Foto: © imago images / Newspix
Wer das EM-Debakel aus deutscher Sicht im letzten Jahr noch nicht komplett verdrängt hat, der dürfte sich vielleicht an Andras Schäfer erinnern, der jetzt bei Union Berlin aufschlägt. Auch mit Comunio-Potenzial?

Position

Andras Schäfer ist ein beidfüßiger zentraler Mittelfeldspieler, der auf der Acht, auf der Sechs und auf der Zehn spielen kann. Im modernen Fußball würde man wohl sagen, dass er ein „Box-to-Box-Player“ ist, der es versteht die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff herzustellen.

„András haben wir bereits seit längerem genau verfolgt und uns gefällt seine Mentalität, seine Entwicklung und sein mutiges Spiel mit dem Ball. Er ist jung, ambitioniert und ein Spieler, der uns nun bereits ab sofort zur Verfügung steht“, sagte Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert nach seiner Verpflichtung.

Bisherige Karriere

Der gebürtige Ungar stammt aus der Jugend von MTK Budapest, wo er es als 18-Jähriger zu den Profis schaffte, direkt in die erste Liga Ungarns aufstieg und 2019 vom CFC Genua für die Ablöse von einer Million Euro verpflichtet wurde. Es folgten Leihen zu Chievo Verona (2019 wenig erfolgreich) und Anfang 2020 zu Dunajska Streda. Beim slowakischen Erstligisten schlug Schäfer aber voll ein, war Leistungsträger, spielte Europa League und Champions-League-Qualifikation. In 61 Pflichtspielen kam der heute 22-Jährige auf vier Tore und sieben Vorlagen.

Schäfer hat seit 2020 15 Länderspiele für Ungarn absolviert (drei Tore). Besonders bei der Europameisterschaft im letzten Jahr fiel er auf, als er mit seinem Kopfballtor im Gruppenspiel gegen Deutschland die DFB-Elf an den Rande des vorzeitigen Scheiterns brachte. Nachdem die Trophäe zuletzt dreimal der Leipziger Peter Gulacsi gewonnen hatte, wurde Schäfer 2021 zu Ungarns Fußballer des Jahres gekürt. 

Einstiegsmarktwert

Zwei Millionen sind ein moderater Einstieg für einen externen Neuzugang mit EM-Erfahrung. Rani Khedria und Bastian Oczipka sind Mannschaftskameraden mit einem ähnlichem Marktwert. 

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Situation

Schäfer ist ein Spieler, der sich was zutraut mit dem Ball, der feine Pässe servieren kann, aber es auch versteht aus der zweiten Reihe abzuschließen. Bei Union würde er grundsätzlich in die offensivere zentrale Mittelfeldrolle an der Seite von Grischa Prömel passen, die zuletzt meist von Genki Haraguchi oder Levin Öztunali besetzt wurde. Kein Personal, vor dem er sich verstecken muss.

Es gibt aber durchaus auch Fragezeichen. Nicht jeder Neuzugang schafft es, sich auf Anhieb in das eingespielte Korsett von Urs Fischer hineinzuspielen. Schäfer ist körperlicher nicht gerade eine Naturgewalt und spielt überhaupt zum ersten Mal in einer europäischen Top-Liga, nachdem die Serie A vor zwei Jahren noch eine Nummer zu groß für ihn war. Doch: Die Entwicklung war im letzten Jahr enorm vielversprechend.

Marktwertentwicklung

Schäfer wird noch einigen von der EM ein Begriff sein und da es sich ohnehin schickt, in externe Neuzugänge zu investieren, dürfte er bis zum 21. Spieltag kontinuierlich steigern. Aktuell sind rund 150.000 pro Tag an Zinsen drin. Dann wird es schwierig, eine Vorhersage zu treffen. Findet Schäfer schnell in die Mannschaft, sind vier bis fünf Millionen in der Spitze realistisch, braucht er noch eine gewisse Anlaufzeit, dann wird er wahrscheinlich wieder sinken, wobei ein Sturz auf unter einer Million aber eher unwahrscheinlich ist. 

Es gibt also vom Marktwert her weder viel zu gewinnen, noch viel zu verlieren. Schäfer könnte aber zumindest mittelfristig ein guter Punktelieferant werden, sollte er den spielen. Die Anlagen für einen guten Sofascore sind zumindest gegeben. 

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