In der Rückrunde kassierte der FC Bayern sieben Gegentore – ein ungewohntes Bild. Haben sich die Comunio-Statistiken verändert – sollten Manager vielleicht reagieren?
Wechsel in der ersten Hälfte einer Partie bedeuten für den Betroffenen meist nichts Gutes. Entweder macht eine Verletzung ein Weiterspielen unmöglich oder der Trainer hat bereits nach kürzester Zeit genug gesehen – und spricht eine fußballerische Höchststrafe aus.
Nachdem Dante am vergangenen Spieltag gegen Hannover 96 bereits nach 32. Minuten von Pep Guardiola zum Duschen geschickt wurde, bemühten sich die Bayern im Anschluss der Partie, die Auswechslung des 31-Jährigen als eine mannschaftstaktische Überlegung darzustellen.
Dante als Sinnbild für die Abwehr des FCB?
Für Dante persönlich war es dennoch eine ziemliche Demütigung. Schon seit geraumer Zeit wird einen das Gefühl nicht los, Dante agiere nicht mehr auf höchstem Niveau. Immer wieder schleichen sich Unzulänglichkeiten in sein Spiel: Verlorene Laufduelle, fehlerbehaftetes Aufbauspiel.
Doch ungeachtet der Dante-Problematik: Es besteht durchaus die Möglichkeit, Guardiolas frühes Eingreifen in Hannover als Verärgerung ob der Darbietungen in der Defensive zu interpretieren.
In der Bundesliga kassierte der FC Bayern in sieben Rückrundenpartien sieben Treffer. In den ersten 17 Spielen der Saison waren es gerade einmal vier – also 0,23 Gegentreffer pro Begegnung. Ein unfassbarer Wert.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Selbst in der Rückrunde stellt der Rekordmeister bislang noch immer die drittbeste Verteidigung. Ein signifikantes Abfallen ist alleine durch die Anzahl der Gegentore aber nicht von der Hand zu weisen.
Wie haben sich vor dem Hintergrund der „Problematik“ die Comstats verändert? Inwieweit lohnt es zurzeit, auf Münchner Abwehrspieler im Comunio-Kader zu setzen?
Bayerns Verteidigung als gesamtes Konstrukt: Die Statistiken in Bezug auf die zugelassenen Punkte sind ein wenig paradox. Zwar kassierte der FC Bayern in der bisherigen Rückrunde deutlich mehr Gegentore als in der Hinserie, eine Verschlechterung der Gegnerpunkte ist allerdings nur marginal zu verzeichnen.
Die Münchner ließen in 2015 genau 80 Punkte zu und stehen damit bei einem Schnitt von 11,4 Zählern pro Partie. In den ersten 17 Begegnungen sind es 11,1 Punkte, die die Gegner im Schnitt mit nach Hause nehmen durften. 0,3 Zähler Unterschied – fast nichts.
Aus Comunio-Sicht stellt der FC Bayern zusammen mit Meisterschaftskonkurrent Wolfsburg die zweitbeste Verteidigung der Rückrunde. Lediglich Borussia Dortmund (6,7) ist momentan besser.
Eines steht also fest: Trotz der Vielzahl an Gegentreffern haben sich Comstats kaum verändert. Noch immer lässt Bayern als Mannschaft nicht viel zu und treibt somit einige Comunio-Manager in den Wahnsinn.
Wie sieht es also mit den einzelnen Spielern der bayerischen Abwehr aus?
Bayerns Abwehrzentrum – die Spieler: Auffällig ist eines: Unter der Rückrunden-Top-Ten-Liste der besten bei Comunio als Verteidiger gelisteten Spieler ist kein einziger Innenverteidiger des FC Bayern.
Jerome Boateng steht nach fünf absolvierten Partien – auch bedingt durch die Rote Karte gegen den FC Schalke 04 – bei mickrigen 0 Punkten. Sein Marktwert befindet sich zurzeit im leichten Sinkflug und liegt bei 4,9 Millionen Euro. Im Januar waren es schon mal knapp über 6 Millionen Euro.
Ebenfalls nicht mit den allerbesten Comstats: Dante. In der Rückrunde kommt der Brasilianer auf -4 Zähler. Alleine sein Auftritt in Hannover dürfte so manchem Comunionisten eine schlaflose Nacht gebracht haben. -8 Punkte!
Pro Partie generiert Dante seinen Managern übrigens nicht mal 2 Zähler. Insgesamt erspielte sich Bayerns Verteidiger in der laufenden Saison nur 24 Punkte. Der Marktwert liegt gerade einmal bei 1,4 Millionen Euro – vor knapp drei Wochen lag er noch bei über 3 Millionen Euro.
Ganz anders sieht die Situation hingegen bei Holger Badstuber aus. In der Rückrunde kam der 25-Jährige in vier Partien zum Einsatz. Er sammelte starke 24 Comunio-Punkte.
Zudem gewann Bayern jede dieser Begegnungen. Torverhältnis: 21:2! Steht Badstuber in der Rückrunde auf dem Platz, kassiert der FCB also 0,5 Tore weniger. Comunios Manager lecken sich natürlich die Finger: Sein Marktwert ist schon jetzt ordentlich und beträgt über 6 Millionen Euro.
Bleibt aus dem Zentrum noch Medhi Benatia. Seit Wochen plagt sich Marokkaner mit kleineres Blessuren herum. Im Jahr 2015 stand er in der Bundesliga lediglich einmal auf dem Feld.
Aber: Gemessen an seinem Punkteschnitt (5,36 Zähler pro Partie) ist er der beste zentrale Abwehrspieler des FC Bayern. 3,7 Millionen Euro garnieren momentan sein Comunio-Preisschild.