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Birger wer? Der 1. FC Köln hat sich einen recht unbekannten Belgier verpflichtet, der nach einigen Tiefen in seiner Karriere eine Problemposition beheben soll. Das könnte funktionieren.

Position: Der mit 1,75 Meter nicht gerade hünenhafte Birger Verstraete ist ein zentraler Mittelfeldspieler, der sich hauptsächlich auf der Sechs wohlfühlt, aber auch etwas offensiver auf der Acht und sogar hinter den Spitzen auf der Zehn agieren kann. Seltener fand man ihn auch auf den Außenpositionen. In Köln, das ist ganz klar, herrscht im defensiven zentralen Mittelfeld Notstand. Allzu oft musste Jonas Hector in der Vergangenheit dort aushelfen. Johannes Geis und Matthias Lehmann haben den Verein in diesem Sommer verlassen und mit Marco Höger gibt es aktuell nur noch einen Spieler, der auf der Sechs zu Hause ist. Und unumstritten ist der auch nicht.

Die zehn besten Kölner der Saison 2018/19

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Platz 4: Jonas Hector (Mittelfeld), 159 Punkte, Bildquelle: imago images / Sven Simon

Bisherige Karriere: Verstraete wurde beim FC Brügge ausgebildet und galt schon in jungen Jahren als großes Mittelfeldtalent in Belgien. Mit 18 Jahren debütierte er in der ersten Liga und sammete sogar Europapokal-Erfahrung. Doch jäh kam der Bruch mit Trainer Michel Preud’homme. Der aufstrebende Spieler verließ sich zu sehr auf sein Talent, vernachlässigte die Arbeit und wurde schließlich zum Ligakonkurrenten Royal Mouscron geschickt. Dort geriet die Karriere mächtig ins Stocken, es folgte ein ablösefreier Wechsel zum KV Kortrijk. Nach zwei Spielzeiten hatte sich Verstraete dort schließlich wieder in den Fokus größerer Klubs gespielt.

Für etwas mehr als eine Million Euro Ablöse sicherte sich KAA Gent die Dienste des Mittelfeldspielers 2017. Dort wurde er spätestens in der abgelaufenen Spielzeit zum absoluten Stammspieler und Leistungsträger. So wurde er im September sogar erstmals für die belgische A-Nationalmannschaft nominiert. In der Startruppe um De Bruyne, Hazard und Co. soll er sogar langfristig als Ersatz für Axel Witsel aufgebaut werden.

Einstiegsmarktwert: 3 Mio. kostete Verstraete zu Beginn. Beim 1. FC Köln liegt er damit aber noch nicht ganz vorne im Marktwertranking. Für die Cordobas, Teroddes, Modestes und Hectors dieser Welt muss man noch einmal deutlich mehr investieren. Aber immerhin: Leverkusens Lars Bender kostet aktuell in etwas genau so viel.

Situation: Der Belgier ist in erster Linie ein Mann, der über die Physis kommt. Gemeint ist dabei nicht seine Größe, sondern vielmehr seine aggressive Spielweise. „In die Zweikämpfe gehe ich immer mit 200 Prozent, das gefällt mir sehr“, so Verstraet bei seiner Vorstellung. Für seine Gegenspieler höchst unangenehm, schießt er jedoch gelegentlich auch mal über das Ziel hinaus. Letzte Saison etwa gab es glatt Rot wegen groben Foulspiels. Doch auch im Passspiel ist der 25-Jährige sehr sicher. Alles in allem dürfte er sehr gute Chancen auf einen Stammplatz beim FC haben, wenngleich der Schritt in die Bundesliga noch einmal einiges von ihm abverlangen wird.

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Marktwertpotenzial: Fast täglich legt Verstraete aktuell noch 100.000 und mehr zu, das dürfte auch noch eine Weile so weitegehen. Also schnell zugreifen. Marktwerte von fünf Millionen und mehr sind einem beglischen Nationalspieler dieser Tage durchaus zuzutrauen. Allerdings: Auch Vincent Koziello galt in Frankreich einst als Riesentalent – und versauerte zuletzt auf der Kölner Bank.

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