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Borussia Dortmund muss womöglich einen größeren Umbruch befürchten, als zunächst gedacht. Hummels ist bereits weg, Gündogan und Mkhitaryan könnten den BVB auch noch verlassen. Um Aubameyang ranken sich auch immer wieder Gerüchte. Was könnte noch im Kader der Westfalen passieren?
Es dürfte bei Hans-Joachim Watzke eine gewisse Genugtuung ausgelöst haben, als der BVB vergangene Woche den Transfer von Ousmane Dembele von Stade Rennes vermelden konnte. Viele europäische Spitzenteams, darunter auch der FC Bayern buhlten um den französischen Youngster. Doch Dembele entschied sich für Borussia Dortmund – und dass angeblich aus vollster Überzeugung.
Zuvor musste Watzke mal wieder einen wichtigen Spieler in Süden ziehen lassen. Mats Hummels tat es Robert Lewandowski und Mario Götze gleich und entschied sich, ab der kommenden für den FC Bayern auflaufen zu wollen. Das tat dem Selbstverständnis der Westfalen weh, natürlich. Immerhin war Hummels Kapitän und Aushängeschild des BVB.
Es könnte aber nicht der letzte schmerzliche Abgang für die Dortmunder gewesen sein. Angeblich will Manchester City Ilkay Gündogan unbedingt verpflichten, auch wenn der Mittelfeldspieler wegen einer Knieverletzung bis Oktober ausfallen wird. Pep und City würden in den nächsten Tagen ein konkretes Angebot abgeben, weil der Coach Gündogan unbedingt gerne im Team hätte.
Was macht Mkhitaryan?
Auch die Zukunft von Henrikh Mkhitaryan ist noch nicht klar. Der Armenier besitzt angeblich eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2017 laufenden Vertrag, Juventus Turin wird immer wieder als Interessent in den Gazetten gehandelt. Da auch sein Berater Mino Raiola beste Kontakte nach Italien besitzt, ist ein Abschied von Micky tatsächlich nicht auszuschließen.
Der BVB bemüht sich zwar um eine Verlängerung mit deutlich erhöhten Bezügen, doch will auch Mkhitaryan Titel gewinnen. Bei der Alten Dame in Turin hätte er die Möglichkeit, auch wenn Juve jetzt kein Verein ist, der immer um den Champions-League-Titel mitspielt. Doch selbst die deutsche Meisterschaft scheint aufgrund der bayrischen Dominanz fast unmöglich für den BVB.
Allerdings weiß Mkhitaryan auch, was er am BVB und vor allem an Thomas Tuchel hat. Er hat ihn nach zwei durchwachsenen Jahren wieder richtig in die Spur gebracht und dafür gesorgt, dass der Offensivspieler überhaupt im Fokus der internationalen Klubs steht.
Die nächste Personalie, die den Dortmunder Verantwortlichen Bauchschmerzen bereitet, ist Pierre-Emerick Aubameyang. Der Gabuner spielte eine herausragende Saison und äußerte schon des Öfteren den Wunsch für Real Madrid spielen zu wollen. Bisher haben die Königlichen noch nicht konkret angefragt, aber falls es dazu kommen sollte, wird Aubameyang nicht zu halten sein.
Mustafi für 50 Millionen? Wohl kaum!
Insofern war der Dembele-Deal eine kleine Kampfansage an die Konkurrenz in Europa. Doch wer könnte nun noch zum BVB wechseln? In den vergangenen Jahren wurde immer wieder Kevin Volland gehandelt, doch der hat sich nun Bayer Leverkusen angeschlossen und ist somit vom Markt.
In der Innenverteidigung werden diverse Namen als Hummels-Nachfolger gehandelt. Nationalspieler Antonio Rüdiger wurde zuletzt ebenso ins Gespräch gebracht, wie Weltmeister Shkodran Mustafi. Vom Anforderungsprofil würden beide Akteure gut zum BVB passen, doch ist fraglich, ob Dortmund bereits ist, die geforderte Ablöse zu zahlen.
Mustafi besitzt eine Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro, Rüdiger wird unter 25 Millionen ebenfalls nicht vom AS Rom loszueisen sein. Über Reals Raphael Varane braucht man vermutlich gar nicht erst zu sprechen. Aleksandar Dragovic hat sich mehr oder weniger selbst ins Gespräch gebracht.
Hoffenheims Mark Uth könnte eine sinnvolle Verstärkung für die BVB-Offensive sein, auch eine Rückkehr von Mario Götze steht in Dortmund definitiv zur Debatte. Fraglich bleibt, ob dieser Transfer den doch sehr emotionalen Fans des BVB zu verkaufen ist. Nicht alle haben ihm seinen Wechsel zum FC Bayern 2013 verziehen.
Rode? Werner? Oder ein brasilianisches Talent?
Auch Sebastian Rode wird immer wieder bei den Westfalen gehandelt, doch ist fraglich, ob der ehemalige U21-Nationalspieler in Tuchels Vorstellung von Fußball passt. Eine weitere spannende Personalie ist Oleksandr Zinchenko von FK Ufa. Der 19-jährige Offensivspieler wurde zuletzt auch mit dem BVB in Verbindung gebracht.
Auch Timo Werner vom Absteiger VfB Stuttgart steht angeblich in Dortmund auf dem Zettel. Der Juniorennationalspieler wird wohl nicht mit den Schwaben in die 2. Liga gehen, allerdings hat angeblich auch RB Leipzig Interesse am Stürmer.
Selbst den brasilianischen Markt soll der BVB durchforstet haben und ist dabei auf Gabriel gestoßen. Der 19-jährige Linksaußen vom FC Santos gilt als großes Talent und dürfte nicht gerade günstig zu haben sein.
Da all die Personalien derzeit noch im Konjunktiv verwendet werden, wird weiterhin noch wild spekuliert werden. Eins bleibt aber festzuhalten: Der BVB scheint für einen kleinen Umbruch gerüstet.