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Am 27. Bundesliga-Spieltag der Saison 2020/21 gab es wieder einige Überraschungen in der Startelf mancher Klubs. Wer hat Chancen, seinen Platz zu verteidigen – und für wen wird es erst einmal die einzige Nominierung bleiben?
Stand der Marktwerte: 4. April 2021
Mehmet-Can Aydin (FC Schalke 04, 160.000, Mittelfeld):
Aus der Not geboren herrscht beim FC Schalke 04 das Motto „Jugend forscht“. Und wenn dieses Motto für einen Verein Sinn ergibt, dann für S04. Die Knappenschmiede ist für ihre Diamanten bekannt und für die finanziell klammen Schalker führt der Weg zurück in die Bundesliga über den erfolgreichen Einsatz der Jugendspieler.
Mehmet-Can Aydin ist der nächste in der Liste der Debütanten in dieser Saison. Nach der Suspendierung von Leihgabe William durfte Aydin auf der rechten Seite ran. Sein Debüt war ordentlich, insbesondere 63 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine vorbereitete Großchance lesen sich gut, zumal Leverkusen kein einfacher Gegner ist. Aydin erhielt vier Comunio-Punkte.
Wir rechnen stark damit, dass der 19-Jährige auch im Heimspiel gegen Augsburg von Beginn an spielen wird. Zwar steht die Tür für William offen, sich im Training wieder zu empfehlen, doch bislang konnte der Leihspieler aus Wolfsburg nicht überzeugen und für die 2. Liga plant man ohnehin nicht mit ihm. Gut möglich, dass Aydin bis Saisonende Stammspieler bleibt.
Georginio Rutter (TSG Hoffenheim, 1.320.000, Sturm):
Hinter der Verpflichtung von Georginio Rutter im Winter steckte ein langfristiger Plan. Der Neuzugang kam für eine halbe Million Euro aus Rennes und sollte langsam an die erste Mannschaft herangeführt werden. Mit seinem Treffer beim Debüt als Joker gegen Werder Bremen war der 18-Jährige gewissermaßen seinem eigenen Zeitplan voraus.
Durch die Ausfälle von Andrej Kramaric und Munas Dabbur wurde Rutter gegen Augsburg erstmals in die Startelf gepült – obwohl mit Ishak Belfodil noch ein erfahrener Stürmer bereitstand. Ein wenig ist der Youngster in der Hoffenheimer Hierarchie offensichtlich schon gestiegen. Sebastian Hoeneß äußerte sich in Interviews voll des Lobes über seinen neuen Schützling.
Zwar blieb Rutter in seinem Startelf-Debüt torlos, dennoch durfte er über volle 90 Minuten ran und nahm zumindest zwei Punkte mit. Bemerkenswert: Rutter warf sich in 15 Zweikämpfe und gewann 10 davon – ein Hinweis auf die Mentalität, die er mitbringt.
Weitere Startelf-Einsätze sind allerdings an Kramaric geknüpft, dessen Rückkehr am kommenden Wochenende erhofft wird. Spielt der Kroate wieder, dürfte Rutter zurück in die Jokerrolle schlüpfen. Belfodil hat er bereits überholt, Dabbur so gut wie eingeholt.
Andreas Voglsammer (Arminia Bielefeld, 1.150.000, Sturm):
Zunächst war Andreas Voglsammer ein Verlierer des Trainerwechsels, in den ersten drei Spielen unter Frank Kramer wurde er jeweils nur eingewechselt. Ausgerechnet im Abstiegskracher gegen Mainz durfte der Flügelstürmer in einer Doppelspitze anstelle der Vereinsikone Fabian Klos von Beginn an ran – eine Maßnahme, die fruchtete.
Voglsammer erzielte den wichtigen Ausgleich und zeigte sich auch sonst als Antreiber mit starker kämpferischer Note, was 25 Zweikämpfe (14 gewonnen) belegen. Damit hat er demonstriert, dass er ein Mann für den Abstiegskampf ist – und sich nachhaltig für die Startelf qualifiziert.