WM-Viertelfinale 2006: Deutschland trifft auf Argentinien und elektrisiert das eigene Volk endgültig. Erinnerungen an den 30.06.2006.

Am Ende liegen sich alle in den Armen. Nach über zwei Stunden nervenaufreibenden Fußballs völlig emotionalisiert, einfach glücklich.

Der gehaltene Elfmeter von Jens Lehmann löste eine Explosion aus, die sich in das kollektive Gedächtnis der meisten Deutschen eingebrannt hat. Wo das Spiel geschaut wurde, mit wem, die deutschen Elfmeterschützen: Noch heute würden die meisten die Fragen spielend mit einem Lächeln im Gesicht beantworten.

Harter Brocken aus Argentinien

Ich muss zugeben: Im Laufe der Zeit habe ich eine kleine Abneigung gegen das Public Viewing entwickelt, doch im Sommer 2006 schien irgendwie alles seinen Sinn zu haben.

Die Anspannung auf den überfüllten Plätzen der Republik ist förmlich zu greifen. Nach dem starken Achtelfinale gegen die Schweden wartete mit Argentinien die bis dato beste Mannschaft des Turniers. Taktisch war die Truppe von Jose Pekerman jedem Zweifel erhaben, fußballerisch sowieso. Riquelme zog im Mittelfeld die Fäden, vorne knipste Hernan Crespo.

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Das Spiel war für highlightfreudige Spontan-WM-Gucker sicherlich kein Augenschmauß. Beide Teams neutralisierten sich. Ein paar vereinzelte Chancen hier und da, viele Zweikämpfe, viele Nicklichkeiten.

Treffer aus dem Nichts

Dann aber die 49. Minute. Traumhafte Riquelme-Ecke von der rechten Seite. Roberto Alaya entwischt Miroslav Klose und köpft zur Führung. Der erste Rückstand der jungen deutschen Mannschaft im bisherigen Turnierverlauf. Nervös und von der Zeit getrieben rannten sie in Folge verzweifelt an.

Die Argentinier hingegen wurden immer selbstbewusster und drifteten ein Stück in die Arroganz ab – ein Umstand, der sie wahrscheinlich das Halbfinale und womöglich auch den WM-Titel kostete.

In der 72. Minute wurde mit Riquelme das Herz des Spiels ausgewechselt – für Coach Pekerman war die Partie quasi beendet, die Deutschen zogen daraus das letzte Prozent Motivation. Acht Minuten später folgte die Erlösung.

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Klose mit dem Ausgleich

Ballack flankt von links, Tim Borowski verlängert per Kopf und Klose, noch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht dicht genug an Ayala, nickt zum Ausgleich ein. Das Berliner Olympiastadion explodierte, „ARD“-Kommentator Reinhold Beckmann spricht von einem „Zaubertor“.

Danach plätscherte die Partie vor sich hin – arm an großen Chancen, aber an Spannung nicht zu überbieten. Fast folgerichtig musste das Elfmeterschießen für eine Entscheidung herhalten.

Auch wenn ich zurückdenke: Neben all der Nervosität habe ich damals nicht einen Moment daran gezweifelt, dass diese WM für Deutschland schon jetzt vorbei sein könnte. Neuville, Ballack, Podolski und Borowksi – vier sicher verwandelte Elfmeter, viermal die pure Freude und der Einzug in die Vorschlussrunde.

Emotionen bleiben in Erinnerung

Was bleibt von diesem Spiel? Eigentlich nicht mal die 120 Minuten und das Elfmeterschießen an sich, sondern vielmehr die Emotionen, die dieses Viertelfinale nachhaltig bestimmt haben.

Die Partie gegen Argentinien war die Schwelle von einem ordentlichen Turnier hin zu dem Sommermärchen, von dem heute noch so viele schwärmen. Eigentlich bleibt uns nichts zu tun, außer Danke zu sagen.

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