Arturo Vidal und seine Landsmänner könnten bei der WM in Brasilien für eine Überraschung sorgen. Comunioblog stellt das Team rund um den Juve-Star vor – und wagt eine optimistische Prognose!
Qualifikation:
Der Start in der berüchtigten Südamerika-Gruppe verlief sehr holprig. In Argentinien und Uruguay kassierte man jeweils vier Gegentore, nach kurzem Hoch wurden drei Spiele in Folge verloren. Konsequenz: Entlassung des Trainers.
Mit dem neuen Trainer, Jorge Sampaoli, lief es daraufhin wesentlich besser. „La Roja“ gewnn gegen Uruguay, in Paraguay und später auch gegen Ecuador – in Kolumbien verspielte man eine 3:0-Halbzeitführung. Dennoch sicherte sich Chile mit 16 Punkten aus den letzten sechs Spielen die direkte Qualifikation als Gruppendritter hinter Argentinien und Kolumbien.
Torhüter Claudio Bravo spielt derzeit bei Real Sociedad San Sebastian, wird jedoch heftig vom FC Barcelona umworben und könnte ein Konkurrent für Marc-André ter Stegen werden. Neben Arturo Vidal ist Flügelstürmer Alexis Sanchez der Star der Mannschaft. Der Barca-Profi erzielte in der abgelaufenen Saison in der spanischen Liga 19 Tore und bereitete weitere zwölf Treffer vor. Gemeinsam mit Eduardo Vargas vom FC Valencia bildet er eine gefährliche Flügelzange. In der Defensive sind Gary Medel und Mauricio Isla die stärksten Akteure.
Teuerster Spieler:
Arturo Vidal ist der einzige Chilene, der bei Comunio2014 einen Marktwert im zweistelligen Millionenbereich hat: Knapp 11,7 Millionen kostet der Mittelfelspieler derzeit. Vidal ist einer der am meisten umworbenen Spieler der Welt, wurde in den letzten Jahren regelmäßig mit Real Madrid in Verbindung gebracht.
Mit fünf erzielten Treffern war er der beste Torschütze seines Landes in der WM-Qualifikation. Als Elfmeterschütze ist er für Comunio-Manager besonders interessant. Vidal hat große Klasse, erhält im Nationalteam alle Freiheiten und wird zweifelsohne starke Leistungen bringen. Für einen Weltklasse-Spieler ist der 27-Jährige vergleichsweise wenig wert, allerdings ist er momentan noch am Meniskus verletzt. Der WM-Start soll jedoch nicht gefährdet sein.
Comunio-Schnäppchen:
Der Marktwert von Defensivspezialist Gary Medel hat sich zwischen drei und vier Millionen eingependelt – Geld, das der Spieler von Cardiff City auf jeden Fall wert ist. Medel ist ein Dauerbrenner und ein Dauer-Renner, beackert das Spielfeld mit hoher Intensität. Der 26-Jährige hat bereits 59 Länderspiele absolviert und bei der Weltmeisterschaft 2010 bereits mitgewirkt. Ein Kampfschwein mit starkem Willen und Konditon im heißen Brasilien – was will man mehr?
Trainer:
Jorge Sampaoli, der die kriselnden Chilenen im November 2012 übernahm und mit einer starken Serie zur WM führte, gilt als Fußball-Verrückter. „Ich habe meine Familie dem Fußball geopfert“, sagte der 54-Jährige einst. Harte Arbeit zeichnet Sampaoli aus, doch Disziplin ist nicht das einzige Gebot für seine Mannschaft. Für den Argentinier ist wichtig, dass seine Jungs „den Spaß an der Arbeit nicht verlieren“ und auch offensiv spielen. Das hat man beispielsweise beim schmeichelhaften 1:0-Sieg der Deutschen im Testspiel in März gesehen. Sampaoli lässt wohl in einem 4-2-1-3 spielen, möglicherweise auch mit einer Dreierkette.
Erfolge:
Die WM 2014 wird die neunte Weltmeisterschaft mit Beteiligung des Küstenlandes sein. Bei der Heim-WM 1962 erreichte Chile den dritten Platz, die mit Abstand beste Platzierung. Fünfmal war bereits in der Vorrunde Schluss, vor vier Jahren erreichte man unter Marcelo Bielsa immerhin das Achtelfinale. Schon damals war Chile mit Spanien in einer Gruppe. Einen Pokal gab es für La Roja noch nicht.
Kuriositäten:
Nachdem Chile bei der WM 1962 im Spiel um Platz 3 Jugoslawien mit 1:0 besiegt hatte, mussten die Südamerikaner fast ein halbes Jahrhundert auf den nächsten Sieg bei einer Weltmeisterschaft warten. Dreimal war in der Vorrunde Schluss, 1998 überstand man die Gruppenphase mit drei Unentschieden. Am 16.6.2010 wurde die Sieglos-Serie gegen Honduras beendet – auf den Tag genau 48 Jahre nach dem letzten Sieg. Torschütze Jean Beausejour ist auch in diesem Jahr mit dabei.
Prognose:
Ex-Nationalspieler Jens Nowotny rechnet Chile sogar Außenseiterchancen auf den Weltmeistertitel aus; wir schlagen in dieselbe Kerbe. Disziplin, Lauffreude und Genialität in Mittelfeld und Angriff zeichnen das Team von Jorge Sampaoli aus – zudem wurde La Roja bei ihrer letzten Teilnahme an einer WM in Südamerika Dritter.
Spanien und die Niederlande sind starke Gruppengegner, Letztere allerdings inzwischen weit weniger stark als noch vor vier Jahren. Im Achtelfinale könnte jedoch Brasilien warten. Chile hat ein schweres Programm vor sich, aber dass man als Underdog in die WM geht, könnte sich als Trumpf erweisen. Wenn Vidal & co. die Hammergruppe überstehen, ist alles möglich. Warum nicht auch der WM-Titel?