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Null Bundesliga-Erfahrung, nur eine Woche Mannschaftstraining und eine mutmaßliche Vier-Spiele-Sperre haben Sambou Yatabaré nicht davon abgehalten, seinen Marktwert deutlich zu steigern.
Papy Djilobodji, SV Werder Bremen, Abwehr, 4.790.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 45,2%
Chelsea-Leihgaben in der Bundesliga, das ist nicht immer eine Erfolgsgeschichte gewesen. Nachzufragen beispielsweise beim HSV (Michael Mancienne, Jeffrey Bruma). Werder Bremen dagegen scheint seinen eigenen Kevin De Bruyne gefunden zu haben.
Zwar spielt Papy Djilobodji in der Abwehr, vom Potential her könnte er einen ähnlichen Weg gehen wie sein „Vorgänger“ aus Belgien. Dessen erste Station in der Bundesliga war ebenfalls Werder Bremen, ehe er über Wolfsburg den Weg nach Manchester City fand.
Djilobodji wechselte im Winter von der Insel an die Weser und übernahm quasi mit dem ersten Arbeitstag die Chefrolle in der Bremer Defensive. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Assani Lukimya ergibt sich ein himmelweiter Unterschied: Der Senegalese besticht durch Ruhe und Übersicht im Aufbauspiel sowie die nötige Härte und Cleverness im Zweikampf. Der Lohn: 16 Punkte – in nur zwei Einsätzen! Als Abwehrspieler! Ohne ein Tor erzielt zu haben!
Sambou Yatabaré, SV Werder Bremen, Mittelfeld, 2.190.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 46%
Er hat noch kein einziges Pflichtspiel absolviert. Er kommt aus einer allenfalls mittelklassigen europäischen Liga (Belgien). Aufgrund einer üblen Tätlichkeit – noch im Dress von Standard Lüttich – hat er noch eine vier Spiele andauernde Sperre abzusitzen. Und was macht Sambou Yatabarés Marktwert? Der klettert in ungeahnte Höhen… Muss man das verstehen?
Werder Bremen hatte für die Dienste des Maliers stolze 2,5 Millionen Euro ausgegeben, da er den langzeitverletzten Philipp Bargfrede ersetzen sollte. Da er einem am Boden liegenden Gegenspieler auf den Knöchel trat, ist er laut FIFA-Regularien vier Spiele gesperrt – auch in Deutschland. Das letzte Wort hierbei hat jedoch der DFB, der in dieser Angelegenheit noch nicht entschieden hat.
Dass Yatabarés Marktwert dennoch durch die Decke geht, ist wohl als eine Art Vertrauensvorschuss zu verstehen. Im Mittelfeld der Bremer ist die Konkurrenz nicht allzu hoch und gute Leistungen werden von dem Neuzugang schon in Bälde erwartet. Sollte er dann jedoch nicht abliefern, dürfte der Höhenflug beendet sein.
Christian Clemens, FSV Mainz 05, Mittelfeld, 3.840.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 47,7%
Mainz gegen Gladbach. 21. Spielminute. 20 Meter. Flatterball. Oben rechts. Sieg. Noch Fragen?
Christian Clemens hat mit seinem Sahnetreffer die über 300 Minuten andauernde Torflaute der Mainzer beendet und seinem Team obendrein auch noch drei wichtige Punkte gesichert. Mit Gladbach wurde auch noch ein Topteam geschlagen. Für Clemens persönlich war es die wohl beste Saisonleistung. Mehr Gründe für eine Marktwertsteigerung gibt es nicht.
Änis Ben-Hatira, Eintracht Frankfurt, Mittelfeld, 1.730.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 71,3%
Welch unrühmliches Ende hatte Änis Ben Hatiras Zeit in Berlin. Bei der Hertha war er lange Zeit einer der beliebtesten Spieler unter den Fans – und ist es wohl noch immer. Nachdem er jedoch seinem Mitspieler Mitchell Weiser in einer Busfahrt ein Veilchen verpasst hatet, zogen die Verantwortlichen die Reißleine und verschifften Ben Hatira nach Frankfurt.
Dass sein Marktwert unter der Gesamtsituation merklich litt, ist allzu offensichtlich. In Frankfurt erholt sich dieser nun. Auch, weil Armin Veh wohl große Stücke auf den Deutsch-Tunesier zu halten scheint. Im Training kommt der technisch starke Rechtsfuß immer besser in Form und darf sich wohl berechtigte Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz am kommenden Wochenende machen. Seinen Marktwert freut’s.
Josip Drmic, Hamburger SV, Sturm, 2.100.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 82,6%
-3 Punkte hat Josip Drmic in der aktuellen Bundesliga-Saison bei Comunio eingefahren, womit er zu den schwächsten Akteuren der gesamten Liga gehört. In Gladbach hatte Drmic sowohl unter Lucien Favre als auch unter André Schubert einen schweren Stand, weshalb er im Winter zum HSV transferiert wurde.
Auch dort durfte Drmic nicht sofort ran, haben die Hamburger mit Pierre-Michel Lasogga und Nicolai Müller zwei Stürmer, die das Vertrauen von Trainer Bruno Labbadia genossen. Nun jedoch scheint Drmic Sturmkollege Müller überholt zu haben und wird gegen Köln aller Voraussicht nach sein Startelfdebüt feiern.
Diese verheißungsvolle Botschaft – und seine allgemein gute Trainingswoche – ließen Drmics Marktwerte vollkommen durch die Decke gehen, sodass man nun im Vergleich zur Vorwoche fast das Doppelte berappen müsste, um sich seine Dienste zu sichern.