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An dieser Stelle präsentieren wir Spieler, die bei Comunio noch etwas unter dem Radar laufen und ein starkes Preis-Leistungsverhältnis haben. Heute mit Werders Startelf-Überraschung Jean-Manuel Mbom.
Marktwert: 880.000
Punkte: 5
Punkte pro Spiel: 5
Darum wird er unterschätzt: Jean-Manuel Mbom dürften noch am Samstag maximal Manager auf der Liste gehabt haben, die sich ein wenig intensiver mit Werder Bremen beschäftigen. Der 20-Jährige war in der vergangenen Saison in die 3. Liga zum KFC Uerdingen ausgeliehen und musste als Leih-Rückkehrer nun um seine Chance bei Werder kämpfen. In der Bundesliga stand er am vergangenen Wochenende das erste Mal überhaupt auf dem Platz – auf der Achterposition im Mittelfeld. Logisch, dass sein Preisschild deshalb mit deutlich unter einer Million noch recht niedrig ist.
Das macht ihn so stark: Die Lobeshymnen nach dem Bundesliga-Debüt waren überschwänglich: Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, sagte Florian Kohfeldt. „Er hat eine gute Aggressivität gegen den Ball eingebracht, aber keine übertriebene Härte. Er hat sehr abgeklärt gespielt, er wollte nichts Besonderes machen. Nervosität war aus meiner Sicht bei ihm nicht zu sehen.“ Sportdirektor Frank Baumann ergänzte: „Er ist große Wege gegangen, mit einem hohen Tempo und hoher Intensität. Es freut mich, dass er zu seinem ersten Bundesligaeinsatz gekommen ist, er in der Startelf gestanden ist und er auch noch eine wirklich sehr ansprechende Leistung gezeigt hat.“
Die reinen Daten sprechen auch eine klare Sprache: Mbom war mit 32,1 Km/h schnellster Spieler auf dem Platz und spulte bei Werder die meisten Kilometer ab (10,9). Er gab außerdem die meisten Flanken bei Werder (3), wurde am häufigsten gefoult (fünfmal) und hatte mit 28 Duellen, von denen er 61 Prozent gewann, eine außerordentlich starke Zweikampfquote. Der Sofascore belohnte dies mit guten fünf Punkten.
Dieses Potenzial hat er: Die Personalie mag für Außenstehende vielleicht überraschend sein, bei Werder Bremen zählt Mbom aber bereits seit dem zarten Alter von 13 Jahren zu den größten Talenten im Klub. Nicht umsonst hat der gebürtige Göttinger knapp 30 U-Länderspiele für den DFB gemacht. Dass es beim ersten Anlauf im Werderander Profikader 2018 zunächst nicht geklappt hat, mag man einem gerade Volljährigen nachsehen.
Die Leihe nach Uerdingen brachte in der letzten Saison aber den erhofften nächsten Schritt: Mbom konnte vor allem körperlich noch einmal ordentlich zulegen und sammelte nach seinen bisherigen Einsätzen in der Regionalliga mit Bremens Reserve sehr viel Spielpraxis in der 3. Liga. Auch die Eindrücke in der Vorbereitung waren diesen Sommer äußerst vielversprechend.
Florian Kohfeldts Plan war jedoch ursprünglich, Mbom zum Rechtsverteidiger, als Backup für Theodor Gebre Selassie umzuschulen. Ein Plan, der nach wie vor gilt. Doch weil man Patrick Erras im zentralen Mittelfeld anscheinend noch nicht komplett vertraut, bekam Mbom nun den Vorzug in der Zentrale. Mit der Leistung gegen Schalke dürfte er erstmal nur schwer aus der Startelf zu verdrängen sein. Es gibt wenig Grund für Kohfeldt, die Erfolgsformation jetzt zu ändern. Mbom kann als laufstarkes, aggressives sowie flexibles Element ein fester Bestandteil der Mannschaft in diesem Jahr werden.
So wie er sich bei Comunio eingeführt hat, dürfte er seinen Marktwert in Kürze verdoppelt haben.