Wolfsburg im Comunio-Vergleich: Alles De Bruyne, oder was?!

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Der VfL Wolfsburg wollte der zweite Leuchtturm neben dem FC Bayern werden, derzeit ist man in der Bundesliga aber eher ein Glühwürmchen. Vor dem wichtigen Spiel gegen Bayer Leverkusen gibt’s den Comunio-Vergleich zwischen den Wölfen in diesem und im letztem Jahr. War wirklich alles nur De Bruyne?

Vor ziemlich genau einem Jahr gab es die Diskussion im deutschen Fußball, ob der VfL Wolfsburg die neue zweite Kraft werden könnte. Die Jahre zuvor lieferten sich Borussia Dortmund mit dem FC Bayern einen mehr oder weniger spannenden Kampf um die Meisterschaft, doch im vergangenen Jahr schien der VfL erste Bayern-Konkurrent zu sein.

Das lag zum einen daran, dass der BVB nach einer katastrophalen Hinrunde sich mit Müh und Not erst wieder in Richtung Europa-League-Plätze kämpfte und dem Primus aus dem Süden so kein wirklicher Gegner war. Zum anderen lag es daran, dass Wolfsburg einen richtig guten und vor allem erfolgreichen Fußball spielte.

Krasse Diskrepanz zum vergangenen Jahr

Damals lagen die Niedersachsen am 28. Spieltag auf Platz 2, hatte zehn Punkte Rückstand auf die Bayern und sieben Zähler Vorsprung auf Verfolger Gladbach. Aufgrund des finanziellen Backgrounds dank VW sprachen nicht wenige vom zweiten Leuchtturm. Die Wöfe könnten die nächsten Jahre der einzige Widersacher des großen FC Bayern werden, so einige Experten.

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Betrachtet man sich heute die Tabelle, muss man sagen, dass aus dem zweiten Leuchtturm eher ein kleines Glühwürmchen geworden ist. Die Realität: Platz 8, 31 Punkte Rückstand auf den FC Bayern, vier auf Bayer Leverkusen, gegen die man am Freitag ein eminent wichtiges Spiel bestreitet. Sollte Wolfsburg als Verlieren den Platz verlassen, könnte es das mit Europa gewesen sein.

Jetzt stellt sich die Frage, inwieweit der Aufschwung im vergangenen Jahr mit dem Namen Kevin De Bruyne verbunden war. Dass der Belgier der alles überragende Mann war, steht natürlich nicht zur Diskussion, das beweist alleine schon der Blick auf die Comunio-Zahlen.

Am 28. Spieltag hatte De Bruyne bereits über 200 Punkte (!). Ein Wert, von dem sein Nachfolger Julian Draxler nur träumen kann. Zwar ist der Nationalspieler mit 88 Punkten trotzdem Wolfsburgs Bester und zeigt nach einer eher schwachen Hinrunde inzwischen ordentliche Leistungen, aber an De Bruyne kommt er noch nicht ran.

Auch Max Kruse enttäuscht bisher im Vergleich zum letzten Jahr. Hatte er im Dress von Borussia Mönchengladbach zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison schon 120 Punkte gemacht, krebst er nun bei überschaubaren 62 Zählern rum. Nach all den Eskapaden der vergangenen Wochen darf bezweifelt werden, ob es Kruse nun sportlich krachen lassen kann.

Auch etablierte Kräfte enttäuschen

Doch nicht nur die Neuzugänge spielen noch nicht auf dem Niveau, dass man sich in Wolfsburg von ihnen erhofft hat, auch die etablierten Kräfte überzeugen in dieser Saison selten. Vieirinha, letzte Saison noch der beste Rechtsverteidiger der Liga, holte bisher lediglich 57 Punkte, 88 Zähler waren es vor genau einem Jahr.

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Im Sommer waren angeblich Real Madrid und Manchester United hinter Ricardo Rodriguez her. Verständlich, lieferte der Schweizer doch eine brutal starke Saison ab. Am 28. Spieltag hatte Rodriguez bereits 116 Punkte auf dem Konto – nun sind es lediglich 48.

Ähnlich krass ist die Diskrepanz bei Naldo (132/52) oder Diego Benaglio (78/30). Allerdings lässt sich diese Entwicklung auch mit den diversen Verletzungen erklären, die die Akteure in dieser Spielzeit bisher hatten oder noch haben. Zudem spielt auch die Doppelbelastung eine große Rolle. Denn in der Königsklasse läuft es rund bei den Wölfen, im Viertelfinale wartet nun Real Madrid.

Die Ansprüche in Wolfsburg sind natürlich auch gewachsen, die Erwartungshaltung ist nach der starken letzten Saison nun auch eine andere – daran müssen sich einige Akteure auch erst gewöhnen. Mit einem Sieg gegen Bayer Leverkusen wäre der VfL Wolfsburg zumindest wieder in Schlagdistanz in Sachen EL-Plätze.

Dann wäre man zwar kein zweiter Leuchtturm im deutschen Fußball – aber zumindest ein Scheinwerfer. Was ja auch nicht schlecht wäre, zumal der BVB gerade wieder gewisse Baumaßnahmen ergriffen hat.

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