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Schon am kommenden 8. Spieltag gegen Hertha BSC darf Youssoufa Moukoko von der Leine gelassen werden. Der BVB-Youngster hat endlich das Mindestalter von 16 Jahren erreicht. Ein Blick auf sein Comunio-Potenzial.

Warum der ganze Hype? 

Youssoufa Moukoko ist längst in aller Munde. Genauer gesagt seit etwa drei Jahren. Damals sorgte er in der Dortmunder U17 mit 37 Saisontoren in 25 Spielen für Furore. Das Besondere dabei: Als 12-Jähriger war er deutlich jünger als alle Mit- und Gegenspieler. Insgesamt hat er in zwei Jahren U17 und einem Jahr U19 in 73 Ligaspielen 127 Tore erzielt und sich damit nicht nur jährlich die Torjägerkanone gesichert, sondern sich auch mit historischen Rekorden im deutschen Jugendfußball verewigt. Bevor die aktuelle A-Jugend-Saison wegen Corona ausgesetzt wurde, stand er nach drei Spielen bei zehn Toren.

Nun gab es in der Vergangenheit auch immer wieder Riesentalente, die in der A-Jugend aller Netze aus den Toren geschossen haben, später aber große Probleme beim Sprung in die Bundesliga hatten. Beste Beispiele: Donis Avdijaj oder Johannes Eggestein. Doch während sich Avdijaj etwa größtenteils selbst im Wege stand, ist Moukoko von einem enormen Ehrgeiz geprägt, schiebt ständig Sonderschichten und versucht in jeder freien Minute, an seinen wenigen noch vorhandenen Schwächen zu arbeiten.

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Warum soll er schon mit Anfang 16 Bundesliga spielen?

Dass Moukoko schon so jung Bundesliga spielen soll, wird teilweise auch scharf kritisiert. Die DFL hat erst zu Beginn des Jahres 2020 einen Antrag der Clubs bewilligt, dass seit dieser Saison auch 16-Jährige ohne Sondergenehmigung Bundesliga spielen dürfen. Diese Initiative kam von Borussia Dortmund und hatte einzig den Hintergrund, Moukoko an die Profis heranzuführen.

Andernfalls hätte man den Stürmer wohl – zumindest vorübergehend – ins Ausland verloren. In sämtlichen Nachbarländern gab es diese Altersgrenze nämlich nicht. In der U19 wäre Moukoko schlicht unterfordert gewesen. Fußball-Deutschland bleibt deshalb das wohl größte Stürmer-Talent seit Gerd Müller erhalten.

Dass die Bundesliga in dieser Saison mit Minderjährigen überschwemmt wird, ist übrigens ein Irrglaube. 2020/21 kamen bisher lediglich sechs Spieler zum Einsatz, die noch nicht Volljährig waren. Alle übrigens älter als 17. Interessant dabei ist jedoch vielmehr, dass diese Spieler, wie etwa Jude Bellingham, Florian Wirtz oder Giovanni Reyna schon tragende Rollen bei ihren Klubs haben.

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Wie stehen kurzfristig seine Chancen auf Einsätze? 

Moukoko trainiert schon seit Sommer bei den Profis und nach allem was man dort hört, stellt er sich extrem gut an. Dass Wettkampf-Niveau dürfte er bereits haben, auch wenn er mit 1,79 Meter Körpergröße nicht gerade ein Sturmhüne ist. Erling Haaland etwa sagt: „Er ist der beste 15-Jährige, den ich je gesehen habe.“

Aber genau bei Haaland liegt auch das Problem, denn die Qualität des Norwegers dürfte Moukoko trotz aller Klasse noch nicht haben. Auch wenn Moukoko vielleicht technisch ein bisschen besser ist. Er wird sich deshalb erst einmal hinter Haaland einsortieren müssen.

Wir gehen schwer davon aus, dass Moukoko gegen Hertha bereits im Kader steht. Vielleicht darf er sogar ein paar erste Minuten reinschnuppern. In den kommenden Wochen wird der dann 16-Jährige dann immer wieder zu Joker-Einsätzen kommen. Mal über wenige Minuten, mal vielleicht sogar eine Halbzeit. Sollte der durchaus verletzungsanfällige Haaland mal eine Belastungspause brauchen, wäre aber auch eine Startelf-Nominierung denkbar.

Wie entwickelt sich sein Marktwert?

Anfang Juli kam Moukoko für 160.000 rein – und stieg dann schnell bis auf Sphären von 17,4 Millionen. Das war eine heftige Entwicklung, mit der sich so mancher eine goldene Nase verdient hat. Doch ähnlich schnell konnte man mit Moukoko auch sein Geld verbrennen. Ende September war er schon wieder bei sechs Millionen. Und seither stagniert der Youngster. Obwohl sich sein Debüt mit großen Schritten nähert, dümpelt er seit etwa sechs Wochen konstant zwischen 6 und 7,5 Mio. herum.

Eine wirkliche Bewegung dürfte es erst dann geben, wenn Moukoko tatsächlich auf dem Spielberichtsbogen auftritt. Das könnte schon am Samstagabend sein. Solange der Stürmer aber nicht wenigstens auf dem Platz stand, wird es aber kaum Marktwertsphären in zweistelligen Millionenbereich geben.

Alles weitere ist ein mühsamer Blick in die Glaskugel. Schlägt Moukoko ähnlich ein wie seine Vorgänger Aubameyang, Alcacer und Haaland, nämlich mit einem Dreierpack, dann dürften auch die 20 Millionen fallen. Bleibt er hingegen ein Edeljoker, wird es nur wenige Manager geben, die sich so einen teuren Spieler im Kader leisten wollen. Dann wird er noch einmal deutlich verlieren. Es bleibt also eine Spekulation. Jedoch eine, die eine extrem große Spanne umfassen kann.

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Sturm: Lucas Alario (Bayer 04 Leverkusen) - 15 Punkte | Bildquelle: imago images / Uwe Kraft

 

Welche Perspektiven hat er langfristig?

Es gibt keinerlei Zweifel daran, dass Moukoko ein Bundesliga-Profi wird. Sogar die Nationalmannschaft sollte irgendwann bei diesem Talent ein zwangsläufiges Thema sein. Schließlich hat Deutschland ein massives Nachwuchsproblem im Sturm. Jogi Löw hat ihn zumindest schon auf dem Zettel. Am interessantesten dürfte Moukoko aber für jene Manager sein, die viele Spieler mit in die neue Saison nehmen dürfen. Denn wer weiß, wie lange sich Erling Haaland noch den Annäherungsversuchen von Real Madrid und Co. entziehen kann? Dann könnte Moukoko bereits 2021/22 Stürmer Nummer eins bei Dortmund sein.

Doch bei aller Spekulation: Fest steht bereits jetzt, dass er ziemlich sicher zwei Bundesliga-Rekorde brechen wird. Den des jüngsten eingesetzten Spielers und den des jüngsten Torschützen in der Historie. Für Letzteren hätte er noch bis Weihnachten 2021 Zeit. Beim Blick auf seine Torquote bisher dürfte das locker reichen. Vielleicht ja sogar schon am Samstagabend.

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