Roque Santa Cruz vom FC Bayern München

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Bevor sich Bayer 04 Leverkusen und der FC Bayern München am Samstagabend zum Topspiel des 20. Spieltags 2015/16 treffen, wirft Comunioblog einen Blick zurück auf ein bedeutungsvolles historisches Aufeinandertreffen.

Früher war alles besser. Oder genauer gesagt: 2000/01 war alles besser. Am 32. Spieltag vor 15 Jahren befanden sich ganze fünf Teams im Kampf um die Bundesliga-Meisterschaft. Zwischen Tabellenführer Schalke 04 und Hertha BSC lagen vier Punkte, die Bayern, der BVB und Bayer 04 Leverkusen.

Drei Spiele vor Schluss trafen sich zwei Titelanwärter zum direkten Showdown. Dortmund und Berlin patzten, Schalke zog davon. Nur der Sieger aus dem Duell zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem FC Bayern München würde noch im Kampf um die Schale verbleiben.

Chancen auf beiden Seiten

Das Duell der Trainerlegenden Berti Vogts und Ottmar Hitzfeld verlief lange Zeit auf Augenhöhe. Die variable Viererkette der Werkself mit Lucio als Fels hinter Abräumer Carsten Ramelow hatte Bayerns Offensive weitgehend in Griff. Carsten Jancker und Alexander Zickler setzten kaum einen Stich.

Auf der anderen Seite sorgte Leverkusen in Person von Zé Roberto und Diego Placente vor allem über links für Gefahr. In Halbzeit eins stellten die Gastgeber sogar ein Übergewicht her, das sich allerdings nicht in Toren widerspiegelte. Zé Roberto und Sturmspitze Ulf Kirsten vergaben die besten Chancen, nach 45 Minuten stand es 0:0.

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Eine Szene, die im Nachhinein als mit spielentscheidend bezeichnet werden kann, ereignete sich in der 23. Minute. FCB-Offensivmann Paulo Sergio verletzte sich, Ottmar Hitzfeld brachte Roque Santa Cruz als frühen Joker.

Da Leverkusen in der Schlussphase mehrere gute Chancen nicht nutzen konnte, lief alles auf ein torloses Unentschieden hinaus. Nach 86 Minuten entstand schließlich ein Eckball für die Gäste aus München. Stefan Effenberg brachte den ruhenden Ball hoch an den Elfmeterpunkt, Roque Santa Cruz köpfte die Kugel in die Maschen. Bayern schloss zu Schalke auf, Leverkusen war raus aus dem Titelrennen.

Der Rest ist Geschichte

Gut möglich, dass die letzten beiden Spieltage der Saison 2000/01 die bekanntesten in der Bundesliga-Historie sind. Schalke patzte am vorletzten Wochenende in Stuttgart, der FCB zogen mit einem weiteren Last-Minute-Sieg – Torschütze Zickler zum 2:1 gegen Kaiserslautern – an die Tabellenspitze.

Am 34. Spieltag gewann Schalke gegen Unterhaching, die Bayern lagen nach 90 Minuten in Hamburg mit 0:1 zurück. Begeisterte Jubelstürme erfüllten das Parkstadion in Gelsenkirchen, die Fans versammelten sich bereits zum Feiern auf dem Spielfeld, als HSV-Keeper Mathias Schober 350 Kilometer entfernt einen Rückpass aufnahm.

Beim fälligen indirekten Freistoß durchrach Patrik Andersson nicht nur Hamburgs Mauer, sondern auch die Schalker Herzen. Die Schale ging wieder nach München, der Meister der Herzen war geboren.

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Und Santa Cruz?

Zweifelsohne war der Siegtreffer über Leverkusen das wichtigste von 51 Toren, die Roque Santa Cruz in acht Jahren beim FC Bayern München schoss (178 Comunio-Punkte insgesamt). Der Paraguayer genoss bei den Fans des Rekordmeisters Kult-Status, obwohl er es nie zum Stammspieler schaffte. 2007 folgte der Wechsel in die Premier League, wo er für die Blackburn Rovers und Manchester City spielte.

Nach Stationen in Sevilla und Malaga zog es den inzwischen 34-Jährigen im Januar 2015 nach Mexiko. Nach wie vor steht er bei Cruz Azul unter Vertrag, seit Sommer ist Santa Cruz jedoch wieder in der Primera Division zu sehen. Als Leihgabe kehrte er für eine Saison zum FC Malaga zurück.

Gerade einmal eine Woche ist es her, dass Santa Cruz für Malaga in Eibar als Joker das vorentscheidende 2:0 erzielte – in der Nachspielzeit. Das Eine verlernt ein echter Stürmer nie.

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