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Der SC Freiburg litt in der bisherigen Saison vor allem am dünnen Kader und einer extremen Verletzungswelle. In der Rückrunde soll alles besser werden: Der Kader breiter und die Verletzungen weniger. Dann ist für den SC Freiburg auch der europäische Wettbewerb drin.
Kaderwert: 76.960.000 (Stand 5. Januar)
Kaderpunkte: 678
Bester Spieler: Vincenzo Grifo & Lucas Höler (76 Punkte)
Die Situation beim SC Freiburg
Der anvisierte Stürmer-Transfer im vergangenen Sommer klappte nicht, am Ende kam mit Maximilian Philipp ein Ex-Freiburger zurück in den Breisgau, der die Breite auffüllen sollte. Doch vor allem verletzungsbedingt fehlte es trotzdem an allen Ecken und Enden – immer wieder blieben Kaderstellen frei oder U23-Spieler mussten aufrücken. Gleichzeitig rutschten einige Spieler gleichzeitig in eine Formkrise.
Doch für die schwierigen Bedingungen hat sich der SCF gut geschlagen. 24 Punkte, ein geteilter sechster Platz – die in unserer Saisonvorschau anvisierte Europa-Qualifikation ist in Reichweite, der SC ist also im Soll. Zur Wahrheit gehört aber, dass man stellenweise auch einiges an Glück hatte und es spielerisch nicht auf demselben Niveau lief wie noch im Vorjahr, obwohl nur Mark Flekken die Mannschaft verließ.
Noah Atubolu hat sich stabilisiert und ist nun der erhoffte Rückhalt – auch das hatte einen großen Anteil daran, dass die Breisgauer eine richtig gute Schlussphase des Jahres hatten. Hätte man im letzten Spiel vor Weihnachten nicht gegen den 1. FC Heidenheim verloren, stünde man punktgleich mit Dortmund auf dem geteilten fünften Platz. Doch seine Comunio-Leistungen sind weiterhin nicht ausreichend – hier steht Atubolu nur auf Platz 15. In der günstigen Torwart-Kategorie um die eine Million
Spannend wird das Duell zwischen Michael Gregoritsch und Lucas Höler im Sturm – sie können auch gemeinsam spielen, etwa am kommenden Spieltag, wenn Merlin Röhl defensiver aushelfen muss. Doch der Youngster hatte zuletzt die besten Leistungen vorzuweisen und ist daher gesetzt. Gregoritsch traf immer wieder und spielte sich fest – für Comunio am spannendsten war aber Lucas Höler, der auch ohne Stammplatz noch konstant punktete.
Kapitän Christian Günter ist zurück auf dem Trainingsplatz und soll bald auch ins Teamtraining einsteigen. Selbst visierte er seine Rückkehr für Februar an. In der kurzen Zeit, die er zwischen seinen zwei Armbrüchen spielte, zeigte er sich beeindruckend torgefährlich. Möglicherweise kann er diesen Offensivdrang fortsetzen, wenn er zurück ist. Spannend wird, wie anvisierte Wintertransfers die Kaderhierarchie angreifen können. Vor allem Vincenzo Grifo war zum Ende des Jahres alles andere als sicher gesetzt – er könnte auch in der Rückrunde häufiger pausieren. Dann müssen sich Comunio-Manager fragen, ob er seinen Bomben-Marktwert von 13 Millionen wert ist.
Alle Rückrundenvorschauen im Überblick
Mögliche Stammaufstellung des SC Freiburg
Atubolu – Sildillia, Ginter, Lienhart, Kübler (Günter, Makengo) – Sallai (Doan), Eggestein, Höfler, Grifo – Röhl, Gregoritsch (Höler)
Ritsu Doan ist zum Rückrundenstart bei der Asienmeisterschaft und verpasst daher zumindest den kompletten Januar. Roland Sallai wird daher mit einem Vorsprung in die Rückrunde starten. Im Sturm sind Lucas Höler und Michael Gregoritsch gleichauf – aktuell dürfte Gregoritsch noch seinen Tor-Bonus der letzten Spiele haben. Christian Günter fehlt noch verletzt, Lukas Kübler dürfte erster Backup für links sein, bis Günter zurück ist. Nicolas Höfler fehlt am 17. Spieltag gesperrt – entweder rückt Yannik Keitel dafür in die Startelf oder Merlin Röhl eine Reihe zurück. Auch Philipp Lienhart wackelt noch mit Adduktorenproblemen. Manuel Gulde wäre hier erster Nachrücker.
Das sagten wir vor der Saison
Die Freiburger haben zwar ihren Stammtorhüter verloren, sonst ging aber kein Spieler mit relevanter Spielzeit – einzige in der Breite fehlt es dem SC aktuell, in der Spitze ist man noch genauso stark wie in der Vorsaison. Dazu drängen viele Talente in Richtung (erweiterter) Startelf. Besonders wenn man einen Top-Transfer wie Wilfried Gnonto bewerkstelligen kann und dazu noch einen zweiten Breiten-Spieler holt, hat man sogar einen stärkeren Kader als noch in der Vorsaison.
Das knappe Verpassen der Champions League ist jedoch mitnichten das Ziel des SC – wie immer soll vor allem der Klassenerhalt schnell gesichert werden. Doch wenn man ehrlich ist, sagt die Finanzwelt mittlerweile etwas anderes: Der SC ist in der oberen Hälfte der Bundesliga angekommen – und somit sollte diese obere Hälfte auch der Anspruch sein. Eine erneute Qualifikation für Europa ist dabei alles andere als unrealistisch.
Player to watch
Roland Sallai (Mittelfeld, 5.120.000): Roland Sallai hatte keine einfache Hinrunde. Eigentlich startete er gut, war gesetzt, fiel dann aber wegen einer Muskelverletzung vier Spieltage aus. Danach schaffte er es nicht mehr in die Stammelf. Erst sein Tor am 15. Spieltag brachte ihm vor der Winterpause nochmal einen Startelf-Einsatz. Besonders spannend: Dabei übernahm er Grifos Startelf-Platz auf der linken Seite. Doch nach der Winterpause wird sein Platz vor allem Rechtsaußen sein, denn Ritsu Doan ist bei der Asienmeisterschaft. Mit 3,67 PPS und Potenzial auf noch einige mehr, wenn er das Tor besser anvisiert, könnte er seinem aktuellen Marktwert in der Rückrunde mehr als gerecht werden.
Prognose
Vieles könnte in der Rückrunde auch davon abhängen, ob der SC Freiburg seinen Kader entsprechend des Trainerwunschs verstärken kann. „Ich hoffe, dass bald etwas passiert. Es ist zu dünn, die Trainingsgruppe ist zu klein“, erklärte Christian Streich im Rahmen des Trainingsauftakts im Winter. Auf der Wunschliste soll unter anderem Paderborns Florent Muslija stehen, der auch durch seine Vielseitigkeit enorm wertvoll sein könnte. Vor allem würde er aber Vincenzo Grifo mächtig Druck machen, als Linksaußen genauso wie bei Standards.
Sitzen die Wintertransfers, sollte es für die Breisgauer wie zu Saisonbeginn vermutet auch in der Rückrunde weiterhin in Richtung europäischem Wettbewerb gehen. Die obere Tabellenhälfte sollte die Pflicht sein, die EL-Qualifikation die Kür. Selbst ohne Wintertransfers wäre ein Platz im unteren Tabellendrittel eine massive Enttäuschung. Sollte eine erneute Verletzungswelle anrollen, ginge es beim aktuell extrem dünnen Kader aber schnell abwärts.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: –
Abgänge: –