Der VfB feiert: Hitzlsperger, Bastürk, Gomez, Cacau, Magnin (v. l.)

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Der amtierende Meister gegen den Zweitplatzierten – in der Saison 2007/08 war das Duell zwischen dem VfB Stuttgart und Werder Bremen ein spektakuläres Spitzenspiel. Neun Tore fielen! Der Comunio-Rückblick.

Mehr als nur ein Traditionsduell: Werder Bremen und der VfB Stuttgart, Platz zwei und fünf der ewigen Bundesliga-Tabelle, lieferten sich in der Vergangenheit immer wieder hochklassige Duelle, in denen es oft um die ganz vorderen Bundesliga-Plätze ging. Diese Zeiten sehnen beide Teams derzeit so sehr herbei wie nie.

Wenn sich SVW und VfB am 32. Spieltag der Saison 2015/16 treffen, wird – drastisch formuliert – schon einmal ein Montagsspiel für nächstes Jahr geprobt. Dass beide den direkten Klassenererhalt erreichen, scheint unwahrscheinlich. Vor dem Abstiegskracher lässt Comunioblog im Rückblick auf ein torreiches Match die besseren Zeiten noch einmal aufleben.

Gomez‘ Doppelschlag dreht das Spiel

Die Bremer reisten am 8. März 2008 als Bayern-Jäger Nummer eins zum amtierenden Meister aus Stuttgart, der den Anschluss an die internationalen Plätze halten musste, jedoch früh einen Rückschlag erlitt: Hugo Almeida köpfte in der Anfangsphase eine hervorragende Flanke seines Sturmpartners Markus Rosenberg zum 0:1 in die Maschen.

Mit seinen Saisontoren Nummer 12 und 13 drehte VfB-Angreifer Mario Gomez die Partie noch vor dem Pausenpfiff. Die 55.000 Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion hatten zur Halbzeit jedoch erst ein Drittel aller Tore gesehen. Kurz nach Sebastian Boenischs Ausgleich in der 60. Minute war es abermal Gomez, der Stuttgart in Front schoss.

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Ein goldenes Händchen bewies VfB-Trainer Armin Veh mit der Einwechslung von Cacau als zweite Spitze. Der ehemalige deutsche Nationalstürmer erhöhte nach Gomez‘ drittem Treffer postwendend zum 4:2. Marcus Rosenbergs erneuter Anschlusstreffer sorgte in der Schlussviertelstunde noch einmal für Spannung.

Mertesacker mit der Worst-Case-Ausbeute

An die letzten zehn Minuten des Spiels kann sich Per Mertesacker vermutlich heute noch gut erinnern. Zunächst beförderte Bremens Innenverteidiger die Kugel ins eigene Tor, nachdem er von Ludovic Magnin schwindlig gespielt worden war, anschließend flog er nach einer Notbremse gegen Gomez vom Platz. Note sechs mit glatter Roter Karte: 14 Minuspunkte! Schlechter geht es bei Comunio nicht.

Für den 6:3-Endstand sorgte Cacau mit seinem zweiten Jokertreffer. Aufgrund der schwachen Abwehrreihen war im Managerspiel nur für die treffsicheren Angreifer etwas zu holen: Mario Gomez (21 Punkte) und Cacau (16) erhielten Top-Bewertungen, für die Bremer Torschützen sprangen immerhin jeweils 7 Zähler heraus.

Mertesacker war indes nicht der einzige, der negativ bewertet wurde. Sein Nebenmann Naldo erhielt die Note 5,5. Minuspunkte fuhren zudem Tim Wiese, Patrick Owomoyela, Tim Borowski und das Stuttgarter Abwehrtrio Tasci, Osorio und Delpierre ein.

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Halbes Happy End für beide

Durch die Niederlage in Stuttgart musste Werder den Kontakt zu Tabellenführer Bayern München abreißen lassen; zwischenzeitlich rutschte Thomas Schaafs Truppe sogar auf Rang fünf ab. Mit sieben Siegen aus den letzten acht Spielen konnte sich der SVW schließlich doch noch den zweiten Platz erkämpfen.

Der VfB hingegen gewann nach der Bremer Demontage und dem Sieg im Nachholspiel in Cottbus nur vier der letzten elf Partien und verpasste die Top fünf, die zum direkten Einzug in die Europa League berechtigt hätten. Auf Platz sechs stehend mussten die Schwaben im Sommer durch den UI-Cup, um international dabei zu sein.

Wirklich glücklich konnte Stuttgart über die Saison nicht sein, Bremen dagegen zog zum fünften Mal in Folge in die Champions League ein. Binnen fünf Jahren entwickelten sich beide anschließend von Topklubs zu Abstiegskandidaten, seit drei Spielzeiten hängen VfB und SVW unten fest. Am 2. Mai 2016 folgt der tragische Höhepunkt.

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