Foto: © imago images /Jan Huebner
Die dänische Nationalmannschaft profitiert möglicherweise von der diesjährigen Vorbereitung der TSG Hoffenheim. Neben Robert Skov ist auch Jacob Bruun Larsen in richtig guter Form und ist ein Vorbereitungs-Gewinner.
(Marktwerte Stand 25.07.2022)
Robert Skov (TSG Hoffenheim, Mittelfeld, 3.750.000)
Robert Skov kam 2019 als amtierender Top-Torschütze der dänischen Superliga zur TSG Hoffenheim. Qualitäten, von denen er bei den Sinsheimern bisher nch wenig zeigte. Das liegt jedoch vor allem daran, dass er nie langfristig auf seiner Bestposition spielte. Der Linksfuß ist gelernter Rechtsaußen, wurde jedoch aus Verletzungsgründen (Konstantinos Stafylidis, heute VfL Bochum) als Linksverteidiger zur Dreier- sowie Viererkette aufgeboten.
Nachdem die Hoffenheimer mit David Raum einen Linksverteidiger verpflichtete, war Skov erstmal außen vor. Den Außenstürmer gab es in Hoffenheims System nicht und in anderen Rollen fremdelte er. Jetzt wird er wohl auf seiner ehemaligen neuen Heimat einen zweiten Anlauf bekommen: Robert Skov ist unter Andre Breitenreiter als linker Wingback zur Dreierkette eingeplant.
Und dort wird er wohl zunächst Stammspieler sein. Denn Nationalspieler David Raum erweckte quer durch die Liga und auch im Ausland Interesse. Laut Medienberichten steht Raum vor einem Wechsel zur RasenBallsport Leipzig. Breitenreiter kündigte zwar an, dass die Hoffenheimer dann auf dem Transfermarkt tätig werden würden. Doch Skov spielte bisher eine Top-Vorbereitung und zeigt den Bossen, dass ein Backup auch reichen würde.
Jacob Bruun Larsen (TSG Hoffenheim, Sturm, 1.960.000)
Die Zeit bei der TSG Hoffenheim startete für Jacob Bruun Larsen wenig erfolgreich. Der Däne kam als großes Talent von Borussia Dortmund, wo er mit 20 Jahren zwischenzeitlich sogar mal Stammspieler war. Doch diesen Platz verlor er schon nach nicht einmal einer Halbserie wieder. Auch bei der TSG konnte er sich zunächst nicht durchsetzen, wurde dann zum RSC Anderlecht verliehen und auch dort hatte er seine Schwierigkeiten.
In der abgelaufenen Saison erwischte er zwar einen guten Start, wurde dann jedoch von einer Verletzung zurückgeworfen. Unter dem neuen Cheftrainer Andre Breitenreiter scheint es besser zu laufen! In allen Testspielen (abgesehen vom FC Puskas, das verpasste Bruun Larsen angeschlagen) lief er in der vermeintlich ersten Elf auf und verdrängte dabei Routinier Munas Dabbur, Edeltalent Georginio Rutter und im Fernduell (Andrej Kramaric rückt einmal zurück) sogar Christoph Baumgartner in die zweite Reihe.
Nach einem wackligeren letzten Test und starken Leistungen Rutters setzt sich der Stammplatz des Dänen zwar nicht von alleine fort, doch mit ordentlichen Trainingsleistungen kann er möglicherweise seinen Platz für das Pokalspiel behaupten. Insgesamt spricht viel dafür, dass Jacob Bruun Larsen nach drei sehr schweirigen Jahren nun endlich wieder in die Spur gefunden hat. Daher zählt er wie sein Vereins- und Nationalmannschafts-Kollege Skov zu den Gewinnern der Vorbereitung.
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Myziane Maolida (Hertha BSC, Sturm, 1.040.000)
Viele haben die Flügelspieler der Hertha zuletzt als Flops bezeichnet, doch diesen Sommer zeigt das etablierte Personal, was sie eigentlich können. Nachdem sich zuletzt Dodi Lukebakio vom Verkaufskandidat zum Vorbereitungs-Gewinner gespielt hatte, zeigte zuletzt auch Myziane Maolida ansprechende Leistungen in den Testspielen. Maolida wechselte erst letzten Sommer für kolportierte vier Millionen Euro zur Hertha.
Jetzt hat er mit Chidera Ejuke zwar namhafte Konkurrenz, doch nach der starken Vorbereitung kann er sich Hoffnungen machen, zum Saisonstart zu kommen. Vor allem deshalb, weil Ejuke nur durch die Russland-Legionärs-Sonderregelung der FIFA für ein Jahr zur Hertha kommt. Für Maolida hat man einiges an Geld bezahlt und er wurde langfristig (bis 2025) gebunden.
Auch die fehlende Vorbereitung Ejukes mit der Hertha (nur 30 Spielminuten gegen West Brom) dürfte Maolida vorerst den Vorzug bringen. Unverhofft kommt oft – und so wird Maolida wohl mit dem Stammplatz in die Saison starten, den es zu verteidigen gilt. Besonders für den niedrigen Preis bei Comunio eine echte Empfehlung und definitiv ein Vorbereitungs-Gewinner.
Julian Chabot (1. FC Köln, Abwehr, 650.000)
Im Winter gab der 1. FC Köln mehrere Innenverteidiger ab und musste nachrüsten. Bright Arrey-Mbi und Julian Chabot wurden jeweils für 1,5 Jahre ausgeliehen. Im Sommer holte man mit Kristian Pedersen einen Linksverteidiger, der ebenfalls um den linken Innenverteidiger-Posten kämpft, solange Jonas Hector auf dem Flügel gesetzt ist. Doch zumindest in der Rückrunde setzte sich ein Spieler durch, der bereits bei den Kölnern war: Luca Kilian eroberte den Stammplatz an der Seite von Timo Hübers
Und lange sah es so aus, als würde Kilian – für kolportierte zwei Millionen Euro diesen Sommer fest vom 1. FSV Mainz verpflichtet – weiter die Nase vorn haben. Doch scheinbar konnte Chabot im Rennen aufholen und hat echte Chancen auf die Startelf. Großes Plus-Argument gegenüber Kilian ist dabei der starke linke Fuß, denn Kilian ist wie Hübers Rechtsfuß.
Chabot hat den Stammplatz alles andere als sicher, jedoch lockerte er eine fest geglaubte Startelf zumindest etwas auf. Bei der Generalprobe gegen den NEC Nijmegen startete er, wie auch die zwei Spiele zuvor, an der Seite von Hübers. Gut möglich also, dass der Leihspieler, für den eine an Bedingungen geknüpfte Kaufpflicht bestehen soll, im DFB-Pokal den Vorzug erhält und sich dann beweisen darf. Aus einer schwierigen Situation hätte Chabot damit das Bestmögliche herausgeholt!