VfB-Stuttgart-Alexander-Zorniger

In der vergangenen Saison verhinderte der VfB Stuttgart den Abstieg so knapp wie nie zuvor. Und dennoch rangiert man in der Comunio-Martkwert-Tabelle in der oberen Tabellenhälfte. Die Mannschaft hat Potenzial, von großen Sprüngen will aber niemand etwas hören. Die Bundesliga-Saisonvorschau für den VfB Stuttgart!  

Die Situation: Die Spielzeit 2014/2015 war für VfB-Fans die schwerste seit dem Abstieg 1975. Lange Zeit rangierten die Schwaben auf dem letzten Tabellenplatz. Erst durch drei Siege in Serie verhinderte der Klub am letzten Spieltag den direkten Abstieg und obendrein sogar noch den Gang in die Relegation.

Vor allem die Offensive des VfB stellte ihr Potenzial eindrucksvoll unter Beweis, das „magische Dreieeck“ aus Filip Kostic, Martin Harnik und Daniel Ginczek zählte (zumindest statistisch) im letzten Monat der Saison zu den besten Trios in ganz Europa. Dennoch scheint die Zeit der höheren Ansprüche, in der man auch nach schwachen Saisons Europa als Ziel ausgab und erklärte „eine Mannschaft mit solchen Spielern darf nichts mit dem Abstieg zu tun haben“ vorbei zu sein.

Der neue Trainer Alexander Zorniger verfolgt ein langrfistiges Konzept und will das aggressive Pressing im Ländle etablieren. Dass man sich dabei auch auf Rückschläge einstellen müsse, erklärte der ehemalige Leipziger Coach direkt auf seiner ersten Pressekonferenz. Das internationale Geschäft gibt beim VfB somit niemand mehr als Ziel aus, der Klassenerhalt soll früher klar gemacht werden als in der letzten Saison, mehr nicht.

Um dieses Ziel zu erreichen setzt man bei den Schwaben trotz der katastrophalen letzten Spielzeit eher auf punktuelle Verstärkungen als einen Umbruch. Das Talent von Ginczek, Kostic, Daniel Didavi, Alexandru Maxim und Co. wird geschätzt, die erste Elf sollte eher ergänzt als umgebaut werden.

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Umbruch im Tor, Ergänzungen im Feld

Die größte Veränderung nahmen die Stuttgarter dabei im Tor vor. Der ehemalige Publikumsliebling Sven Ulreich wurde an den FC Bayern abgegeben, Torwart Thorsten Kitschbaum ging zurück in Liga zwei. Die Zeit von Odisseas Vlachodimos scheint dennoch (immer noch) nicht angebrochen: Zuerst holte der VfB  Przemysław“Titi“ Tytoń, kurz darauf kam auch noch Mitchell Langerak aus Dortmund. Eine klare Rangfolge gibt es im Tor nicht, Langerak schien jedoch die Nase vorne zu haben – bis ihn ein Muskelbündelriss außer Gefecht setzte. Nun verpasst der Australier den Großteil der Vorbereitung, Tyton hat beste Karten im DFB-Pokal und am ersten Spieltag im Tor zu stehen.

In der Verteidigung tat sich bislang nur auf einer von vier Positionen etwas. Philip Heise und Emiliano Insua kamen aus Heidenheim und Madrid, um die mehr als wacklige linke Abwehrseite der Schwaben zu stabilisieren, Gotoku Sakai und Konstantin Rausch wurden dafür abgegeben. Florian Klein wird rechts dagegen weiter gesetzt sein. In der Innenverteidigung hängt vieles davon ab, welche Neuzugänge Sportdirektor Robin Dutt noch präsentieren kann. Hector Moreno, Davide Astori und Fallou Diagne wurden allesamt gehandelt, noch ist aber kein neuer Innenverteidiger da. Vor allem durch die Verletzung von Antonio Rüdiger, der zwar bleiben soll, den Saisonauftakt aber verpassen wird, sind die Stuttgarter aber praktisch zum Handeln gewzungen. Daniel Schwaab und Georg Niedermeier sollen in der kommenden Saison nicht mehr als Backup-Rollen einnehmen.

Im Mittelfeld werden die Schwaben wohl eher taktische als personalle Veränderungen vornehmen. Das 4-2-3-1-System von Armin Veh und Huub Stevens ist Geschichte, Zorniger setzt auf Vierermittelfeldreihen in einem 4-4-2 oder einem 4-1-3-2. Indem Martin Harnik eine Reihe weiter nach vorne rutscht, müssen sich die Namen in der Startformation der Schwaben aber nicht verändern. Kostic, der unter Zorniger mehr als nur ein Flügelläufer werden soll, Christian Gentner, Serey Dié und Daniel Didavi sind aktuell gesetzt. Konkurrenz ist im Mittelfeld dennoch vorhanden. Alexandru Maxim wird nicht nur von den Fans in Stuttgart sehr geschätzt, auch die Neuzugänge Kevin Stöger und Lukas Rupp könnten um einen Platz in der ersten Elf mitmischen.

