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Hier kommt der nächste Schwung an Neuzugängen. Die Darmstädter schlugen in typischer Manier zu – und das gleich doppelt. Borussia Dortmund gelang der nächste Coup und stach sogar Real Madrid aus. Und Schalke 04 reagierte auf die Verletzung von Baba und leistete sich einen Vorgriff.
Markus Steinhöfer (Darmstadt 98, Mittelfeld, 510.000)
Steinhöfers letzter Bundesliga-Einsatz datiert vom 20. November 2010. Damals durfte er bei Frankfurts 0:4-Klatsche gegen Hoffenheim 26 Minuten ran und fuhr -4 Punkte ein. Danach begann für den Rechtsfuß eine Odyssee durch halb Europa. Mit Basel spielte er in der Champions League, danach gab er ein Gastspiel bei Betis Sevilla, ging zu den Löwen, wechselte nach Aalen und schloss sich Spartak Prag an. Seit dem Sommer war Steinhöfer nun arbeitslos und damit der Prototyp für eine Darmstadt-Verpflichtung.
Der Rechtsverteidiger, der auch im rechten Mittelfeld spielen kann, durfte schon seit einiger Zeit im Training der Lilien mitmischen und war auch im Trainingslager dabei. „Ich fühle mich schon länger als Teil der Mannschaft und bin sehr glücklich, es nun auch offiziell zu sein. Ich bin erleichtert, dass es geklappt hat. Jetzt freue ich mich auf die Herausforderung und die Chance hier“, erklärte der 30-Jährige auf der Vereinsseite der Darmstädter.
Steinhöfer wird in erster Linie in Konkurrenz mit Sandro Sirigu stehen, der sich unter dem neuen Trainer Torsten Frings den Posten des Rechtsverteidigers gesichert hat. Mit Artem Fedetsky wartet dort aber noch ein weiterer Anwärter. Auf der offensiven Außenbahn gibt es nicht weniger Kandidaten. Es dürfte also schwer werden, sich einen Platz zu erkämpfen. Von einer Verpflichtung bei Comunio ist daher eher abzuraten.
Terrence Boyd (Darmstadt 98, Sturm, 380.000)
Es waren vor allem seine zwei Jahre bei Rapid Wien, die aufhorchen ließen. Dort gelangen ihm 37 Tore in 80 Pflichtspielen. Der damalige Zweitligist RB Leipzig verpflichtete den gebürtigen Bremer, der für die USA aufläuft, anschließend. Allerdings sorgte ein Kreuzbandanriss und ein Kreuzbandriss dazu, dass Boyd fast zwei Jahre zuschauen musste. Zwei Jahre in denen sich in Leipzig so ziemlich alles änderte. Auch wenn der Stürmer seit dem Sommer wieder fit war, spielte er beim Höhenflug der Bullen keine Rolle mehr. Sein Platz war die Regionalliga Nordost. Dort konnte er zumindest zeigen, dass er das Knipsen nicht verlernt hat (fünf Tore in acht Spielen).
Jetzt soll der Neuanfang in Darmstadt gelingen. „Ich freue mich, dass der Wechsel zu Darmstadt 98 geklappt hat, und will sofort mit anpacken, das vermeintlich Unmögliche doch noch möglich zu machen“, gibt sich Boyd kämpferisch. In erster Linie wird er mit Antonio-Mirko Colak, Sven Schipplock und Roman Bezjak um Einsatzzeiten kämpfen. Überzeugt hat von denen noch niemand, aber das ist in Darmstadt auch nicht so einfach.
Alexander Isak (Borussia Dortmund, Sturm, 4,59 Mio.)
Wenn es eine Grundregel bei Comunio gibt, dann lautet die: „Kaufe immer alle Dortmunder Neuzugänge, denn die steigen auf jeden Fall!“ Also sollte Isak zeitnah irgendwo auf dem Transfermarkt auftauchen, sollte ihr zuschlagen! Gut möglich, dass der 17-Jährige noch die Sechs-Millionen-Marke knacken wird. Großen Ertrag in Form von Punkten solltet ihr euch aber erst einmal nicht erhoffen. Der Schwede ist zwar der Ersatz von Adrian Ramos, den es über den Umweg Granada nach China ziehen wird, aber Isak ist nun mal auch noch blutjung und kommt aus der eher schwachen schwedischen Liga.
Die Umstellung und auch die Konkurrenz wird groß sein. Also gilt es in erster Linie darum, einen Marktwertgewinn einzusacken. Sollte er ähnlich viele Spielanteile wie Emre Mor einheimsen, wäre das schon ein Erfolg. Der dänische Türke spielte zuvor auch nur im nordischen Nachbarland, deutete aber bei seinen Einsätzen für den BVB sein Talent an. Dies wird auch Isak bescheinigt. 10 Tore in 24 Spielen in der Allsvenskan untermauern das natürlich eindrucksvoll und sorgten für die ersten Vergleiche mit Zlatan Ibrahimovic.
Daniel Caligiuri (FC Schalke 04, Mittelfeld, 2,27 Mio.)
„Ich bin morgens aufgestanden, habe die Nachricht gelesen und war schockiert. Ich weiß nicht, wo das nun schon wieder herkommt. Da ist nichts dran.“ Diese Aussage von Caligiuri vom 16. Januar beweist mal wieder, wie schnelllebig das Fußballgeschäft. Neun Tage nach seinem Wechsel-Dementi trägt er nun doch das Trikot der Königsblauen – und nicht wie damals kolpotiert erst im Sommer, sondern ab sofort. Der Flügelspieler kommt aus Wolfsburg und soll nach Informationen der „Sport-Bild“ 2,5 Millionen Euro kosten.
Bei Comunio muss man aktuell 2,27 Millionen für den Deutsch-Italiener hinblättern. Ein Betrag, der sich auszahlen könnte. Caligiuri kann auf beiden Außenbahnen spielen und darf als direkte Reaktion auf den Ausfall von Abdul Rahman Baba gesehen werden. „Deshalb haben wir seine eigentlich für den Sommer angedachte Verpflichtung vorgezogen. Wir haben nach einem flexiblen Spieler Ausschau gehalten, der sowohl links als auch rechts spielen kann und die Bundesliga kennt. Beides trifft auf Daniel Caligiuri zu“, sagte Sportvorstand Christian Heidel. Aktuell müssen noch die letzten Details geklärt werden, aber der Transfer sollte nicht mehr scheitern.
Caligiuri wird sich vornehmlich mit Sead Kolasinac um Spielzeit streiten. Der 29-Jährige ist die offensivere Variante auf der linken Außenposition im 3-5-2. Seine Konkurrenten auf der rechten Seiten heißen Alessandro Schöpf und der noch verletzte Koke.