Max Kruse und Jonas Wind: Offensiv-Neuzugänge des VfL Wolfsburg mit Trainer Kohfeldt

Foto: ©imago/Christian Schroedter
Beim VfL Wolfsburg kam kurz vor Transferschluss noch einmal so richtig Bewegung ins Team. Top-Torjäger Wout Weghorst verabschiedete sich gen England, dafür kamen mit Max Kruse und Jonas Wind zwei neue Hochkaräter für die Offensive. Eine Einschätzung der Konkurrenzsituationen.

Mit Wout Weghorst, Marvin Stefaniak, Admir Mehmedi und Daniel Ginczek haben die Wölfe im Winter gleich vier Offensivspieler abgegeben, wovon lediglich Wout Weghorst zum näheren Kandidatenkreis für die Startelf gehörte.

Im Gegenzug kam für zwölf Millionen Euro Jonas Wind vom FC Kopenhagen zum VfL Wolfsburg und für drei Millionen Euro Max Kruse von Union Berlin. Außerdem wurde Kevin Paredes für knapp sieben Millionen Euro von D.C. United verpflichtet. Die Fragen der Fragen lauten nun: Sind alle drei direkt Kandidaten für die Startelf und welche Spieler müssten dafür weichen?

Jonas Wind und Max Kruse: Direkt in die Wolfsburg-Startelf?

Es liegt nahe, dass Jonas Wind als direkter Nachfolger für Wout Weghorst verpflichtet wurde. Der Däne ist mit 1,90 Metern annähernd so groß gewachsen wie Weghorst (1,97 Meter), ist jedoch ein anderer Spielertyp. Während der Niederländer ein klassischer Strafraumstürmer ist, lässt sich der Däne gerne mal fallen und zeichnet sich durch Technik und fußballerisches Vermögen aus.

Ähnliche Eigenschaften würde man auch dem kleiner gewachsenen Max Kruse zuschreiben, der sowohl schon für den VfL Wolfsburg als auch noch zu Bremer Zeiten unter Florian Kohfeldt gespielt hat. In Bremen setzte Kohfeldt Kruse vor allem als Mittelstürmer ein, bei Union kam er zuletzt vorrangig als hängende Spitze zum Einsatz. Beide Offensiv-Neuzugänge könnten direkt gegen Fürth ihr erstes Spiel nach ihrem Wechsel absolvieren. Wer muss dafür Platz machen?

Das ist Max Kruse: Der 1988 geborene Reinbeker blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Er hat sich einen Namen als vielseitiger Stürmer und offensiver Mittelfeldspieler gemacht. Seine Karriere begann er beim FC St. Pauli, bevor er zu Werder Bremen wechselte, wo er eine herausragende Zeit hatte. Mit Werder Bremen spielte er auch international in der UEFA Europa League.

Kruse hat auch für andere deutsche Vereine gespielt. Er war Teil von Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg. Während seiner Zeit beim VfL Wolfsburg erreichte er das DFB-Pokalfinale. Darüber hinaus sammelte er internationale Erfahrung in der Türkei bei Fenerbahçe Istanbul und beim FC Kopenhagen in der dänischen Superliga. Zuletzt spielte er sehr erfolgreich für den 1. FC Union Berlin.

Max Kruse hat auch für die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Er wurde in den Kader für die Europameisterschaft 2016 berufen und hatte auch Auftritte in Freundschaftsspielen. Obwohl er nicht mehr regelmäßig für die Nationalmannschaft spielt, wird er für seine fußballerischen Fähigkeiten und sein Spielverständnis geschätzt.

Neben dem Fußball hat Kruse auch außerhalb des Spielfelds Interesse geweckt. Er ist bekannt für sein exzentrisches Auftreten und seine vielfältigen Interessen, wie zum Beispiel seine Leidenschaft für Poker. Kruse hat sogar an professionellen Pokerturnieren teilgenommen und dabei Erfolge erzielt. Insgesamt ist Max Kruse eine Persönlichkeit im deutschen Fußball, die sowohl durch seine sportlichen Leistungen als auch durch seine außergewöhnliche Persönlichkeit Aufmerksamkeit erregt hat.

Die 3er-Kette: Ein gesetztes Trio?

Es kann davon ausgegangen werden, dass Florian Kohfeldt an seinem 3-4-3-System festhalten wird. Auch die bisherigen Trainingseinheiten legen dies nahe. Die Dreierkette wird mit großer Sicherheit auf Maxence Lacroix, John-Anthony Brooks und Sebastian Bornauw hinauslaufen.

