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Leverkusen gegen Gladbach – das ist das kleine Rhein-Derby, welches natürlich keiner gerne verliert. Vor siebeneinhalb Jahren gab es aber eine empfindliche Niederlage für die Werkself. Drei Protagonisten spielten dabei eine Hauptrolle.
Es war erst der 2. Spieltag der Saison 2010/2011 als Borussia Mönchengladbach zum Bayer Leverkusen reiste. Die Anfahrt dauerte vermutlich nicht lange, musste die Borussia doch nur etwas südlich über den Rhein.
Dummerweise hatte man dort aber seit über 16 Jahren nicht mehr gewonnen, die Erwartungen der Fohlen war also alles andere an positiv. Doch glücklicherweise überraschten die Gladbacher, die von Jupp Heynckes trainierte Werkself an diesem Tag.
Borussen-Coach Michael Frontzeck ließ seine Elf im 4-2-3-1 auflaufen. Logan Bailey stand im Tor, Tobi Levels, Rouel Brouwers, Dante und Filip Daems bildeten die Viererkette. Michael Bradley und Torben Marx agierten auf der Doppelsechs und das offensive Mittelfeld bestand aus Youngster Patrick Herrmann, Juan Arango und Marco Reus, während Mo Idrissou die einzige Spitze bildete.
Der damals schon routinierte Heynckes setzte auf ein 4-4-2-System und Rene Adler im Tor, vor ihm verteidigten Gonzalo Castro, Stefan Reinartz, Sami Hyypiä und Michal Kadlec. Das Mittelfeld bestand auch Michael Ballack, Arturo Vidal auf der Doppelsechs und Renato Augusto und Tranquillo Barnetta auf den Außenbahnen. Das Sturmduo bildeten Stefan Kießling und Eren Derdiyok.
Dass dieses Derby ein torreiches wurde, hatte seinen Ursprung in der 20. Minute, als Herrmann, der damals gerade 19 Jahre alt war, nach Vidals Ballverlust und Idrissous Assist das 1:0 erzielte. Es dauerte nur wenige Minuten, dann glich Bayer aber schon wieder aus – Derdiyok köpfte eine Castro-Flanke zum Ausgleich über die Linie (24.).
Kurz vor der Pause holte die Borussia dann zum Doppelschlag aus. Erst erzielte Brouwers per Abstauber in der 40. Minute das 2:1, dann war wieder Hermann zur Stelle und stellte noch vor der Pause auf 3:1 (44.).
In Durchgang zwei ging es offensiv genauso weiter, nur dass dieses Mal Arango traf. Der Linksfuß zirkelte einen Freistoß aus 28 Metern genau ins Kreuzeck – Adler war ohne Chance. Lediglich zwei Minuten später konnte Vidal per Foulelfmeter verkürzen, nachdem er selbst von Marx gefoult wurde.
Idrissou zerstörte in der 60. Minute letztlich alle Hoffnungen der Leverkusener und erzielte ebenfalls per Abstauber das vorentscheidende 5:2. In der 69. Minute gelang dann auch Reus ein durchaus sehenswerter Treffer zum 6:2.
Doch das war noch nicht der Endstand, denn auch Kießling trug sich noch in die Torschützenliste ein. Sein Treffer zu 3:6 aus Bayer-Sicht war aber nur Ergebnismakulatur (70.).
Klar, dass die Gastgeber in Sachen Comunio abräumten und fast die 100er-Marke knackten, während Bayer ordentlich abgestraft wurde.
Absolut überragender Akteur war Herrmann mit sensationellen 18 Punkten. Idrissou erreichte CL-Niveau und kam auf 15 Zähler, während Reus und Arango 14 Punkte einheimsten. Auch Brouwers punktete zweistellig.
Bei der Werkself kamen nur Kießling und Derdiyok auf positive Punktzahlen, ansonsten hagelte es nur Minuspunkte für die Heynckes-Jungs.
Am Ende der Saison kämpfe die Werkself aber fast bis zum Ende um die Meisterschaft, musste letztlich aber doch dem BVB den Vortritt lassen. Die Fohlen retteten sich erst unter Lucien Favre in der Relegation gegen den VfL Bochum.