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Hertha BSC komplettiert seine Offensivabteilung mit dem nächsten Hochkaräter. Valentino Lazaro wechselt von RB Salzburg an die Spree. Comunioblog stellt den verletzten Österreicher vor und analysiert die Einsatzchancen.
Position: Mittelfeld. Valentino Lazaro kann in der offensiven Dreierreihe alle Positionen bekleiden. Bei Comunio wird er als Mittelfeldspieler gelistet werden, so bezeichnet ihn auch die Hertha in ihrer Pressemitteilung. Am wohlsten fühlt er sich aber auf den Außenbahnen, für die er auch in Berlin vorgesehen ist. Der Österreicher soll helfen, das von Trainer Pal Dardai monierte Schnelligkeitsdefizit im Spiel der Berliner zu beheben. Dass Lazaro in der Vergangenheit auch schon als rechter Verteidiger ausprobiert wurde, dürfte in Sachen Rückwärtsbewegung von Vorteil sein.
Bisherige Karriere: Mit 21 Jahren ist der Neuzugang naturgemäß noch nicht allzu lange im Profifußball unterwegs. Dennoch hat er bereits acht Länderspiele vorzuweisen. In Graz geboren, schnürt der Rechtsfuß seit seinem Abschied vom Grazer AK 2012 für RB Salzburg die Fußballschuhe. 121 Spiele absolvierte er seitdem für den Brauseklub. In der abgelaufenen Saison gelangen ihm in 29 Partien drei Tore und sechs Vorlagen.
Das eindeutige Manko des Sommertransfers: Er hatte in seiner jungen Karriere bereits häufiger mit Verletzungen zu kämpfen. Auch aktuell steht Lazaro mit einem Bänderriss im Sprunggelenk bis Ende August nicht zur Verfügung. Die Verantwortlichen von Hertha BSC entschieden sich deshalb, von einem direkten Kauf Abstand zu nehmen und vereinbarten eine Leihe mit Kaufoption. In der Vergangenheit hatte der Offensivallrounder bereits mit einem Bänderriss im Sprunggelenk, einer langwierigen Oberschenkelblessur sowie zwei Mittelfußbrüchen zu kämpfen.
Einstiegsmarktwert: Drei Millionen. Der Österreicher kommt für drei Millionen auf den Markt. Damit bewegt er sich in den gleichen Sphären wie Salomon Kalou, sein Pendant auf der linken Seite. Auch die Flügelspieler Daniel Caligiuri (Schalke) und Ibrahima Traore (Gladbach) liegen in dem Bereich.
Situation: Die Mitte ist mit Ondrej Duda, Vladimir Darida oder Valentin Stocker bereits vielfach besetzt. Pal Dardai möchte in Zukunft ohnehin häufiger mit zwei Stürmern agieren, was sich auf die Einsatzbereiche Lazaros auswirken wird. Als zweite Spitze wäre er im Gegensatz zu Vedad Ibisevic oder Davie Selke (fehlt zurzeit mit Knochenödem) der umtriebige Typ. Die Außenbahnen gelten aber als vorrangiges Arbeitsfeld für den Youngster. Salomon Kalou, ebenfalls eine Option im Angriff, ist hier nur einer der Konkurrenten. Hinzu kommen der zuletzt ebenfalls im Sturm getestete Alexander Esswein, Mathew Leckie, Mitchell Weiser und Genki Haraguchi, der aber auch noch abgegeben werden könnte. Das relativ hohe Erstgebot von vier Millionen Euro verrät, dass Lazaro nicht für die Bank geholt wurde. Zunächst muss er allerdings seine volle Fitness erreichen. Mit längeren Einsätzen ist deshalb nicht vor September zu rechnen.
Marktwertpotenzial: Drei Millionen sind viel für einen verletzten Spieler. Dennoch könnte zunächst wie bei allen Neuzugängen nach oben gehen. Da aber nicht mit baldigen Einsätzen zu rechnen ist, dürfte der Einstiegsmarktwert nach etwa einer Woche unter das Ausgangsniveau sinken.