Oliver Glasner und Markus Krösche von Eintracht Frankfurt

Foto: © imago images / Jan Huebner
Eintracht Frankfurt hat die Abgänge von Fredi Bobic und Adi Hütter hervorragend kompensiert. Auch die Mannschaft ist weiterhin stark besetzt. Es herrscht Aufbruchstimmung statt Wehmut. Gelingt der Übergang so gut wie vor drei Jahren?

Kaderwert: 107.360.000
Comunio-Platzierung: 6
Bester Spieler der Vorsaison: Andre Silva (237 Punkte)

Die Situation

Es hätte eine perfekte Saison werden können. Lange lebte der Traum von der Champions League, die Mannschaft spielte wie aus einem Guss, so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Doch dann begann das Frankfurter Paradies zu bröckeln.

Abschied von Fredi Bobic, dem Macher, der sein Werk vollendet sah. Abschied von Adi Hütter, dem Erfolgstrainer, der plötzlich einen anderen Klub bevorzugte. Das Verpassen der Champions League, das dem Erfolg, überhaupt wieder international zu spielen, einen bitteren Beigeschmack verleiht.

Doch die Eintracht schlittert keinesfalls auf eine Identitätskrise zu. Die wichtigsten Personalien wurden schnell geklärt, mit Markus Krösche ein ausgewiesener Fachmann als Sportvorstand installiert und mit Oliver Glasner ein nicht minder erfolgreicher Bundesliga-Trainer als Hütter an Land gezogen. Besser hätte Frankfurt die Weichen nicht auf Zukunft stellen können.

Allerdings bleibt die Frage nach dem Kader, der nach einer derart erfolgreichen Saison immer auseinanderzufallen droht. Andre Silva war nicht zu halten, wurde mit Rafael Santos Borre schnell und ablösefrei ersetzt, wenngleich nicht ohne Qualitätsverlust. Bislang ist Filip Kostic noch nicht auf dem Sprung und gibt auch keine Signale, unbedingt wechseln zu wollen. Transfergerüchte bleiben, sowohl um den Serben als auch um Spielmacher Daichi Kamada.

So sehr der Silva-Abgang schmerzt, dessen 28 Tore nicht von einem Spieler zu ersetzen sind, Anfang August sieht der Kader immer noch sehr gut aus. Frankfurt ist auf den meisten Positionen doppelt gut besetzt, hat einige clevere Transfers wie Borre, Lindström und Lenz getätigt und kann optimistisch in die neue Saison gehen, ohne der Vergangenheit nachzutrauern.

Alle Saisonvorschauen im Überblick

Mögliche Stammaufstellung

Trapp – Tuta (Hasebe), Hinteregger, N’Dicka – da Costa (Durm), Rode, Sow (Hrustic), Kostic – Kamada (Lindström), Younes (Barkok) – Borre

Die besten Mittelfeldspieler der Saison 2020/21

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Platz 9: Marcel Sabitzer (RB Leipzig) - 137 Punkte | Foto: imago images / Contrast

Comunios Player to watch

Ajdin Hrustic. Der zentrale Mittelfeldspieler war der große Gewinner der Vorbereitung, bis ihn eine Covid-19-Infektion ausbremste. Zwar hat Hrustic im zentralen wie im offensiven Mittelfeld eine starke Konkurrenz, durch Rotation innerhalb der Englischen Wochen wird er aber zweifellos zu vielen Einsätzen kommen. Der Australier ist ein feiner Techniker, der für viel Belebung sorgen kann.

Youngster to watch

Jesper Lindström. Mit einem Marktwert von rund zehn Millionen ist der Neuzugang zwar noch zu teuer, das dürfte sich aber im Laufe des Herbstes einpendeln. Lindström ist ein Riesentalent, kann auf jeder Position in der Offensive spielen – auch im Sturmzentrum – und bringt durch seine Schnelligkeit eine wichtige Note ins Frankfurter Angriffsspiel.

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Prognose

Eine Saison mit parallel zu spielender Europa League ist immer anders zu betrachten als ein Jahr ohne Mehrfachbelastung. Die Eintracht kann nicht den Anspruch haben, das Vorjahr noch zu toppen – aber auf jeden Fall das Ziel, wieder um die internationalen Plätze zu kämpfen.

Schon einmal ist das Kunststück gelungen, zweimal nacheinander die Europa League zu erreichen. In der Saison 2018/19 hielten weder Doppelbelastung (Halbfinale in der Europa League), noch Trainerwechsel (Hütter für Kovac), noch Abgänge (Boateng, Hradecky, Mascarell) die Eintracht davon ab, in beiden Wettbewerben eine starke Saison zu spielen. Das kann wieder gelingen, vor allem, wenn Kostic und Kamada tatsächlich bleiben.

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Jesper Lindström (Bröndby, 7 Mio.), Jens Grahl (Stuttgart, 0,25 Mio.), Christopher Lenz (Union Berlin, ablösefrei), Rafael Santos Borre (River Plate, ablösefrei), Fabio Blanco (Valencia, ablösefrei), Danny da Costa (Mainz, Leih-Ende), Goncalo Paciencia (Schalke, Leih-Ende), Dejan Joveljic (Wolfsberger AC, Leih-Ende)

Abgänge: Andre Silva (Leipzig, 23 Mio.), Luka Jovic (Real Madrid, Leih-Ende), Markus Schubert (Schalke, Leih-Ende), Jetro Willems (unbekannt)

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