Länderspielpause statt Bundesliga. Während der überwiegende Teil der Bundesligaspieler für den Jahresendspurt Kraft tanken konnte, waren einige Akteure wieder für ihre Nationalmannschaft im Einsatz. Comunioblog wirft einen Blick auf die Spieler, die dabei mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen konnten.
Nicklas Bendtner: Der vergangene Freitagabend wird dem dänischen Nationalspieler in guter Erinnerung bleiben. Erst traf er zum Ausgleich gegen Serbien (60.), kurz vor Schluss erzielte er für die Dänen das erlösende 3:1 (85.) – Bendtner war in Belgrad eindeutig der Mann des Abends. Dänemark ist somit dank Bedntners Kaltschnäuzigkeit im Abschluss klar auf EM-Kurs. Mit dem Sieg konnte die Mannschaft von Morten Olsen den Kontrahenten aus Serbien klar auf Distanz halten und führt die Tabelle der Gruppe I mit sieben Punkten an.
Seine beiden Tore dürften Balsam für die etwas geschundene Seele Bendnters gewesen sein. Die ersten Monate des Wolfsburger Sommer-Neuzugangs in der VW-Stadt waren schwierig. Fehlende Spielpraxis, Anpassungsschwierigkeiten und teils ungenügende Trainingsleistungen führten dazu, dass er sich häufiger auf der Tribüne wiederfand als ihm lieb war. Doch das dänische „Enfant terrible“ scheint langsam in Schwung zu kommen. Schon beim 5:1-Sieg gegen den FK Krasnodar in der Europa-League vor zwei Wochen steuerte der Stürmer zwei Tore bei, jetzt folgte sein Doppelpack in der Nationalmannschaft – fehlt also nur noch sein erster Treffer in der Bundesliga.
Arjen Robben: Kollektives Aufatmen war angesagt in Amsterdam: Durch einen nie gefährdeten und hochverdienten 6:0-Erfolg gegen Lettland verschaffte die niederländische Nationalmannschaft ihrem in der Kritik stehenden Coach Guus Hiddink etwas Luft. Im Falle einer Niederlage wäre dieser wohl nach nur vier Monaten als Bondscoach wieder zurückgetreten. Dass es nicht dazu kam, war unter anderem auch Arjen Robben zu verdanken. Der 30-jährige glänzte mit einer bärenstarken Leistung und war von den Gästen nie in den Griff zu bekommen.
Das 1:0 durch Robin van Persie bereitete Robben mit einer perfekt getimten Flanke vor (6.), das 2:0 besorgte er dann gleich selbst (35.) In typischer Arjen Robben-Manier zog er vor dem Strafraum von der Außenbahn an seinen Gegenspielern vorbei in die Mitte und schlenzte den Ball am Torwart vorbei in die kurze Ecke. Sein zweiter Treffer zum zwischenzeitlichen 5:0 war nahezu eine Kopie des ersten Tores (82.) Somit bewies Robben auch bei der Nationalmannschaft einmal mehr, dass er sich momentan in einer herausragenden Verfassung befindet.
Ivan Perisic: Italien gegen Kroatien, eine reizvolle Begegnung zweier Teams, die sich zur europäischen Fußballelite zählen dürfen. Doch das Spiel an sich geriet ab der 70. Minute in den Hintergrund. Grund: Kroatische „Fans“ provozierten mit zahlreichen Pyros und Leuchtraketen eine knapp fünfzehnminütige Spielunterbrechung. Der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers schickte beide Mannschaften kurzzeitig vom Platz, angeblich stand die Partie kurz vor dem Abbruch.
Unter sportlichen Gesichtspunkten konnten in einem intensiv geführten Spiel vor allem die Kroaten überzeugen, allen voran Ivan Perisic. Der Wolfsburger war nach der Italienischen Führung durch Candreva (11.) für den kroatischen Ausgleich verantwortlich (15.), allerdings unter gütiger Mithilfe von Italiens Keeper Buffon, der den Ball durch seine Hosenträger passieren ließ. Kurz vor Schluss besaß Perisic die große Chance auf den Siegtreffer, verzog in der 87. Minute aber äußerst knapp. Nach zuletzt drei Toren in drei Bundesligapartien untermauerte der 25-Jährige damit auch im kroatischen Nationaldress seine derzeitig gute Form.
Xherdan Shaqiri: Bei Bayern München ist Shaqiri meist nur zweite Wahl, Pep Guardiola brachte den wuseligen Mittelfeldspieler in dieser Saison bislang nur einmal von Beginn an. Somit dürfte sich der 23-Jährige über die Länderspielpause und die damit verbundene Fahrt zur Schweizer Nationalmannschaft mehr als gefreut haben. Denn im Gegensatz zu den Bayern nimmt Shaqiri in der „Nati“ eine Schlüsselrolle ein. Auch unter Otmar Hitzfelds Nachfolger Vladimir Petkovic ist er im zentralen Mittelfeld gesetzt.
Beim hochverdienten 4:0-Sieg der Eidgenossen gegen Litauen glänzte Shaqiri mit einer starken Leistung und zwei Toren. Das 3:0 erzielte der 1,69 große Schweizer nach einer schönen Kombination und feiner Vorlage vom Leverkusener Josip Drmic per Kopf (80.). Und auch das 4:0 entstand einer Ko-Produktion der beiden Bundesliga-Legionäre. Nach Drmics Vorlage vollendete Shaqiri sehenswert mit der Hacke (90.). Nach vier Spielen stehen die Schweizer mit sechs Punkten auf dem zweiten Platz der Gruppe E, vor den punktgleichen Nationalmannschaften Sloweniens und Litauens.
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