Jubeltraube beim 1. FC Köln

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Das Gerüst der Hinrunde plus Clemens und Subotic – der 1. FC Köln hat nicht den breitesten Kader, aber eine erweiterte Stammelf, die stets für Comunio-Punkte sorgt. Comunioblog macht den Kadercheck.

Die Abwehr: Zwei oder drei Innenverteidiger?

Was in der Hinrunde Mergim Mavraj war, sollte in der Rückrunde Dominic Maroh sein: der Abwehrchef. Am 18. Spieltag gab’s jedoch die faustdicke Überraschung: Maroh landete auf der Bank! Im Zuge der Rückkehr Leonardo Bittencourts stellte Peter Stöger zurück auf 4-4-2. Wie kam es dazu, dass Maroh der Leidtragende war?

Das 4-4-2 ist im Grunde Kölns Stammsystem, mit dem weite Strecken der Hinrunde bestritten wurden. Während Marohs Abwesenheit bildeten Mavraj und Heintz die Innenverteidigung, Frederik Sörensen agierte auf der rechten Seite. Später, als mit Bittencourt und noch später auch Risse die offensiven Außen fehlten, stellte Stöger zumeist auf 3-5-2 mit drei Innenverteidigern. Sörensen füllte das Zentrum auf, Olkowski rückte rechts rein.

Nun ist Bittencourt zurück und Risse wird durch Clemens ersetzt. Also zurück zum 4-4-2! Da Olkowski und Sörensen auf ihren Positionen überzeugten, musste ein Innenverteidiger weichen. Der wiedergenesene Maroh nahm nicht die Rolle des abgewanderten Mavraj ein, sondern landete auf der Bank. Die Viererkette in Darmstadt: Olkowski-Sörensen-Heintz-Rausch.

Je nach Personal und Gegner wird Stöger immer wieder zur Dreierkette zurückgreifen, in den meisten Spielen wird er wohl eine Viererkette bevorzugen. Fürs Erste dürfte die Kette aus dem Darmstadt-Spiel Kredit haben. Gerade Olkowski spielt jedoch „auf Bewährung“, muss eine Konstanz finden, die er bisher nicht hatte, um drinzubleiben. Ansonsten kann es für Sörensen schnell auf rechts gehen, womit Platz für einen weiteren Innenverteidiger wäre.

Dieser müsste jedoch nicht zwingend Maroh heißen. Mit Neven Subotic hat sich der Effzeh im Winter namhaft verstärkt. Zwar ist der Dortmunder nach seiner Verletzung eine Art Wundertüte, seine Klasse ist jedoch nicht zu bestreiten. In der Hinrunde stellte sich Kölns Abwehr weitgehend von selbst auf, jetzt herrscht großer Konkurrenzkampf. Vier Innenverteidiger mit Klasse, selbst im Optimalfall spielen nur drei!

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Das Mittelfeld: Kein Platz für Lehmann?

Egal, in welchem System, zwei zentrale Mittelfeldspieler bot Peter Stöger stets auf. Wenn nicht gerade zwei der drei verletzt waren, wurde die Doppelsechs wechselweise von Matthias Lehmann, Jonas Hector und Marco Höger besetzt. Zumeist fehlte einer der drei oder Hector musste links hinten aushelfen, wodurch sich die Aufstellung von selbst ergab.

Diese Tatsache war zunächst Högers Trumpf – der Neuzugang von Schalke 04 war zu Saisonbeginn noch ein Härtefall. Seine starken Leistungen (60 Comunio-Punkte) haben ihm jedoch längst einen Stammplatz gebracht. Hector wurde aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten ins Mittelfeld gezogen, eine Rückkehr nach links ist nicht Stögers Bestreben.

Ist für Lehmann also kein Platz? Schwierige Kiste. Seit dem 12. Spieltag laboriert der Kapitän an einem Innenbandriss, den Begriff Ersatzbank kennt er eigentlich nicht. Aber was passiert, wenn er zurückkehrt? Drei Sechser sind nur in Spielen gegen sehr offensivstarke Gegner als Absicherungsmethode wahrscheinlich, für freiwillige Rotation auf Schlüsselpositionen ist Stöger nicht bekannt.

Der Köln-Coach hat drei Optionen: Hector auf links und Rausch raus, Lehmann auf die Bank oder Höger auf die Bank. Tatsächlich erscheint Letzteres als am wenigsten wahrscheinlich, zu stark hat sich Höger in dieser Saison präsentiert. Wie wichtig Lehmann mit seinen 33 Jahren immer noch für das Kölner Spiel ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Auf den Außenbahnen dürfte sich fürs erste ein Stammduo gefunden haben: Clemens auf rechts, Bittencourt auf links. Vor allem Bittencourt ist für das Offensivspiel unverzichtbar, Clemens wäre bei einer Umstellung auf 3-5-2 erster Rotationskandidat. Lässt Stöger mit drei Innenverteidigern spielen, beackert Olkowski als einziger die rechte Seite. Für Bittencourt bliebe immer die Zehnerposition.

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Der Angriff: Modeste nicht gesperrt – wie stehen Rudnevs‘ Chancen?

Auch im Sturm hat sich ein Duo etabliert: Yuya Osako ist der wirbelnde, hängend agierende Partner des bulligen Vollblutstürmers Anthony Modeste. Beide spielen eine hervorragende Runde, haben bereits 70 bzw. 116 Comunio-Punkte gesammelt und sind dementsprechend unantastbar. Daran kann auch ein formstarker Sommerneuzugang nichts ändern.

Artjoms Rudnevs erweist sich immer häufiger als echte Waffe. Mit seinem Jokertor und zwei Vorlagen in Darmstadt knackte der Lette gleich zwei persönliche Comunio-Rekorde. Dennoch ist er nur die Nummer drei im Angriff – bzw. die Nummer zwei der Mittelstürmer hinter Modeste. Hat er dennoch Chancen auf einen Stammplatz?

Vom 14. bis zum 16. Spieltag stand Rudnevs in der Startelf. Das lag aber vor allem daran, dass Risse und Bittencourt fehlten, wodurch Osako eine Position im offensiven Mittelfeld bekleiden musste. Stöger hat inzwischen wieder genügend Optionen für die Positionen hinter den Spitzen – und keinerlei Notwendigkeit, Rudnevs auf Biegen und Brechen in seine Stammelf zu integrieren.

Anthony Modeste drohte nach dem Darmstadt-Spiel eine Sperre, seine nicht geahndete Tätlichkeit wurde jedoch als Tatsachenentscheidung festgestellt. Somit bleibt der Franzose einsatzfähig. Rudnevs, der sonst ausgeholfen hätte, muss sich also mit der Joker-Rolle zufrieden geben. Wenn das weiterhin so gut funktioniert, gibt es für niemanden einen Grund zum Meckern.

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