Foto: © imago images / Krieger
Der FC Augsburg steht nach drei Spieltagen als ungeschlagene Überraschungsmannschaft auf Platz 3. Dabei konnten auch bei Comunio viele Spieler überzeugen, für einen relativ kleinen Preis. Die Kaderanalyse.
Tor
Rafal Gikiewicz macht bei Augsburg da weiter, wo er in seiner ersten Bundesliga-Saison bei Union aufgehört hat: Nämlich einer der besten Keeper ligaweit zu sein. Gikiewicz hat in der noch jungen Saison die meisten Bälle aller Torhüter gehalten (15) und nicht zuletzt deshalb auch mit Abstand die meisten Punkte der Schlussmänner eingefahren (20). Das hat sich aber schnell herumgesprochen: Gikiewicz ist aktuell mit Abstand auch die teuerste Nummer 1.
Abwehr
Die Viererkette steht: An allen drei bisherigen Spielen ging Augsburg mit den Innenverteidigern Felix Uduokhai und Jeffrey Gouweleeuw sowie den Außenverteidigern Iago und Raphael Framberger an den Start. Herausragend dabei: Felix Uduokhai, der mit 21 Punkten derzeit hinter Emre Can der punktbeste Verteidiger ist und ligaweit die meisten Bälle geklärt hat. Für 4,6 Millionen kein Schnäppchen mehr, aber derzeit ohne Zweifel jeden Cent wert. Da kann sein Nebenmann Jeffrey Gouweleeuw zwar nicht ganz mithalten, doch ist der Niederländer auch noch mal zwei Millionen günstiger als Uduokhai und hat in den letzten beiden Partien jeweils 4 und 5 Punkte geholt.
Die größte Überraschung dürften die Außenverteidiger sein, waren diese Positionen nach dem Abgang von Philipp Max vor der Saison noch als Problemstelle prognostiziert worden. Jetzt machen sowohl Iago als auch Framberger einen Riesenjob. Beide haben bereits je eine Torvorlage geliefert und sind mit jeweils 16 Punkten noch unter den Top-10-Comunio-Abwehrspielern vertreten. Für Neuzugang Robert Gumny wird es daher alles andere als einfach, sich in die Mannschaft zu spielen.
Mittelfeld
In der Defensive waren zentral in allen Spielen Rani Khedira und Carlos Gruezo gesetzt. Das überrascht vor allem, weil mit Tobias Strobl für die Sechs ein erfahrener Bundesliga-Profi aus Gladbach geholt wurde. Während Khedira seine Sache gewohnt unaufgeregt macht (9 Punkte), darf sich Gruezo schon als Gewinner fühlen (10 Punkte), ist der Ecuadorianer doch schon sowas wie ein Liebling von Trainer Heiko Herrlich. Beide sind für angemessene Preise zwischen zwei und drei Millionen zu haben.
Auf der rechten Außenbahn ist Neuzugang Daniel Caligiuri gleich voll eingeschlagen. Der Ex-Schalker, das kann man so sagen, ist direkt der Dreh- und Angelpunkt des Augsburger Spiels, und nach dem Abgang von Philipp Max für alle Standards verantwortlich. Nicht ohne Grund hat er bereits zwei Torbeteiligungen auf dem Konto. Da sind 15 Punkte ja fast noch ausbaufähig. Der derzeit teuerste Augsburger (5,1 Mio) ist für seine Güterklasse aber immer noch ein Mittelfeldspieler mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auf der linken Außenbahn kam es bisher zur einzigen Rotation überhaupt. Ruben Vargas und Andre Hahn gaben sich hier die Klinke in die Hand. Zum einen, weil Vargas ab dem 2. Spieltag angeschlagen war, zum anderen aber auch, weil Hahn mit großen Schritten in die Startelf drängt. Der Ex-Nationalspieler ist mit 2,9 Mio noch immer ein Geheimtipp und darf sich zumindest seiner Einsätze als Joker sicher sein. Aber auch Vargas (2,4 Mio.) konnte gleich am 1. Spieltag als Torschütze überzeugen. Die Position bleibt weiterhin umkämpft.
Sturm
Wie erwartet geht Michael Gregoritsch als großer Gewinner durch. Im letzten Jahr noch aussortiert und nach Schalke geflüchtet, darf er jetzt als Halbstürmer um Florian Niederlechner herum agieren, seiner besten Position. Für nur 3,4 Mio. bekommt man auch hier einen gesetzten Stürmer, der gut im Abschluss ist und bereits zweistellig gepunktet hat (10). Einzig Florian Niederlechner darf – gemessen an den Leistungen der letzten Saison – als kleine Enttäuschung durchgehen. Für seine 4,2 Mio. ist die Ausbeute von nur sieben Punkte ohne eigenen Treffer natürlich unter Anspruch. Nur einmal holte er mehr als einen Punkt. Dennoch dürfte seine läuferische Qualität im Pressing immer noch den Ausschlag geben, warum er beginnen darf.
Die Verlierer
Neben dem bereits erwähnten Tobias Strobl, ist vor allem Alfred Finnbogason ein Verlierer. Der Isländer kommt derzeit über die Rolle des Edeljokers nicht hinaus, hat sich zu allem Übel auf Länderspielreise noch verletzt. Völlig außen vor ist außerdem das Duo Marco Richter und Noah Joel Sarenren Bazee, die beide noch ohne jede Einsatzminuten sind.
Fazit
Sofern einer der Augsburger Startelfkandidaten auf dem Transfermarkt auftaucht, sollte man zuschlagen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Fuggerstädtern ist derzeit exzellent. Gleich neun Spieler haben bereits zweistellig gepunktet, der teuerste Mann kostet gerade mal 5 Mio. Einzige Ausnahme: Stürmer Florian Niederlechner hinkt seinen Ansprüchen aus 2019/20 derzeit noch etwas hinterher. Besonders hervorzuheben für ihren Preis sind aktuell deshalb Daniel Caligiuri, Andre Hahn, Michael Gregoritsch, Raphael Framberger, Iago, Felix Uduokhai und Jeffrey Gouweleeuw.