Mit zwei Gruppensiegen thront die Niederlande in der Todesgruppe B auf Platz eins und hat das Achtelfinale erreicht. Gegen Chile reicht ein Remis für den wichtigen Gruppensieg. Aber: In welchem System?

Im Auftaktspiel der Gruppe B überraschte die Niederlande den amtierenden Welt- und Europameister mit einem für Holland untypischen 5-3-2-System. Allerdings lief insgesamt bei den Spaniern auch gar nichts bei dieser WM und zumindest im Spanien-Spiel lief für Oranje alles perfekt. Dennoch: Das variable System der Niederländer war ein Baustein zum großartigen Erfolg. Vor allem die beiden Außenverteidiger Blind und Janmaat spielten eine starke Partie und wichtige Rolle.

Dann folgte das zweite Gruppenspiel gegen Australien. Eigentlich wollte van Gaal auf 4-4-2 beziehungsweise 4-3-3 umstellen. So hatte es van Gaal auch im letzten Testspiel gegen Wales, das den australischen Gruppengegner simulieren sollte, getan. Aber die Führungsspieler Robben und Sneijder signalisierten in Interviews und auch direkt gegenüber van Gaal, dass sie lieber weiter im 5-3-2-System auflaufen wollen. Van Gaal hörte auf seine Spieler und veränderte die Startelf auf keiner Position.

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Systemwechsel bringt den Sieg

Der Plan schien nach dem 1:0 durch Robben auch aufzugehen. Doch dann kam der Ausgleich und die Verletzung von Bruno Martins Indi. Van Gaal stellte jetzt sein System um und wechselte mit Memphis Depay den späteren Matchwinner ein. Denn erst nach gut einer Stunde und im neuen System drehte Holland richtig auf. Erstaunlich ist dabei, dass Oranje wahnsinnig schnell zwischen beiden System umschalten konnte. Obwohl zuletzt ausschließlich nur im 5-3-2 gespielt wurde.

Die Variabilität, vor allem der beiden defensiven Flügelspieler Blind und Janmaat, macht Holland bei dieser WM so gefährlich. Natürlich, der Sieg gegen Australien war letzten Endes eher glücklich – doch verdient. Denn nachdem man sich eine gute Viertelstunde im 4-3-3 eingespielt hatte, kreierte Oranje – trotz eines schlechten, wenn auch laufstarken Wesley Sneijder (fast elf Kilometer gelaufen) – viele Chancen.

Jetzt stellt sich vor dem letzten Gruppenspiel gegen Chile natürlich erneut die Frage: 5-3-2 oder 4-3-3? Abwehrchef Ron Vlaar will gerne mit Fünferkette spielen, sagte er auf einer Pressekonferenz. Und auch sonst stehen die Zeichen gegen die offensiven Chilenen eher auf 5-3-2. Zumal die Niederlande dieses System weiter trainieren und perfektionieren wollen. Dass man immer wieder auf 4-3-3 im Notfall wechseln kann, zeigten Robben und Co. gegen Australien.

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Kaum Spielerwechsel im letzten Gruppenspiel?

Stellt sich also einzig die Frage nach dem Personal. Schon bei der EM 2008 fegte die Niederlande durch die Vorrunde. Hohe Siege gegen Italien und Frankreich beeindruckten die Welt. Doch dann direkt der Knock-out im Viertelfinale gegen Russland. Trainer Marco van Basten wurde vor allem eines zur Last gelegt: Im letzten Vorrundenspiel veränderte er die Mannschaft auf neun (!) Positionen. Die Elftal sei so aus dem Tritt gekommen.

Bert van Marwijk machte es bei der WM 2010 anders und änderte die Startelf nur marginal. Am Ende kam man ins Finale. Nun stellt sich die Frage: Wie wird es Louis van Gaal machen? Wenn es nach Ex-Nationalspierl Andre Ooijer geht, sollte van Gaal seine bisher so erfolgreiche Mannschaft nicht ändern. Ohnehin müssen Robin van Persie (gelbgesperrt) und Bruno Martins Indi (Gehirnerschütterung) ersetzt werden. Zudem wird van Gaal wohl Jonathan de Guzman und Stefan de Vrij schonen, die beide mit Gelb vorbelastet sind.

Dazu sagt Arjen Robben: „Wenn Spieler auf der Kippe stehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie spielen werden. Wenn man sie dann durch eine Verletzung oder eine Gelbsperre verliert, denkst du später, hätte ich sie bloß nicht spielen lassen. Aber das ist insgesamt ein schwieriges Thema für den Trainer.“

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„Wir haben einen Extrapunkt“

Gegen Chile gilt es nun, mit wenigen Auswechslungen das 5-3-2-System weiter zu verinnerlichen. Der, wie es Arjen Robben sagte, durch die bessere Tordifferenz erarbeitete Extrapunkt, soll verteidigt werden. Dann würde im Achtelfinale voraussichtlich Mexiko warten. Und Stand derzeit: Im Viertelfinale der Sieger aus der Partie Elfenbeinküste gegen Costa Rica. Der Weg zum Halbfinale wäre also eher nicht so schwierig.

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