Stammplatzduell bei Gladbach: Christoph Kramer duelliert sich mit Lars Stindl und Alassane Plea

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Durch Genesungen und vertragslose Verpflichtungen eröffnen sich neue Stammplatzduelle in der Bundesliga: Bei Gladbach und Bochum im zentralen Mittelfeld und der VfB Stuttgart hat ein neues Überangebot in der Innenverteidigung.

Gladbach: Plötzliches Überangebot in der Zentrale

Borussia Mönchengladbach hatte zuletzt einige Probleme mit Verletzungen und so ergaben sich spannende Konstellationen, die Cheftrainer Daniel Farke nun einiges an Kopfzerbrechen bereiten dürften. Christoph Kramer überzeugte auf der Zehner-Position. Dort war zuletzt Florian Neuhaus gesetzt, doch nach seiner Langzeitverletzung wäre dort normalerweise Kapitän Lars Stindl die erste Wahl. Dieser wich zuletzt nach links aus, weil Alassane Plea einen Muskelfaserriss erlitten hatte. Was passiert, wenn Plea zurückkehrt?

Kurzzeitig drohte eine eigenständige Lösung des Problems, da Stürmer Marcus Thuram zu Beginn der Trainingswoche passen musste, doch bei ihm ist alles wieder in der Bahn. Frankreich-Kollege Plea galt eigentlich als gesetzt und könnte sofort wieder spielen, wenn er zu 100 Prozent belastbar ist (also möglicherweise noch nicht gegen den SV Werder Bremen am Samstag, 1.10.) – doch spielt dann Kramer oder Stindl zentral? Oder rückt Kramer eine Reihe zurück?

In der Mittelfeldzentrale ist Neuzugang Julian Weigl aktuell wichtiger Leistungsträger und auch Manu Koné steht vor dem Weltmeister von 2014. Dann würde Kramer wohl eher auf die Bank rücken. Der Einsatz als Innenverteidiger wird wohl eine einmalige Sache bleiben. Leistungsbedingt scheint Kramer die Nase vorn zu haben, doch Stindl bringt das Kapitäns-Argument mit. Es könnte also auch gut sein, dass Plea sich seinen Stammplatz zurück erkämpfen muss. Mittelfristig sollte jedoch Kramer derjenige sein, der aus der Startelf fällt.

 

Bochum: Kampf-Mittelfeld statt Kreativität?

Der VfL Bochum hatte zuletzt einige Turbulenzen und wechselte den Trainer. Nach der Entlassung von Thomas Reis übernahm interimsweise Heiko Butscher für ein Spiel. Unter ihm startete Patrick Osterhage neben dem gesetzten Anthony Losilla und zeigte gute Leistungen. Doch der Neuverpflichtung von Trainer Thomas Letsch scheint der kürzlich genesene Jacek Goralski zu beeindrucken. „Er ist ein Spielertyp, der jeder Mannschaft guttut“, erklärte der neue Chef des VfL.

Zudem bringt der Trainerwechsel eine weitere Frage mit: Welches System spielen die Bochumer überhaupt? Bei Letschs Ex-Verein Vitesse Arnheim ließ er fast dauerhaft eine Dreierkette spielen. Dabei war zwar das 5-3-2 mit drei Zentralen (Kevin Stöger, Losilla und ein weiterer Spieler) die erste Wahl, doch auch ein 5-4-1 kam vor – hier wäre weder für Goralski noch Osterhage Platz.  Und auch Phiipp Förster wird sich bei seinem Sommerwechsel mehr Einsatzzeiten in Bochum versprochen haben.

Ob 4-2-3-1 oder 5-3-2: Vermutlich wird Bochum mit drei zentralen Mittelfeldspielern antreten. Dort hat Goralski derzeit die besten Karten auf den dritten Startelf-Platz. Osterhage liegt dann wohl vor Förster. Die Alternative mit Zoller auf der Zehn und Stöger neben Losilla sollte man auch nicht ignorieren. Aufgrund der längeren Verletzung von Takuma Asano wird Zoller jedoch vorerst auf dem Flügel benötigt.

Stuttgart: Abwehr-Luxus statt Defensiv-Sorgen

Noch vor kurzem hatte der VfB Stuttgart nur noch drei gesunde Innenverteidiger und auch die Notfalloption Atakan Karazor war keine Startelf-Option. Doch jetzt ist Karazor voll einsatzfähig und spielte zwei Mal im Mittelfeld von Beginn an. Außerdem holte Sportdirektor Sven Mislintat noch Ex-Dortmunder Dan-Axel Zagadou vertragslos zum Verein, die die Innenverteidigung verstärken wird. Doch was bedeutet das für das bestehende Stammpersonal?

Konstantinos Mavropanos und Waldemar Anton werden wohl gesetzt sein. Auch deshalb, weil sowohl Zagadou als auch Hiroki Ito Linksfüße sind und eher nicht für die zentrale Position in Frage kommen. Der Japaner muss nun aber um seinen Platz fürchten. Ito kam bereits im Sommer 2021 eigentlich zur U23 des VfB und überraschte früh, sodass er schon länger fest zum Profikader gehörte. Doch mit dem Stammplatz könnte er noch etwas überfordert sein.

Mittelfristig sollte sich also „Daxo“ auf der linken Innenverteidiger-Position durchsetzen. Die große Frage ist eigentlich nur: Wann? Und bleibt er bis dahin gesund? Nach 60 Minuten im Testspiel möchte Trainer Pellegrino Matarazzo bei Zagadou noch „schauen, wie er regeneriert und die Belastung verkraftet“, denn Bundesliga-Intensität sei nochmal etwas anderes. Am Samstag gegen den VfL Wolfsburg wird also vermutlich Ito starten, gegen den 1. FC Union Berlin (Sonntag, 9.10.) könnte das jedoch schon anders aussehen.

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