Bruno Labbadia führte die Hertha in ruhigere Fahrwasser.

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Die Saison von Hertha BSC war bei Weitem keine einfache. Ganze vier Trainer hat die Alte Dame in dieser Spielzeit verschlissen. Erst mit Bruno Labbadia kam beim selbsternannten „Big City Club“ Ruhe rein. Der Coach könnte die wichtigste Verpflichtung des Hauptstadt-Klubs gewesen sein.

Spieler der Saison: Dedryck Boyata

Der Belgier kam im vergangenen Sommer vom FC Celtic aus Glasgow in die Bundesliga. Unter Ante Covic fand er verletzungsbedingt anfangs keinen Platz in der Startelf der Hertha. Sein erstes richtiges Ausrufezeichen setzte er am 6. Spieltag gegen den 1. FC Köln, als er einen Treffer erzielte und am Ende 15 Comunio-Punkte sammelte.

Die Achterbahnsaison ging auch an Boytata natürlich nicht spurlos vorbei, dennoch war der Innenverteidiger einer der wenigen Konstanten im Team der Berliner. Egal ob der Trainer Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri oder Bruno Labbadia hieß, Boyata spielte immer – und meist auch gut. Vor allem unter Labbadia entwickelte sich der 29-Jährige zum absoluten Führungsspieler und gab Nebenmann Jordan Torunarigha die nötige Sicherheit.

Mit insgesamt 118 Punkten war Boyata zudem auch der beste Comunio-Akteur bei der Alten Dame. Auch für die kommende Spielzeit wird am Status des erfahrenen Innenverteidigers wenig zu rütteln sein.

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Platz 10: Sven Bender | Bayer 04 Leverkusen | 124 Punkte in 33 Spielen | Bildquelle: imago images / Kirchner-Media

Enttäuschung der Saison: Arne Maier

Die Hertha hatte vermutlich schon lange nicht mehr solch ein Talent in seinen Reihen. Das Problem: In dieser Saison konnte es Arne Maier kaum unter Beweis stellen. Die Hinrunde verpasste der 21-Jährige verletzungsbedingt fast komplett. 

Im Winter hätte er die Alte Dame dann gerne verlassen, weil er unter Jürgen Klinsmann keine Chancen auf Einsätze sah, ehe er dann doch trotz kleinerer Verletzungen in die erste Elf rutschte und dort teilweise überzeugen konnte. Unter Labbadia wurde er dann aber nur zum 12. Mann und kam meist in der Schlussphase zum Zug. 

24 Punkte sind für einen Mann seines Formats eigentlich viel zu wenig. Hoffen wir für ihn, dass die kommende Spielzeit unter Labbadia besser verläuft. 

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Größte Baustelle

Definitiv das Tor! War Rune Jarstein einst ein Synonym für konstant starke Leistungen, so hat der Norweger in dieser Saison nicht mehr richtig überzeugt. Nun sucht die Hertha auf dem Transfermarkt nach einer neuen Nummer eins. 

Natürlich ist es für einen Keeper schwierig, wenn vier verschiedene Trainer mit jeweils unterschiedlichen Systemen agieren. Doch bei Jarstein waren in dieser Spielzeit auch etliche Patzer dabei. Die Hertha hat jetzt bis Anfang Oktober Zeit, einen neuen Torhüter zu verpflichten. Diese Zeit sollte man in der Hauptstadt auch nutzen.

Zudem müssen die Abgänge im zentralen Mittelfeld von Marko Grujic und Per Skjelbred aufgefangen werden. Da hat man mit Santiago Ascasibar und Arne Maier aber eigentlich zwei vielversprechende Talente, wenn sie denn verletzungsfrei bleiben.

 

Mögliche Probleme

Seit der Ankunft von Bruno Labbadia läuft es zumindest sportlich wieder bei der Hertha. Der gebürtige Darmstädter hat die Alte Dame auf dem Rasen wieder einigermaßen in die Spur gebracht und die ganze Stadt etwas beruhigt.

Doch genau darin könnte nun das Probleme liegen. Das Umfeld bei der Hertha ist durch die Investoren-Millionen von Windhorst mehr als unruhig. Der Wunsch nach teuren Stars und klangvollen Namen könnte auch in der Mannschaft zu Spannungen führen. 

Zudem muss Labbadia einen Umbruch einleiten. Spieler wie Vedad Ibisevic und Co. waren mit ihrer Erfahrungen in der schwierigen Phase in der vergangenen Saison wichtig, ihnen gehört aber nicht die Zukunft. Man darf gespannt sein, wie Labbadia das Umfeld und den Umbruch bei der Hertha moderiert. 

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Mögliche Überraschung

Die möglichen Probleme könnten aber auch für eine mögliche Überraschung sorgen. Labbadia hat in Wolfsburg bewiesen, dass er eine Mannschaft formen kann, die sich ohne überragende Qualität für Europa qualifiziert. 

Bei der Hertha hat er nun viel Geld zur Verfügung und kann sich ein Team nach seinen Wünschen zusammenstellen. Nach dem Experiment mit Visionär Klinsmann ist der Arbeiter Labbadia der Gegenentwurf – und genau. das könnte beim Projekt „Big City Club“ genau der richtige Weg sein.

Youngster to watch: Jessic Ngankam

Der 19-jährige Youngster durfte zum Ende der vergangenen Spielzeit schon erste Bundesliga-Minuten schnuppern und wurde meist in der Schlussphase eingesetzt. Je nachdem, wen die Hertha jetzt im Angriff noch holt, könnte Ngankam auch in der kommenden Saison ein spannender Joker werden. 

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Sturm: Jadon Sancho (Borussia Dortmund) - 222 Punkte | Bildquelle: imago images / Laci Perenyi

Gerüchteküche

Viele teils spektakuläre Namen werden bei der Alten Dame gehandelt. Mario Götze, Julian Draxler oder Milot Rashica würden die Hertha in jedem Fall verstärken. Finanziell wäre alles wohl kein Problem, doch ohne die Teilnahme am europäischen Wettbewerb, wird man keinen dieser großen Namen an die Spree locken können. 

Mit Lucas Tousart aber hat man bereits einen vielversprechenden Spieler verpflichten können, an dem einige Top-Teams aus Europa interessiert waren. In dieser Kategorie könnte die Hertha also weiter erfolgreich sein. Im Tor sagten zuletzt Unions Ginkiewicz (ging zum FCA) und Stuttgart Kobel (bleibt lieber beim VfB) ab. Die Suche nach einem Keeper von Format hält also an. 

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Zugänge: Lucas Tousart (Olympique Lyon, 25 Mio.), Nils Körber (VfL Osnabrück, Leih-Ende), Ondrej Duda (Norwich City, Leih-Ende), Maurice Covic (Ascoli, Leih-Ende), Daishawn Redan (FC Groningen, Leih-Ende)

Abgänge: Per Skjelbred (Rosenborg BK, ablösefrei), Salomon Kalou (Botafago, ablösefrei), Alexander Esswein (unbekannt), Thomas Kraft (Karriereende), Marko Grujic (FC Liverpool, Leih-Ende), Marius Wolf (BVB, Leih-Ende)

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