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Ende Oktober 2015: Die königsblaue Fußballwelt ist in bester Ordnung. Hertha BSC Berlin wurde nach einem Last-Minute-Treffer von Max Meyer mit 2:1 bezwungen, Schalke steht nach 19 Punkten aus neun Spielen auf Platz drei. Neu-Coach Andre Breitenreiter ist es gelungen, einer verunsicherten und nicht selten planlos agierenden Mannschaft aus der Vorsaison in kürzester Zeit neues Leben einzuhauchen.
Keine fünf Wochen später ist die Euphorie der ersten Saisonwochen größtenteils verflogen. Das neue Motto: Königsgrau statt Königsblau. Aus den letzten vier Partien holten die Schalker nur einen Punkt, in der Tabelle sind sie auf den siebten Platz abgerutscht.
Zwar wird die derzeitige Stagnation durch die gegnerischen Schwergewichte (Mönchengladbach, Ingolstadt, Dortmund, Bayern) der vergangenen Wochen etwas relativiert, doch die Formkrise wichtiger Akteure ist unübersehbar und trägt ihren Teil bei zu einer aus Schalker Sicht unbefriedigenden Situation. Von wem sollten Comunio-Manager also lieber die Finger lassen? Und auf wen können sie trotzdem setzen? Wir machen den Check.
Tor/Abwehr: Auch in dieser Saison gehört Ralf Fährmann wieder zu den besten seiner Zunft. Der Schalker Keeper hält, was zu halten ist – und das mit einer Konstanz, die ihn mittlerweile auch in den Dunstkreis der Nationalmannschaft katapultiert haben dürfte. Mit 62 Punkten ist der 27-Jährige momentan bester Keeper bei Comunio, zudem musste Fährmann in dieser Saison noch keine Minuspunkte einstecken. Was will man mehr als Comunio-Manager?
Auch Joel Matip legt bislang eine beeindruckende Konstanz an den Tag. Der etwas behäbig wirkende Innenverteidiger von einst hat in dieser Saison einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht und sich zum zweikampf- und spielstarken Stabilisator von internationalem Format entwickelt.
Mit herausragenden 70 Punkten ist der von zahlreichen Premier-League-Klubs umworbene Nationalspieler Kameruns der punktbeste Abwehrspieler bei Comunio. Damit hat der 24-Jährige schon jetzt weit aus mehr Zähler auf seinem Konto als nach der gesamten letzten Saison (47). Wer vor der Saison auf Matip gesetzt hat, scheint alles richtig gemacht zu haben.
Mittelfeld: Im Schalker Mittelfeld hakt es, was nicht zuletzt am Fehlen von Johannes Geis liegen dürfte, der nach seiner roten Karte aus dem Gladbach-Spiel noch eine Woche fehlen wird und bis dahin auf Schalke schmerzlich vermisst wird. Seine Stellvertreter Leon Goretzka und Pierre-Emile Höjbjerg machen ihre Sache ordentlich, ihnen fehlt mitunter aber noch die Präsenz.
Einer der wenigen Lichtblicke im Offensivbereich ist Max Meyer. Das Schalker Eigengewächs hat sich nach einem für ihn enttäuschenden Saisonstart stabilisiert und lässt mit wichtigen Toren wie beim 2:1-Last-Minute-Sieg gegen Hertha BSC aufhorchen. Auch beim 1:3 gegen Bayern am vergangenen Wochenende durfte sich der U21-Nationalspieler in die Torschützenliste eintragen. 18 Punkte aus den letzten fünf Partien können sich sehen lassen, spiegeln aber noch nicht ansatzweise Meyers großes Potenzial wieder.
Sturm: Fast schien es so, als ob Klaas-Jan Huntelaar seine Tor- und Formkrise aus der vergangenen Spielzeit überwunden hätte. Eine starke Saisonvorbereitung und zwei Treffer aus den ersten vier Spielen näherten im königsblauen Umfeld die Hoffnung, in dieser Saison wieder den alten Huntelaar zu Gesicht zu bekommen. Doch diese Hoffnung wurde nicht erfüllt: Dem starken Saisonstart mit zwei Toren aus vier Spielen folgten eine wochenlange Torflaute und Spiele, die der Niederländer von der Bank aus verfolgen musste.
Vor drei Wochen im Revierderby gegen den BVB (2:3) platzte dann endlich der Konten beim Niederländer. Mit zwei Toren in der zweiten Halbzeit führte Huntelaar seine Mannschaft fast noch zu einem Punktgewinn beim ungeliebten Nachbarn. Für Comunio-Manager könnte der 32-Jährige jetzt wieder interessant werden, was nicht zuletzt daran liegt, dass sein größter Konkurrent, der Argentinier Franco di Santo, seit Wochen außer Form ist.