Das ist Maxence Lacroix: Der 21-jährige Innenverteidiger begann seine Karriere in der Jugendakademie von Paris Saint-Germain, bevor er zu Sochaux wechselte, wo er seine ersten professionellen Einsätze hatte.

Im Sommer 2020 wechselte Lacroix zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg. Dort etablierte er sich schnell als Schlüsselspieler in der Verteidigung und zeigte starke Leistungen. Mit seiner Größe, körperlichen Präsenz und seinem taktischen Verständnis hat er das Interesse anderer Top-Vereine auf sich gezogen.

Lacroix hat sich einen Ruf als talentierter und vielversprechender Verteidiger erarbeitet. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, gegnerische Angriffe zu unterbinden, Zweikämpfe zu gewinnen und seine Ruhe am Ball. Seine Leistungen haben ihm auch Aufmerksamkeit von der französischen U21-Nationalmannschaft eingebracht, für die er bereits Einsätze hatte.

Maxence Lacroix wird allgemein als einer der vielversprechendsten jungen Verteidiger im europäischen Fußball angesehen, und seine weitere Entwicklung wird mit großem Interesse verfolgt.

Das ist John-Anthony Brooks: Auch der 30-jährige Brooks ist gelernter Innenverteidiger und hat sowohl die amerikanische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Brooks begann seine Karriere in der Jugendakademie von Hertha BSC. Im Jahr 2011 gab er in Berlin sein Profidebüt für Hertha BSC und etablierte sich schnell als talentierter Verteidiger. Seine starken Leistungen brachten ihm auch internationale Aufmerksamkeit ein.

Im Jahr 2014 wechselte Brooks in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg. Dort spielte er mehrere Spielzeiten und wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Verteidigung des Teams. Seine Größe, Stärke in der Luft und sein gutes Stellungsspiel machen ihn zu einem robusten und zuverlässigen Innenverteidiger.

John-Anthony Brooks ist auch ein Nationalspieler und hat für die amerikanische Nationalmannschaft gespielt. Er hat an mehreren CONCACAF Gold Cups teilgenommen und war Teil der amerikanischen Mannschaft bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Sein bemerkenswertester Moment in der Nationalmannschaftsgeschichte war sein entscheidendes Tor gegen Ghana in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft.

Brooks wird für seine defensive Stärke, seinen guten Spielaufbau und sein Potenzial als Spieler geschätzt. Seine Leistungen und seine Entwicklung werden weiterhin mit Interesse beobachtet, da er als einer der herausragenden amerikanischen Fußballspieler gilt.

Das ist Sebastian Bornauw: Der belgische Innenverteidiger wurde 1999 in Bonn geboren, begann seine Karriere jedoch bei RSC Anderlecht in Belgien. Er durchlief die Jugendakademie von Anderlecht und debütierte im Alter von 18 Jahren in der ersten Mannschaft. Seine starken Leistungen in der belgischen Jupiler Pro League brachten ihm rasch Anerkennung ein.

Im Sommer 2019 wechselte Bornauw zum 1. FC Köln in die deutsche Bundesliga. Dort etablierte er sich schnell als Schlüsselspieler in der Verteidigung des Teams. Mit seiner Größe, körperlichen Präsenz und seinem aggressiven Spielstil hat er sich als solider Verteidiger erwiesen.

Bornauw hat auch Erfahrung in den belgischen Jugendnationalmannschaften gesammelt und wurde für die U21-Mannschaft berufen. Seine Leistungen auf Vereinsebene haben ihm auch Aufmerksamkeit von der belgischen A-Nationalmannschaft eingebracht.

Sebastian Bornauw wird allgemein als talentierter und vielversprechender junger Verteidiger angesehen. Seine Leistungen und seine weitere Entwicklung werden mit großem Interesse verfolgt, da er das Potenzial hat, sich zu einem Schlüsselspieler sowohl auf Vereins- als auch auf Nationalmannschaftsebene zu entwickeln.

Die Offensive: Wer muss im 3-4-3 weichen?

In der Offensive tauchten in den Trainingsspielen sowohl Kruse als auch Wind direkt in der vermeintlichen A-Elf auf. Jonas Wind spielte an vorderster Front, dahinter kamen Max Kruse und Maximilian Philipp zum Zug. Auf den Außen spielten Ridle Baku und Renato Steffen.

Das ist Renato Steffen: Der Schweizer drehte im Trikot der Wölfe zuletzt ordentlich auf und war einer der Pfeiler der Wolfsburger. Seine Stammpositionen sind die Flügel bzw. das offensive Mittelfeld. 

