Der VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 stecken fest im Tabellenkeller. Was sind die Gründe? Wir beleuchten die Situation der drei Klubs und nennen die Schwachstellen aus der Comunio-Perspektive.
VfB Stuttgart: Vorne hui, hinten pfui
Es sollte vieles besser werden beim VfB – es wurde teilweise noch schlechter. Null Punkte, 4:10 Tore, der schlechteste Saisonstart der Vereinsgeschichte: Trotz Aufbruchstimmung vor der Saison ist der VfB auf dem besten Weg, eine weitere Saison im Abstiegssumpf zu erleben. Zugegeben: Die Saison ist erst drei Spieltage alt und Panikmache zum jetzigen Zeitpunkt fehl am Platz, aber in Stuttgart schrillen spätestens nach der indiskutablen Vorstellung gegen Eintracht Frankfurt (1:4) die Alarmglocken.
Dabei spielte der VfB vor allem gegen Köln (1:3) und in Hamburg (2:3) phasenweise recht ordentlichen Fußball. Allein Aufwand und Ertrag stehen in keinem guten Verhältnis zueinander. Neu-Coach Alexander Zorniger hat den Schwaben einen offensiveren Spielstil verpasst, setzt auf schnelles Spiel in die Spitze und eine aggressive Vorwärtsverteidigung.
Während die Offensivabteilung das neue Konzept schon recht gut verinnerlicht hat, hapert es in der Defensive umso mehr. Zehn Gegentore sprechen eine deutliche Sprache. Die mangelnde Balance zwischen Offensive und Defensive zeigt sich auch bei Comunio. Während Spieler wie Daniel Didavi (21) oder Daniel Ginzcek (16) schon ordentlich punkten konnten, sorgten die Stuttgarter Abwehrspezialisten bislang kaum für Jubel bei ihren Comunio-Managern.
Von Spielern wie Adam Hlousek oder Florian Klein sollte man daher momentan lieber die Finger lassen. Keinen Grund zur Freude lieferte bislang auch Torwart-Neuverpflichtung Przemyslaw Tyton. Der Pole, der gegen Frankfurt vom Platz flog, ist mit satten 16 Minuspunkten der mit Abstand schlechteste Keeper bei Comunio.
Borussia Mönchengladbach: Auf der Suche nach Führungsspielern
Eigentlich hätten sie in Mönchengladbach viel Grund zum Jubeln. Nach einer grandiosen Rückrunde und dem Erreichen des dritten Platzes konnten sich die Fohlen zum ersten Mal für die Gruppenphase der Champions-League qualifizieren. Doch die Vorfreude auf die anstehenden europäischen Festtage ist einer gewissen Katerstimmung gewichen. Nach dem dritten Spieltag steht die Borussia punktlos auf dem letzten Tabellenplatz. Wie konnte das passieren?
Auffallend ist die Defensivschwäche der Mannschaft von Lucien Favre. Mit gerade einmal 26 Gegentoren stellten die Fohlen in der vergangenen Spielzeit die zweitbeste Abwehrreihe. Nach den ersten drei Spielen dieser Saison musste Keeper Yann Sommer schon achtmal hinter sich greifen. Kapitän und Stabilisator Martin Stranzl wird nach seiner verletzungsbedingten Zwangspause sehnsüchtig zurück erwartet.
Seine jungen Vertreter Andreas Christensen (vier Minuspunkte) und Marvin Schulz (zwei Minuspunkte) zeigten sich den Anforderungen der Bundesliga bislang nicht gewachsen. Für Mönchengladbacher Verhältnisse fast ungewohnt ist zudem die fehlende Durchschlagskraft in vorderster Front. Nur zwei Treffer brachte die überdurchschnittlich gut besetzte Offensivreihe bislang zustande, was unter anderem daran liegt, dass Star-Neuzugang Josip Drmic bisher sichtlich mit dem Gladbacher Spielsystem fremdelt.
Der schweizerische Nationalspieler konnte den nach Wolfsburg abgewanderten Max Kruse noch nicht vergessen machen. Aber auch die weiteren Neuzugänge haben noch nicht eingeschlagen. Für Comunio-Manager gilt daher: Aufgrund des schlechten Preis-Leistungs-Verhältnisses sollte man sich die Verpflichtung eines Gladbacher Spielers momentan lieber zweimal überlegen.
Hannover 96: Genug Qualität?
Die Saison ist drei Spieltage alt und Hannover 96 ist dort, wo es nach der letztjährigen Zittersaison eigentlich nicht mehr hin wollte: Mitten im Abstiegskampf. Dem 2:2 zum Auftakt gegen Aufsteiger Darmstadt folgte eine verdiente, aber eingeplante 0:1-Niederlage gegen Champions-League-Teilnehmer Leverkusen.
Doch spätestens nach der hochverdienten 0:3-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Mainz – eine Mannschaft, mit der man sich in Hannover zumindest auf Augenhöhe wähnte – dürften erste Zweifel an der Zusammenstellung und Qualität des eigenen Kaders aufgekommen sein. Als bislang einziger Neuzugang hat Angreifer Charlison Benschop (11 Punkte) bewiesen, dass er der Mannschaft sportlich weiterhelfen kann.
Der Abgang von Kapitän Lars Stindl wurde nicht ausreichend kompensiert, 96 fehlt ein absoluter Führungsspieler, an dem sich die Mannschaft in schwierigen Situationen aufrichten kann. Die Neuzugänge Felix Klaus, Uffe Bech (beide vier Minuspunkte) und Erdinc (null Punkte) enttäuschten bislang bei Comunio.
Erschwerend hinzu kommt die schwache Form vermeintlicher Führungsspieler wie Innenverteidiger Marcelo. Der Brasilianer gehörte in der abgelaufenen Saison mit 84 Punkten zu den konstantesten 96-Akteuren und war nebenbei einer der Verteidiger mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Momentan sollten Comunio-Manager besser auf andere Spieler setzen, nach drei Spieltagen kommt Marcelo auf zwei Minuspunkte.