Möglicher Verlierer im Stammplatzduell: Marc Oliver Kempf

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In der Innenverteidigung werden die harten Duelle geführt. Das gilt für Zweikämpfe mit Stürmern sowie mit Mitspielern – um den Stammplatz. Bei Hertha, Leipzig und Mainz gibt es Kämpfe um die Startelf-Einsätze. Wer gewinnt?

Hertha: Dardai, Gechter oder Kempf – wer spielt links?

Marc Oliver Kempf kam im Winter vom VfB Stuttgart in die Hauptstadt und hat sich sofort einen Stammplatz gekrallt. Wenn er einsatzbereit war, stand er jedes Mal in der Startelf. Lediglich zwei Spiele verpasste er mit Corona-Erkrankung und Rotsperre. Doch jetzt scheint es für ihn leistungsbedingt eng zu werden. Immer wieder ist er eine Schwachstelle in der Herthaner Hintermannschaft.

Nach Genesung der Konkurrenz müsste er eigentlich eine Schippe drauflegen, um seinen Platz zu behaupten. Doch das geschieht nicht. Und so bekommen die Youngster Linus Gechter und Marton Dardai jetzt ihre Chance, sich in die erste Elf zu spielen. Gechter konnte dabei im Hauptstadt-Derby zumindest ansatzweise Argumente sammeln. Er spielte für den verletzten Stark im defensiven Mittelfeld und gehörte zu den besseren Spielern der schlechten Herthaner Teamleistung.

Dardai kam in der Halbzeit als Linksverteidiger. Im Gegensatz zu Kollege Gechter gab es hier aber wenig Argumente für die Kempf-Ablöse. Leistungsbedingt dürfte also Gechter derjenige sein, der als linker Innenverteidiger spielt, sobald Stark wieder einsatzbereit ist. Das Kellerduell mit dem FC Augsburg ist eigentlich zu wichtig, um Kempf noch eine weitere Chance zu geben. Stabilität muss her – und zwar sofort.

Mainz: Hack-Verletzung macht es komplizierter

Beim 1. FSV Mainz 05 gab es vor der Saison eine deutliche Hierarchie: Kapitän Moussa Niakhate ist gesetzt. Auch Jeremiah St. Juste ist Leistungsträger und braucht sich keine Sorgen machen. Für die dritte IV-Position hatte Stefan Bell die Nase vor Alexander Hack. Youngster David Nemeth ist als Talent mit im Kader. Durch diverse Verletzungen galt es für Coach Bo Svensson, kreative Lösungen zu finden.

Das ist jetzt wieder der Fall: St. Juste fehlt immer noch mit seiner Schulterverletzung, Hack fällt nun mit einer Kapselbandverletzung aus. Erster Nachrücker dürfte derzeit Talent Nemeth sein, der sich in der Saison stark entwickelt hat. Doch kann er langfristig um den Stammplatz kämpfen – und welcher Rückkehrer wird den Vorzug bekommen?

Die Top-Elf des 29. Spieltags

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Tor: Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach) - 5 Punkte | Foto: imago images / Zink

St. Juste wird nach Genesung rechts in der Startelf stehen. Stefan Bell rückte als Rechtsfuß nach außen, spielt die zentrale Rolle aber sowieso besser. Linksfuß Hack, der in der Zeit als ZIV auflief, muss sich also ins Duell mit Bell begeben. An Niakhate ist kein vorbeikommen. Spannend dürfte sein, ob Nemeth zur Entwicklung mehr Spielzeit bekommt. St. Juste – Bell – Niakhate ist aber das stärkste Trio.

Leipzig: Wer entscheidet die Rotation für sich?

RB Leipzig hat einen sehr breiten Kader. Derzeit befinden sich die Sachsen noch in der Europa League, weshalb sie ihr Personal-Überangebot in der Innenverteidigung durch Rotation lösen können: Lukas Klostermann und Mohamed Simakan teilen sich die rechte Defensivseite. In 15 Einsätzen 2022, bei denen beide fit waren, stand nur fünf Mal der RIV in der Startelf, der auch im Spiel zuvor auflief. Einmal davon rotierte Klostermann aber auch auf den rechten Wingback in die Startelf.

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Doch wer überzeugte mehr mit Leistungen? Zuletzt wohl Lukas Klostermann. Der deutsche Nationalspieler bekam auch im vermeintlich wichtigeren Europa League-Duell gegen Atalanta Bergamo den Vorzug. Auch beim morgigen Rückspiel dürfte Klostermann wieder in der Startelf stehen, nachdem Simakan am Wochenende gegen Hoffenheim auflief.

Spannend also, dass aus Comunio-Sicht der Spieler wertvoller ist, der das Duell wohl verloren hat: Mit dem Pokal-Halbfinale in der kommenden Woche dürfte Simakan die nächsten zwei Bundesliga-Starts bekommen. Für die nächsten Wochen entscheidet sich der Spieler dann darin, ob Leipzig die Italiener besiegen kann. Wenn ja, dürfte Klostermann weiterhin unter der Woche spielen. Fliegen sie raus, werden die drei finalen Saisonspiele wohl entweder von Klostermann bestritten oder wieder rotiert. Einen klaren Stammplatz gibt es also erstmal nicht.

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