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Thomas Müller schien unter Jupp Heynckes wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Umso bitterer ist nun sein wochenlanger Ausfall – auch in Hinblick auf die wichtigen Wochen für den FC Bayern mit Spielen gegen RB Leipzig und den BVB. Nach dem Ausfall von Frank Ribery darf in der Offensive nun nichts mehr passieren. Vor allem James Rodriguez dürfte nun gefordert sein.

Als Javi Martinez am Sonntag nach seiner Schulterverletzung wieder mit dem Team trainierte, war Thomas Müller vermutlich gerade beim MRT. Der Offensivmann hatte sich am Abend zuvor beim knappen, aber hochverdienten 1:0-Erfolg in Hamburg am Oberschenkel verletzt. Erst zur Pause gekommen, legte Müller in der 53. Minute für Coco Tolisso auf, der das goldene Tor erzielte. Wenige Minuten später war für Müller dann schon wieder Schluss.

Am Montag bestätigten die Bayern dann, dass sich der Vize-Kapitän einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zuzog und für mindestens drei Wochen nicht zur Verfügung steht. Heißt, Müller kehrt erst nach der Länderspielpause Mitte November zurück und wird in den Top-Spielen gegen RB Leipzig (Pokal und Liga) und beim BVB nicht mitwirken können.

Neben Müller fehlen in diesen Spielen auch Franck Ribery und Kapitän Manuel Neuer. Auch Mats Hummels‘ Einsatz steht zumindest für den Pokal-Hit am Mittwoch auch der Kippe. Der Innenverteidiger zog sich eine Kapselverletzung im Knöchel zu. Allerdings ist Martinez wieder fit, zudem hat man mit Jerome Boateng und Niklas Süle noch zwei weitere Akteure parat, die einen Ausfall zumindest vorerst kompensieren könnten.

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In der Offensive sieht’s hingegen etwas anders aus. Da darf bei der Heynckes-Truppe nicht mehr viel passieren. Am besten gar nichts. Ribery wurde in den vergangenen Partien von Landsmann Kingsley Coman ersetzt, der am Samstag gegen den HSV zu den Besten gehörte. Auf rechts ist Arjen Robben nun ohne Backup am Start und Robert Lewandowski könnte man sowieso nicht ersetzen.

Durch den Ausfall Müllers könnte nun die große Stunde von Sommer-Neuzugang James Rodriguez schlagen, auch wenn der Kolumbianer gegen die Hamburger am Samstag enttäuschte und zur Pause in der Kabine blieb. Möglich auch, dass Thiago auf die Zehn rückt und dort – wie unter Ancelotti – einen klassischen Spielmacher gibt.

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Das war Müller nicht, der sich eher um oder neben Lewandowski als hängende Spitze bewegte. Eine Rolle, die James auch spielen kann? Bislang ist der WM-Torschützenkönig in München noch nicht angekommen. Lediglich in der Partie gegen den FC Schalke überzeugte er – ansonsten war da viel Leerlauf.

Rächt es sich nur, dass die Bayern in der Offensive auf den Abgang von Costa nicht reagiert haben? Mit Ribery und Müller fallen zwei der sechs Offensivspieler aus. Zuletzt war Youngster Wriedt (aus der 2. Mannschaft) im Kader, allerdings ist nicht davon auszugehen, dass dieser schon Bundesliga-Niveau besitzt und einen Robben oder Coman gegebenenfalls ersetzen könnte.

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Die Rotationsmaschine kann Heynckes nun nicht mehr anwerfen, zumal er sowieso kein großer Freund davon ist. Auch wenn er vor dem HSV-Spiel davon sprach, dass er nicht viel wechseln werde und letztlich doch fünf Änderungen vollzog.

So müssen die Bayern jetzt hoffen, dass das Verletzungspech nun ein Ende nimmt. Müller, Ribery und Neuer sind generell schwer zu ersetzen – ein weiterer hochkarätiger Ausfall könnten den Bayern aber richtig Probleme bescheren. Vor allem in der Offensive ist jetzt alles auf Kante genäht.

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