Sie wurden ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln und sich in einem anderen Umfeld besser zu entwickeln. Nun kehren einige Leihspieler zu ihrem alten Verein zurück. Welche Perspektive haben sie dort? Wir beleuchten die Situation von vier Akteuren.

Christoph Kramer

Der Nationalspieler ist der prominenteste Name in dieser Liste. Nach zwei Jahren bei Borussia Mönchengladbach kehrt er zurück nach Leverkusen, wo er seit der C-Jugend alle Jugendmannschaften durchlief. Schon öfter sprach Sportdirektor Rudi Völler im Zusammenhang mit Kramer vom Leverkusener „Königstransfer“ in diesem Sommer. Allein diese Aussage belegt die enorme Wertschätzung, die dem Weltmeister am Rhein zu teil wird.

Kramer ist als Führungsspieler fest eingeplant, im zentralen Mittelfeld dürfte er nach den Abgängen von Gonzalo Castro, Simon Rolfes und Stefan Reinartz gesetzt sein. Zusammen mit Lars Bender könnte er eines der zweikampfstärksten Duos der Bundesliga bilden. Mit einem momentanen Marktwert von 7,46 Millionen Euro ist der Weltmeister gewiss kein Schnäppchen, doch das Geld ist er wert: In der vergangenen Spielzeit holte er starke 96 Punkte.

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Moritz Leitner

Als der BVB Leitner vor zwei Jahren an den VfB Stuttgart abgab, verband er damit die Hoffnung auf eine Weiterentwicklung seines Mittelfeldtalents. Ganz aufgegangen ist diese Rechnung allerdings nicht. Leitner durchlebte durchwachsene zwei Jahre, die Karriere des 22-Jährigen geriet im Schwabenland ins Stottern.

Für einen Stammplatz beim BVB hat sich Leitner damit nicht unbedingt empfohlen, allerdings könnte seine große Chance sein, dass er unter Neu-Trainer Tuchel wie die gesamte Dortmunder Mannschaft bei Null starten wird. Bei einem positiven Verlauf der Vorbereitung könnte Leitner durchaus eine Alternative im BVB-Mittelfeld darstellen. Das Talent dazu hätte er in jedem Fall.

Sami Allagui

Im vergangenen Sommer sah Allagui unter Ex-Trainer Jos Luhukay kaum Chancen auf Einsatzzeit und ließ sich für ein Jahr nach Mainz ausleihen. Doch auch dort konnte der Tunesier nicht dauerhaft für Furore sorgen. Nach einer ordentlichen Hinserie lief es im zweiten Abschnitt der Saison überhaupt nicht mehr. Folglich zogen die Mainzer seine Kaufoption nicht.

Nun muss sich Allagui wieder in Berlin beweisen. Coach Pal Dardai hat verlauten lassen, dem 29-Jährigen eine faire Chance zu geben. Ein Vorteil könnte sein, dass Allagui als schnell und trickreich gilt – genau die Sorte Stürmer, auf die Dardai setzen will. Allerdings wird sich erst im Laufe der Vorbereitung zeigen, ob Allagui dauerhaft in der Hauptstadt bleibt. Bei einem ordentlichen Angebot würde Hertha wohl ins Grübeln kommen.

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Jan Kirchhoff

In eineinhalb Jahren auf Schalke kam Kirchhoff, bedingt durch zahlreiche Verletzungspausen, nur zu 20 Bundesligaeinsätzen im Trikot der Königsblauen. Und wenn er einmal spielte, konnte er der oftmals wackligen Defensive kaum Stabilität verleihen. Als logische Konsequenz nahmen die Schalker davon Abstand, die vereinbarte Kaufoption über fünf Millionen Euro zu ziehen.

Kirchhoff steht ab sofort wieder in München unter Vertrag. Dort werden dem 24-Jährige aber kaum Chancen eingeräumt, sich gegen die aus zahlreichen Nationalspielern bestehende Konkurrenz durchzusetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Innenverteidiger nach einer Operation an der Achillissehne für unbestimmte Zeit ausfällt. Alles andere als rosige Aussichten.

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