Riechedly Bazoer und Yunus Malli

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Fast jeder Bundesligist hat im Winter auf dem Transfermarkt zugeschlagen, fast jeder Comunio-Manager hat sich mit Neuzugängen verstärkt. Mit Erfolg oder großen Verlusten? Teil II mit den Negativbeispielen.

Zwei Trademinen von Captain Obvious – reingetreten?

15. Februar: Alexander Isak kostet 6,86 Millionen. 9. Februar: Leon Bailey kostet 6,94 Millionen. Das waren die Marktwertpeaks beider Youngster nach dem gewohnten Anfangshype im Managerspiel, von dem so viele Comunio-Manager profitieren und einen finanziellen Gewinn mitnehmen konnten. Erfahrene Manager wissen: Am Peak müssen solche Spieler verkauft werden.

Wer es im Fall von Isak und Bailey nicht tat, musste in den Folgewochen herbe Marktwertverluste hinnehmen. Aktuell kostet Isak 2,21 und Bailey 3,02 Millionen. Der Leverkusener hat in einem Joker-Einsatz sechs Punkte gesammelt, Isak stand in der Bundesliga noch überhaupt nicht auf dem Feld.

Erst jetzt sind Isak und Bailey wieder günstig genug, um sie als Spekulationen für die nächste Saison in den Kader zu holen – vorausgesetzt, ihr spielt mit dem entsprechenden Saisonübergang. In dieser Saison wird für Isak wohl nichts mehr laufen, bei Bailey besteht immerhin die Hoffnung auf ein paar Jokerpunkte.

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10. Julian Brandt – Bayer 04 Leverkusen – 17 Jahre, 337 Tage – 04.04.2014 – 1:2 vs. Hamburg – Foto: imago / Revierfoto

Fünf teure und weniger teure Enttäuschungen

Wintertransfers, die nicht gefruchtet haben? Da landet man ganz schnell beim VfL Wolfsburg. 33 Millionen Euro ausgegeben und noch immer mitten im Abstiegskampf! Ganz oben auf der Liste: Yunus Malli, der auf 89 Punkte im Mainzer Dress nur 14 folgen ließ, lediglich einmal überdurchschnittlich bewertet wurde. Ein Jammer um eine Comunio-Granate der Hinrunde.

Riechedly Bazoer, ein junger Mittelfeldspieler mit Potenzial, steht sogar bei sechs Minuspunkten. Dennoch schenkt ihm sein Trainer und Landsmann Andries Jonker ungebrochen das Vertrauen. Anfang Januar kostete Bazoer satte sieben Millionen, jetzt sind es noch 1,5 Millionen.

Bleibt Paul-Georges Ntep, eine Hoffnung für die linke Außenbahn, den das Pech seit der Winterpause zu verfolgen scheint. Unter Valerien Ismael passte der Franzose nicht ins System, unter Jonker war er zweite Wahl, bis ihn ein Muskelbündelriss zur Pause zwang. Von 8,7 Millionen Marktwert sind noch 1,5 Millionen übrig. Inzwischen trainiert Ntep wieder mit der Mannschaft, womöglich kann er im Abstiegskampf noch helfen – dann wäre er plötzlich ein Comunio-Schnäppchen.

Auf Schalke wollte Holger Badstuber Spielpraxis sammeln, was zunächst ganz gut gelang. Zwischenzeitlich verschwand die Leihgabe aus München mehrfach aus der Bank, die letzten beiden Spiele hat Badstuber wieder absolviert. Insgesamt sind 22 Punkte jedoch eher enttäuschend, bedenkt man Badstubers Marktwert von zwischenzeitlich knapp fünf Millionen.

So teuer war Moritz Leitner nie, dennoch muss der Rückkehrer des FC Augsburg als Enttäuschung erwähnt werden. Nur zweimal durfte der Mittelfeldmann von Beginn an ran, zwischenzeitlich blieb er viermal in Folge komplett außen vor. Die FCA-Verantwortlichen dürften sich von dieser Verpflichtung mehr erhofft haben.

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Blöd gelaufen: Drei Verletzungen

Bei zwei Winterneuzugängen dürften einige schon verdrängt haben, dass es sie überhaupt gibt. Ashkan Dejagah spielt wieder in Wolfsburg – wobei von „spielen“ keine Rede sein kann: Erst war Dejagah nicht spielberechtigt, dann zwang ihn ein Muskelfaserriss wochenlang zur Pause. Seit Montag trainiert er mit den Reservisten. Freiburgs Vincent Sierro geht es ähnlich; am vergangenen Wochenende stand er erstmals im Kader.

Timothee Kolodziejczak darf man fast als Sommerneuzugang bezeichnen, wohl als Ersatz für Andreas Christensen. Zunächst hatte der Innenverteidiger aufgrund einer Systemumstellung das Nachsehen, dann verletzte er sich. Zuletzt saß Kolodziejczak siebenmal in Folge auf der Bank, erhielt keine Einsatzzeit. Die soll ab August kommen.

Die Mainzer: Kein Malli-Ersatz

Wer ersetzt Yunus Malli in Mainz? Diese Frage haben die Rheinhessen im Winter wohl unterschätzt, sich im sicheren Tabellenmittelfeld wähnend. Das einstige Wunderkind Bojan Krkic ist jedenfalls kein gleichwertiger Ersatz, sondern war auf hohem Marktwertniveau eine klare Trademine. Mit seinem Tor gegen die Bayern am Samstag machte der inzwischen billigere Bojan erstmals wirklich positiv auf sich aufmerksam.

Mit Robin Quaison, einer festen Verpflichtung, dürfen die Mainzer mehr Geduld haben – zumal der Spielmacher erst eine Verletzung auskurieren musste. In fünf bewerteten Einsätzen erzielte Quaison ein Tor und sammelte zehn Comunio-Punkte. Ausbaufähig, aber weniger weit hinter den Erwartungen als Bojan – auch wegen der niedrigeren Fallhöhe.

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