Auch wenn ein Kopfballtor bei Comunio nicht mehr Punkte einbringt als ein Tor, das mit dem Fuß erzielt worden ist, kann es dennoch nicht schaden einen sogenannten Kopfballspezialisten in seinen Reihen zu haben. Besonders zentrale Stoßstürmer, aber auch robuste Innenverteidiger, erzielen ihre Treffer besonders gerne mit dem Kopf.
Kopfballtore haben eine lange Tradition. Und sie machten schon den ein oder anderen zum Helden. Nehmen wir beispielsweise Horst Hrubeschs entscheidenden Kopfballtreffer in letzter Minute, zum 2:1 gegen Belgien, bei der Europameisterschaft 1980 in Italien. Hrubesch gilt bis heute als Prototyp des “Kopfballungeheuers“.
Auch aktuell stehen schnelle Tempoläufe über die Außen, mit anschließenden Flanken ins Zentrum, hoch im Kurs. Auch ein ruhender Ball, aus 25 oder 30 Metern Entfernung wird gerne in den 16-Meter-Raum befördert, um anschließend einen Abnehmer zu finden, der den Ball mit dem Kopf weiter Richtung Tor leitet.
Einer, der diese Saison besonders gerne mit dem Kopf einnickt, steht gleichzeitig auf Platz eins der aktuellen Torschützenliste – Adrian Ramos.
Herthas Stürmerstar Adrian Ramos belegt mit aktuell 14 Treffern Platz eins der Torjägerliste (zusammen mit Dortmunds Robert Lewandowski). Bemerkenswert dabei ist: sechs seiner 14 Treffer erzielte er bisher mit dem Kopf, sprich fast jedes zweite Tor. Ein Grund für seine Torgefahr mit dem Kopf, ist mit Sicherheit seine Körpergröße von 1,85 Meter. Darüber hinaus verhält sich Ramos im Strafraum des Gegners wie ein Schatten, der mal hier und eine Sekunde später mal dort auftaucht. Nicht selten, kommt es vor, dass Ramos minutenlang abtaucht, nichts von ihm zu sehen ist, und ganz plötzlich steht er nach einem Tempolauf über die Außen und der darauf folgenden Flanke goldrichtig und nickt zum Treffer für die Hertha ein. Das von Luhukay geforderte schnelle Spiel – mal über Johannes van den Bergh, mal über Sami Allagui – spielt Abnehmer Ramos natürlich in die Karten.
Größe, Sprungkraft und ausgebildet für die Position als zentraler Stoßstürmer – dies gilt oft als Prämisse für einen Torjäger, der seine Treffer gerne per Kopf erzielt.
Mit Mario Mandzukic hat der FC Bayern München einen genau solchen Kandidaten in seinen Reihen. Der kroatische Nationalspieler traf in der laufenden Saison zwölf Mal für die Münchener in gegnerische Netze. Vier seiner Tore erzielte er mit dem Kopf. Mandzukic steht – ebenfalls wie Ramos – einfach oft an der genau richtigen Position im Strafraum des Gegners und hält dann im perfekt getimeten Moment die Rübe hin. Seine enorme Sprungkraft sowie sein körperbetontes Durchsetzungsvermögen, spielt ihm – vor allem bei seinen Kopfballtreffern – natürlich ebenso in die Karten. Strafraumstürmer werden halt genau für diese Kaltschnäuzigkeit mit dem Kopf ausgebildet. Jeden Tag werden Flanken auf den Kopf eines zentralen Stürmers gezirkelt, worauf dieser die heranfliegende Kugel mit einer unglaublichen Präzision im Winkel des Tores unterbringt.
Zwei weitere Spieler, die für derartige Kopfballmechanismen prädestiniert und bekannt sind, kommen von Bayer Leverkusen sowie vom VfB Stuttgart. Zum einen haben wir da Stefan Kießling, der aktuell vier seiner bisherigen zehn Tore mit dem Kopf erzielte und zum anderen Vedad Ibisevic, der genau wie Kießling vier Mal mit dem Kopf traf, bei seinen zehn Treffern. Auf beide Spieler trifft die Beschreibung: Größe, Sprungkraft, ausgebildeter Stoßstürmer und Durchsetzungsvermögen zu, ebenso wie auf die vorab beschrieben Spieler Adrian Ramos und Mario Mandzukic.
Der Kopfballtreffer ist jedoch keine reine Angreiferdomäne
Neben den oben beschriebenen Angreifertypen, gibt es eine weitere Gattung, die Flanken auf den Kopf gezirkelt, besonders gut abnehmen und verwerten kann – die hoch gewachsenen Innenverteidiger!
Gerade bei Standardsituationen oder in den letzten Spielminuten, tummeln sich häufig körperlich robuste und hochgewachsene Innenverteidiger im gegnerischen Strafraum. Sie lauern auf eine Flanke in die Gefahrenzone, um diese platziert und mit Wucht im Tor des Gegners unterzubringen. Im Profifußball baut fast jeder Club auf diese Qualitäten ihrer Innenverteidiger.
In der Bundesliga gibt es eine ganze Reihe an Abwehrhünen, die diese Fähigkeit perfektioniert haben und daher als extrem torgefährlich gelten. Beispielsweise ein Naldo – vom VfL Wolfsburg – gilt als ein solcher Kandidat. Auch der BVB hat mit Mats Hummels oder die Bayern mit Dante eindrucksvolle Kopfballabnehmer in ihren Reihen. Die Liste lässt sich mit Sicherheit weiter ausbauen. Mit einem gezielten Blick findet man einen aussichtreichen Kandidaten auch bei den vermeintlich kleinen Vereinen.
Kopfballtreffer werden, trotz schneller Kurzpass-Staffetten, auch zukünftig weiter fallen. Sie als Mittel zu nutzen, ein Spiel zu entscheiden, wird auch bei spielstarken “Tiki-Taki“ Vereinen stets wieder zu finden sein. Und auch UEFA-Präsident Michel Platini sieht durch die Einführung von Torrichtern – gerade in den europäischen Wettbewerben – einen fortlaufenden Trend: “Dadurch werden mehr Kopfballtreffer erzielt. Die Angst der Verteidiger ist größer geworden, bei einem Foul erwischt zu werden.“ In dem Sinne, kann es auch für Comunio Manager nicht verkehrt sein, zumindest einen kopfballstarken Spieler in seinem Team zu haben.