5. Dezmber 2008: Luca Toni trifft in der Nachspielzeit zum Bayern-Sieg

Foto: picture alliance / Sven Simon
FC Bayern München gegen die TSG Hoffenheim: Heute wie damals ein Spitzenspiel. Zumindest vor fast genau acht Jahren war das so. Als Aufsteiger legte die Rangnick-Elf eine sensationelle Hinrunde hin, verblüffte die Liga und stand vor dem 16. Spieltag auf Platz 1 – drei Punkte vor dem Rekordmeister. Am 5. Dezember 2008 gab es dann das Spitzenspiel in der Allianz Arena.

Viele Fans rieben sich im Dezember 2008 verwundert die Augen, wenn sie einen Blick auf die Tabelle der Bundesliga warfen. An der Spitze stand nicht der FC Bayern München, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund oder der FC Schalke.

Nein, Tabellenführer vor dem 16. Spieltag war die TSG Hoffenheim – ein Aufsteiger, der vor einigen Jahren noch in der Kreisliga kickte und dank des Mäzen Dietmar Hopp (SAP) eine unvergleichliche Erfolgsstory hinlegte.

Trainer in Hoffenheim war damals Ralf Rangnick, der ein Team aus jungen, unbekannten, aber hoch talentierten Akteuren aufbaute, das in der Hinrunde Fans und Experten gleichwohl verzückte (elf Siegen, drei Remis und vier Niederlagen). So kam es am 16. Spieltag zum großen Showdown in der Allianz Arena.

Der FC Bayern, damals trainiert von Jürgen Klinsmann, konnte vor dem Topspiel aus dem Vollen schöpfen. Auch Rangnick musste auf keiner seiner wichtigsten Akteure verzichten. Das mediale Interesse vor dem Spitzenspiel war gigantisch, aus aller Welt kamen Fernsehteams in die Arena, weil jeder über die Erfolgsstory der TSG berichten wollte.

Demba Ba, Obasi… Dem ba ba, Obasi

Mit Spieler wie Demba Ba, Chinedo Obasi, Carlos Eduardo oder Torjäger Vedad Ibisevic wollte der Neuling auch den großen FC Bayern ärgern. Selbst Uli Hoeneß sah damals in der TSG möglicherweise einen dauerhaften Konkurrenten um die Meisterschaft.

Die Comunio-Tops und Flops des 9. Spieltags: Punkte für alle!
Mainz feiert den Sieg über Darmstadt

Sahne-Spieltag für Mainz und die Bayern: Alle Spieler punkten bei Comunio! Das sind die Tops und Flops des 9. Bundesliga-Spieltags.

weiterlesen...

Von der ersten Minute an machten beide Teams deutlich, dass das hier ein Spitzenspiel wird. Hohes Tempo, intensive Zweikämpfe, viele Torraumszene – die Bayern und Hoffenheim enttäuschten den Zuschauer im Stadion und vor den TV-Geräten nicht im Geringsten. Beide Teams machten ordentlich Werbung für das Produkt Bundesliga.

Einzig die Tore fehlten im ersten Durchgang, was sich allerdings in Hälfte zwei ändern sollte. Kurz nach Wiederanpfiff war es Ibisevic mit seinem 18. Treffer im 16. Spiel, der die TSG sensationell und nicht einmal unverdient in Führung brachte. Angestachelt durch die Führung wollte der Underdog nachlegen, ehe aus heiterem Himmel der Ausgleich fiel.

Philipp Lahm, damals noch Linksverteidiger, war es, der den Rekordmeister wieder ins Spiel brachte. Nach einem Fehlpass von Tobias Weis marschierte der Nationalspieler los, seinen Schuss aus knapp 18 Metern fälschte Marvin Compper unglücklich mit der Hacke ab – 1:1 (60.)!

Kampf mit offenem Visier und Werbung für die Liga

Allerdings wollten sich beide Team mit dem Remis nicht zufriedengeben, sondern spielten weiter voll auf Sieg. Klinsmann reagierte und brachte Tim Borowski für Bastian Schweinsteiger, der das Mittelfeld mit Mark van Bommel und Ze Roberto stärken sollte. Das Bayern-Spiel kam dennoch nicht wie erhofft zur Geltung, weil die Rangnick-Elf es schaffte, Franck Ribery weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen.

So hatten die Gäste kurz vor Schluss durch den eingewechselten Sejad Salihovic tatsächlich die Chance zum Sieg, doch der Bosnier scheiterte an Michael Rensing. Auf der anderen Seite köpfte Luca Toni freistehend aus vier Metern über den Kasten.

Kaufempfehlungen 1-2 Mio.: No risk, no fun - das ist unser Motto!
Tin Jedvaj traf vergangenes Wochenende

Ihr braucht bezahlbare Abwehrspieler? Haben wir! Kreativen Mittelfeldspieler? Auch das gibt’s bei uns! Und zu guter Letzt einen Top-Joker? Gar kein Thema! Wir haben diese Woche günstige, aber auch riskante Kaufempfehlungen. Traut Ihr Euch?

weiterlesen...

Doch Toni sollte quasi mit dem Schlusspfiff noch zum Matchwinner werden. Einen weiten Abschlag von Rensing versuchte der Italiener auf Miro Klose weiterzuleiten, Andreas Iberstberger versuchte zu retten und klärte direkt vor die Füße von Tini, der vor Daniel Haas cool blieb und zum vielumjubelten 2:1-Siegtreffer einschoss.

Bei den Bayern überzeugte damals vor allem Abwehrchef Lucio (10 Punkte), auch die Torschützen Lahm und Toni (15 und 9) machte ihre Comunio-Manager happy. Bei den Hoffenheimern punktete lediglich Ibisevic zweistellig (11).

Quelle: Comstats

Quelle: Comstats

Der letzte Akt im Hoffenheimer Märchen – bislang

Durch den Sieg zog der FC Bayern mit der TSG gleich und wurde in der Woche darauf tatsächlich noch Herbstmeister, weil Hoffenheim gegen Schalke nur zu einem 1:1-Unentschieden kam. Es war somit der letzte Höhenpunkt des Hoffenheimer Märchens, denn nach der Winterpause (in der sich Ibisevic das Kreuzband riss) brach die TSG ein und verpasst schließlich sogar die internationalen Plätze.

Die Meisterschale durfte allerdings nicht der FC Bayern in die Höhe recken, sondern der VfL Wolfsburg mit Felix Magath holte sich nach einer famosen Rückrunde tatsächlich den Titel. Was zur Folge hatte, dass Jürgen Klinsmann noch vor der Sommerpause entlassen wurde und Jupp Heynckes quasi aus dem Ruhestand geholt wurde und bis Saisonende auf den Bayern-Bank Platz nahm. Es sollte keine schlechte Entscheidung der Bayern-Verantwortlichen gewesen sein, wie sich später herausstellen sollte.

Die TSG ist seit dieser Zeit immer noch ein wenig auf Identitätssuche, ist aber durchgehend erstklassig geblieben und scheint nun unter Julian Nagelsmann wieder auf dem aufsteigenden Ast zu sein.

Du möchtest auch Comunio-Manager werden? Hier entlang!