Im letzten Jahr hatte Ronny großen Anteil am Wiederaufstieg der Hertha. In dieser Saison findet er sich häufig auf der Ersatzbank wieder – und ist trotzdem ein interessanter Comunio-Spieler.

In der letzten Zweitliga-Saison war Ronny Herthas Faustpfand. Und auch in der Hinrunde machte der Brasilianer als Schwergewicht auf sich aufmerksam. Allerdings standen dabei nach drei guten Auftritten mit zwei Treffern zum Saisonstart schnell die überflüssigen Pfunde des offensiven Mittelfeldspielers im Vordergrund. Herausragende Leistungen waren fortan zunächst nicht mehr zu sehen.

Lediglich ein Törchen steuerte der 27-jährige zwischen dem 3. und dem 13. Spieltag zu Herthas hochgelobten Vorstellungen bei. Gegen Ende der Hinrunde jedoch scheint sich Ronny Heberson Furtado gefangen zu haben. Von einem eigens engagierten Fitness-Coach ist in der Hauptstadt die Rede.

Schlendrian oder Taktik-Muffel?

Doch dass der Mann mit dem linken Hammer in dieser Runde bisher seltener zum Zuge kam, liegt nicht nur am vermeintlichen sommerlichen Faulenzen in der brasilianischen Heimat. Auch dass er mit Alexander Baumjohann zu Saisonbeginn  einen starken „Zehner“ vor die Nase gesetzt bekam ist nur eine Folge des Hauptproblems. Der Bruder des Gladbacher Lenkers Raffael passt nur bedingt zum Systemfußball von Jos Luhukay.

Während taktische Undiszipliniertheiten in der 2. Bundesliga weniger ins Gewicht fielen, gibt der  Berliner Trainer in der 1. Liga aufgrund der höheren Qualität der Gegner eine sicherheitsorientiertere Spielweise vor. Und so sicher Ronny auf der einen Seite das Potenzial zu einem großartigen Offensivspieler hat, so sicher ist auf der anderen Seite sein Hang zur phlegmatischen Rückwärtsbewegung.

Und Herthas Spiel ist meist auf taktische Disziplin ausgerichtet. Nur gegen schwächere oder angeschlagene Gegner, wie die zuletzt nach einer 0:7-Niederlage gegen Bayern angereisten Bremer, scheint Luhukay das Risiko eingehen zu wollen. Gerade wenn Pressing gefragt ist, um hochklassige Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen.

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Eine offensive Waffe die Gefahr bedeutet – in beide Richtungen

„Wenn Ronny kommt und der Gegner den Ball hat, haben wir im Mittelfeld Unterzahl“, zitiert der Berliner Tagesspiegel den Trainer gar. Und auch einige Mitspieler sollen sich hinter vorgehaltener Hand bereits über die defensive Laufleistung des Aufstiegsgaranten beschwert haben. Wenn der umstrittene Mittelfeldmann allerdings offensiv sticht, kann der angeknockte Gegner auch ohne perfekte Defensivarbeit kontrolliert werden. Auch seine Standards sind eine nicht zu unterschätzende Waffe.

Sticht Ronny allerdings nicht, droht Hertha mit dem 1,77 Meter großen Zauberer Gefahr. Gerade gegen starke und gut organisierte Gegner wie Bayern, Leverkusen, Schalke oder Gladbach setzt Jos Luhukay deshalb lieber auf Arbeitsbienen wie Skjelbred oder Cigerci. Beide sind Wunschspieler des Trainers, wurden trotz durchschnittlicher Leistungen beim HSV (Skjelbred) sowie in Gladbach und Wolfsburg (Cigerci) auch aufgrund ihrer taktischen Qualitäten verpflichtet. Auch im letzten Hinrundenduell bei Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) droht Ronny wieder die Bank.

Zweischneidiges Schwert für Comunio-Manager

Für Comunio-Manager ist der Brasilianer deshalb ein zweischneidiges Schwert.  Wer ihn in der in der letzten Spielzeit in der Zweitliga-Variante Comduo besaß, konnte sich glücklich schätzen. 18 Tore und 14 Vorlagen steuerte Ronny zum Aufstieg bei. Und auch in dieser Saison kann der Brasilianer zur Comunio-Waffe werden. Allerdings muss er sich dafür genau zu den richtigen Spielen in den eigenen Reihen befinden. Zwar hat der Publikumsliebling nicht ein Mal Minuspunkte eingefahren, dafür sind aber auch fulminante Auftritte Mangelware.

Zuletzt hat der Mann, dessen Karrierehöhepunkt in den Augen vieler Fans bis heute ein angeblicher Freistoßkracher von 210 km/h im Trikot von Sporting Lissabon ist, wieder groß aufgespielt. Zwei Assists gegen Eintracht Braunschweig folgte das umjubelte Siegtor zum 3:2 gegen Werder Bremen. Und doch waren es „nur“ Braunschweig und Bremen – zwei der Mannschaften gegen die die Gegner in direkten Duellen die meisten Punkte einfahren.

Es bleibt also abzuwarten, wie es mit Ronny weitergeht. Neben den in der Bundesliga seit jeher gefürchteten Auswirkungen eines brasilianischen Winterurlaubs steht vor allem hinter Ronnys Anpassungsfähigkeit an höhere taktische Anforderungen ein großes Fragezeichen. Ob Ronny sich in dieser Disziplin noch einmal auf Augenhöhe mit den gut ausgebildeten Mittelfeldspielern der Bundesliga begeben kann ist fraglich. Und dennoch: Ronny ist immer für einen großen Auftritt gut – man muss ihn nur genau dann in seiner Mannschaft haben.

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