Er begann seine Karriere bei seinem Heimatverein FC Wil, bevor er zum FC Basel wechselte, einem der erfolgreichsten Vereine in der Schweiz. Mit Basel gewann er mehrere Meistertitel und spielte auch international in der UEFA Champions League und der UEFA Europa League.

Im Januar 2016 wechselte Steffen zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg und erspielte sich einen Stammplatz. Dort etablierte er sich schnell als wichtiger Bestandteil der Mannschaft und zeigte seine Qualitäten als schneller und technisch versierter Flügelstürmer. Er hat auch die Fähigkeit, Tore zu erzielen und Vorlagen zu geben.

Renato Steffen hat auch Erfahrung in der Schweizer Nationalmannschaft gesammelt. Er hat an mehreren Qualifikationsspielen für die UEFA Euro und die FIFA-Weltmeisterschaft teilgenommen und hat sich als torgefährlicher Spieler auf internationaler Ebene gezeigt. Steffen wird für seine Schnelligkeit, Technik und Torgefahr geschätzt. Seine Leistungen haben ihm Anerkennung eingebracht und er gilt als einer der talentierten Schweizer Fußballspieler seiner Generation.

Das ist Ridle Baku: Der 21-jährige ist auf der rechten Seite zu Hause. Zumeist kommt er als Rechtsverteidiger zum Einsatz, schaltet sich jedoch gerne auch als Schienenspieler in die Offensive ein. Seine fußballerische Laufbahn begann Baku in der Jugend des 1. FSV Mainz 05. Im Jahr 2017 gab er sein Profidebüt für Mainz in der Bundesliga. Dort etablierte er sich schnell als talentierter und vielseitiger Spieler.

Im Sommer 2020 wechselte Baku zum VfL Wolfsburg. Dort entwickelte er sich rasch zu einem Schlüsselspieler. Seine Schnelligkeit, Technik und defensiven Qualitäten machen ihn zu einem starken Rechtsverteidiger, der auch in der Offensive Akzente setzen kann. In der Saison 2020/2021 hatte er eine starke Spielzeit und erzielte mehrere wichtige Tore und Vorlagen.

Ridle Baku hat auch internationale Erfahrung. Er wurde in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen und gab im Jahr 2020 sein Debüt. Er hat an Spielen in der UEFA Nations League und den Qualifikationsspielen für die UEFA Euro teilgenommen.

Baku wird für seine Vielseitigkeit, sein Tempo und seine technischen Fähigkeiten geschätzt. Er gilt als aufstrebendes Talent im deutschen Fußball und hat das Potenzial, sich zu einem Schlüsselspieler sowohl auf Vereins- als auch auf Nationalmannschaftsebene zu entwickeln.

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Somit würden vor allem Dodi Lukebakio und Luca Waldschmidt vorerst auf der Bank Platz nehmen müssen. Das kann sich jedoch von Woche zu Woche ändern, denn aktuell ist es in der Wölfe-Offensive ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Qual der Wahl wird nicht leichter, wenn auch noch Lukas Nmecha seine Verletzung vollständig auskuriert hat. Dann konkurrieren Wind, Nmecha und auch Bartosz Bialek um die Stürmerposition, wobei Nmecha offensiv polyvalent einsetzbar ist.

Kevin Paredes: Konkurrenz zu Roussillon und Steffen

Heißester Konkurrent zu Steffen im linken Mittelfeld ist bislang Jerome Roussillon. Und nach der Transferperiode kommt nun ein weiterer dazu: Der 18-jährige Kevin Paredes. Der Youngster, der sein letztes Pflichtspiel im Oktober absolvierte, wird sich zunächst jedoch hinten anstellen müssen. Im Abstiegskampf ist nicht wirklich viel Platz für Experimente mit Youngstern. Sollte er gebraucht werden, dürfte er jedoch bereit sein. Völlig egal, ob er offensiv oder defensiv auf der linken Seite gebraucht wird.

Durch die Neuzugänge hat der Kader des VfL auf dem Papier noch einmal an Qualität und Breite dazu gewonnen. Fakt ist: Auch vorher waren die Wölfe eigentlich schon gut besetzt, konnten dies jedoch nicht auf dem Platz umsetzen. Es wird sich zeigen, ob mit Kruse und Wind (und vielleicht ja auch Paredes) frischer Wind in die VfL-Offensive kommt.

Mögliche Startaufstellung des VfL Wolfsburg

Casteels – Lacroix, Brooks, Bornauw – Steffen (Roussillon), Arnold, Vranckx (Schlager), Baku – Kruse, Wind (Nmecha), Philipp

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