Mit Geis und Okazaki ließ Mainz zwei Leistungsträger ziehen, konnte aber Wunschspieler als Ersatz verpflichten. Zudem gibt es jede Menge Potenzial auf den Flügeln. Wir beleuchten die Einsatzchancen der FSV-Neuzugänge.
Leon Balogun (Abwehr, 1.130.000)
Der nigerianische Nationalspieler kam ablösefrei vom SV Darmstadt, wo er als Rechtsverteidiger gehörigen Anteil daran hatte, dass die Lilien mit der besten Defensive der 2. Liga den Aufstieg klarmachten.
Beim FSV muss sich der 27-Jährige zunächst hinter Brosinski anstellen und zudem in Sachen Offensivdrang zulegen. Mit dem in Ungnade gefallenen Jara hat er aber wohl bald einen Konkurrenten weniger.
Fabian Frei (Mittelfeld, 4.500.000)
Der Schweizer ist der absolute Wunschspieler von Trainer Martin Schmidt und Manager Christian Heidel und als Ersatz für den abgewanderten Geis im zentralen Mittelfeld fest eingeplant.
Der 26-Jährige bringt Champions-League-Erfahrung vom FC Basel mit und soll mit Baumgartlinger künftig die Doppelsechs bilden. Seine strategischen und läuferischen Fähigkeiten machen ihn ähnlich wertvoll wie seinen Vorgänger.
Sein momentaner Preis wirkt für viele Comunio-Manager sicher zunächst abschreckend, allerdings dürfte Frei als Übersetzer und Bindeglied zwischen Defensive und Offensive in Mainz nahezu alternativlos sein.
Danny Latza (Mittelfeld, 840.000)
Ebenfalls im Mittelfeldzentrum ist der nächste ablösefreie Neuzugang zuhause. Der 25-Jährige Latza, der aus der Schalke-Jugend stammt und in der Saison 08/09 bereits drei Bundesliga-Spiele absolvierte, überzeugte mit starken Leistungen im Dress des VfL Bochum.
Der U19-Europameister von 2008, den ein Mittelfußbruch einst weit zurückwarf, wurde laut Heidel bereits seit seiner Drittliga-Zeit bei Darmstadt intensiv beobachtet und bezeichnet sich selbst als “Kampfschwein“. In Mainz muss er sich wohl mit Moritz und Rückkehrer Zimling um den Platz als Backup für Frei und Baumgartlinger streiten.
Besar Halimi (Mittelfeld, 1.750.000)
Mit dem 20-Jährigen konnte sich der FSV eines der größten Talente der 3. Liga sichern. Für die Stuttgarter Kickers erzielte der wendige Techniker in der vergangenen Saison in 37 Spielen zwei Tore und bereitete 14 Treffer vor. Halimi verfügt über sehr großes fußballerisches Potenzial, ob er allerdings bereits in dieser Spielzeit in der Bundesliga zum Zug kommt, ist mehr als fraglich.
Zu groß ist die Konkurrenz im offensiven Zentrum sowie auf den Flügeln, Manager Heidel kündigte bereits an bei diesem Talent mit Geduld und Weitsicht an die Sache zu gehen. Zudem ist der gebürtige Frankfurter für Comunio-Manager vergleichsweise teuer.
Yoshinori Muto (Sturm, 2.350.000)
Der Japaner, dem angeblich auch ein Angebot von Chelsea vorlag, entschied sich bewusst für die sportliche Perspektive in Mainz. Während der 22-Jährige bei seinem bisherigen Verein FC Tokio vornehmlich als Mittelstürmer zum Einsatz kam, soll er beim FSV mit seiner Schnelligkeit auf den Flügeln für Furore sorgen.
Bei seiner Vorstellung glänzte Muto bereits durch erste Deutschkenntnisse und sollte er sich ähnlich schnell an die härtere Gangart in der Bundesliga gewöhnen, dürfte er – auch aufgrund der Verletzung von de Blasis – gute Einsatzchancen haben.
Maximilian Beister (Sturm, 3.840.000)
Das einstige Riesentalent fand nur den Weg nach Mainz, weil es ablösefrei zu haben war. Beim FSV wollte man beim von Verletzungen gebeutelten Flügelflitzer nämlich kein Risiko eingehen.
So kann der 24-Jährige, der nach 15 Monaten ohne Bundesliga den Neustart wagt und seit langem wieder voll in einer Vorbereitung mitziehen kann, mit viel weniger Druck als zuletzt beim HSV versuchen die Form längst vergangener Tage zu erreichen.
Sollte Beister gesund bleiben, kann er sich durchaus auch gegen die große Konkurrenz aus Clemens, Muto, Koo, Nedelev, Jairo und Parker behaupten. Zu Beginn könnte auch er zudem von der Verletzung de Blasis‘ profitieren. Allerdings wäre sein Marktwert eine eher große Risiko-Investition für alle Comunio-Manager.
Florian Niederlechner (Sturm, 3.530.000)
Der Okazaki-Nachfolger glänzte vergangene Saison mit 15 Saisontoren in Heidenheim. Gleich mehrere Bundesligisten sollen Interesse angemeldet haben, doch nirgends war die Aussicht auf Spielpraxis besser als in Mainz.
Nachdem auch Allagui den Verein wieder verlassen hat, steht neben dem 24-Jährigen mit Rückkehrer Schahin bislang nämlich nur ein weiterer nomineller Mittelstürmer im FSV-Kader. Als laufstarker und körperlich robuster Angreifer passt Niederlechner zudem ins Gegenpressing-Konzept.
Die etwas mehr als 3,5 Millionen Euro könnten daher mehr als gut angelegt sein, sollte Mainz im Sturm nicht noch nachrüsten.