen nach den harsch kritisierten Neuzugängen des Sommers im Januar positive Schlagzeilen. Im Testspiel gegen den FC Utrecht erzielte der Neuzugang von Red Bull Salzburg auf Zuspiel von Marco Reus das einzige Tor der Partie und gefiel mit einem wendigen und laufintensiven Auftritt. Am 18. Spieltag bei Ex-Klub Bayer Leverkusen, das zuletzt ebenfalls um den Mittelfeldspieler warb, hat der 12-Millionen-Einkauf seinen Platz deshalb sicher. Geschieht nichts Außergewöhnliches, wird der schnelle 24-Jährige die linke Seite im 4-2-3-1 bekleiden und Reus in der Mitte auflaufen.
Bas Dost, VfL Wolfsburg, Sturm
Zu Beginn der Saison wurde die Situation im Wolfsburger Angriff von den meisten Beobachtern durchaus kritisch gesehen. Die Verlässlichkeit des alternden Ivica Olic wurde in Frage gestellt, Bas Dost schien außen vor zu sein und auch der spät verpflichtete Nicklas Bendtner regte aufgrund fehlender Spielpraxis und schwacher Torquoten in den letzten Jahren bei Arsenal nicht gerade zu Jubelstürmen an. Nach der starken Hinrunde des VfL Wolfsburg rückte das Thema etwas in den Hintergrund. Einen treffsicheren Stürmer benötigt der VfL dennoch im Kampf um die Champions League. Zum Auftakt gegen den FC Bayern München könnte der Einzelkämpfer an vorderster Front aus den Niederlanden kommen. Bas Dost scheint trotz des Testspieltreffers von Bendtner gegen den KSC (2:1), die Nase vor dem Dänen sowie Ivica Olic zu haben.