Im Angriff ist Daniel Ginczek gesetzt, auch Martin Harnik dürfte seinen Platz in der ersten Elf nahezu sicher haben. Die Alternativen: Jan Kliment, Timo Werner und Jerome Kiesewetter. Der Vorteil des Trios ist, dass sie allesamt sehr bewegliche Stürmer sind, die auch auf den Außen zum Einsatz kommen können. Vor allem Werner wird immer wieder Einsätze bekommen, wenn wohl zunächst nur von der Bank aus. Der Durchbruch desYoungsters sollte in dieser Saison eigentlich erfolgen, wenn man bei ihm nicht von Stagnation sprechen will.

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Comunios Player to watch: Timo Baumgartl. Es gibt sicherere Optionen als den jungen Innenverteidiger der Schwaben. Gentner, Maxim und Klein kosten allesamt nicht die Welt, gaben aber sogar in den schwachen Saisons der Stuttgarter solide Punktesammler ab, die sich – falls der VfB wirklich im Mittelfeld landen solllte – weiter steigern sollten. Dennoch steht hier Baumgartl. Der 19-Jährige wurde in der vergangenen Saison am 11. Spieltag ins kalte Wasser geworfen und mauserte sich anschließend zum Stammspieler. Der Junioren-Nationalspieler holte zwar nur 24 Punkte, hat seinen Stammplatz unter Zorniger aber sicher. Sollte sich die Abwehr der Schwaben dank Insua auf links, einem solideren Torwart und eventuell noch einem neuen Innenverteidiger à la Moreno stabilisieren, wird auch Baumgartl davon profitieren. Darüber hinaus absolviert der Youngster erstmals die volle Vorbereitung mit dem Team. Zwischen 20 und 120 Punkten erscheint alles möglich…

Youngster to watch: Mart Ristl. Zugegeben, ein Kandidat für einen schnellen Platz in der Startelf ist Mart Ristt eher nicht. Serey Dié ist im defensiven Mittelfeld gesetzt, das selbe gilt für Kapitän Christian Gentner ein paar Meter weiter vorne. Dennoch könnte der Youngster in dieser Spielzeit eine größere Rolle einnehmen als ihm zugetraut wird. Ristl ist ein großes Talent, durchlief bislang alle Junioren-Nationalmannschaften des DFB und unterzeichnete im März seinen ersten Profivertrag. Auch wegen ihm ließ man Joshua Kimmich zu den Bayern ziehen. In der Vorbereitung durfte der 19-Jährige mehrfach ran (wenn auch häufig als Aushilfe in der Innenverteidigung) und scheint den Platz des Backups auf der Sechs von Carlos Gruezo übernommen zu haben. Bei der ein oder anderen Verletzung könnte sich Ristl in der 1. Mannschaft festbeißen.

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Prognose: Jahr für Jahr kann man es wieder sagen: Eigentlich ist die Mannschaft des VfB Stuttgart zu gut für den Abstiegskampf. Ja, wirklich. Wenn sie ihr Potenzial zumindest mal halbwegs konstant abrufen würde. Der Fußball, den der VfB im Saisonendspurt 2014/2015 spielte, hatte nichts mit einem Abstieger zu tun. Die große Frage in der kommenden Saison wird sein, wie gut und wie konstant Zorniger dieses Potenzial abrufen kann. Die Defensive wird mit dem Pressinfg des Coaches (anfangs) sicher einige Probleme haben, das ein oder andere Schützenfest scheint nicht ausgeschlossen. Offensiv könnten die Schwaben ihren Fans aber so manche Freude bereiten. Zumindest ein Platz im unteren bis gesicherten Mittelfeld sollte so auf jeden Fall drin sein.

Transferaktivitäten:

Zugänge: Emiliano Insua (Atletico Madrid), Jan Kliment (FC Vysocina Jihlava), Mitchell Langerak (Borussia Dortmund), Lukas Rupp (SC Paderborn), Przemyslaw Tyton (PSV Eindhoven), Philip Heise (1. FC Heidenheim), Kevin Stöger (1. FC Kaiserslautern, Leihe beendet)

Abgänge:  Konstantin Rausch (SV Darmstadt 98), Thorsten Kirschbaum (1. FC Nürnberg), Sven Ulreich (FC Bayern München), Sercan Sararer (Fortuna Düsseldorf), Karim Haggui (unbekannt), Moritz Leitner (Borussia Dortmund, Leihe beendet), Oriol Romeu (FC Chelsea, Leihe beendet)

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